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Die AfD Barnim – eine Bestandsaufnahme der Wahlen

AfD im Kreistag Barnim

Zu den Kreistagswahlen 2019 wurde die AfD mit 15% zur drittstärk­sten Kraft im Barn­im, nur knapp hin­ter CDU (16,2%) und DIE LINKE (15,9%). Im Kreistag Barn­im sitzen nun acht AfD-Mitglieder.

v.l.n.r.: Stef­fen John, Gui­do Didloff, Imre Kindel, Peter Kind, Tilo Wein­gardt, Inka Länger, Hans Link, Jür­gen Neu­mann, Thomas Krieg

Stef­fen John ist Beisitzer im Kreisver­band. Der Karatelehrer aus Pan­ke­tal ist eine zen­trale Fig­ur im Kreisver­band. Er leit­et die „Tora Shotokan“-Karateschule, eine Abteilung der SG Ein­heit Zeper­nick e.V., die in ver­schiede­nen Städten im Barn­im und in Berlin Karatekurse anbi­etet. Zudem arbeit­et er als Ref­er­ent für die AfD im Bun­destag. Er tritt zu den Land­tagswahlen als Direk­tkan­di­dat an.

Hans Link ist Inhab­er der Dedek­tei „Link Secu­ri­ty“ in Bernau sowie des Boxvere­ins „G.T. Profi Link Box­ing“, in welchem lokale Neon­azis trainieren. 2017 nahm er an ein­er Demon­stra­tion der NPD gegen mus­lim­is­che Gebet­sräume in Bernau teil, zu den Red­nern gehörte unter anderem der Berlin­er Neon­azi und NPD-Kad­er Sebas­t­ian Schmidtke. Zu diesem Zeit­punkt gehörte Link bere­its der AfD an. [1] 2009 trat er für Peter Vidas Freie Wäh­ler an, welche mit recht­sradikalen Verbindun­gen in die Presse geri­eten. [2]

Mar­cel Donsch

Neben ihm sitzt Mar­cel Don­sch als Frak­tionsvor­sitzen­der im Kreistag. Der Sports­chütze ist Vor­sitzen­der des Ortsver­ban­des Pan­ke­tal und wie John ein wichtiger Akteur im Kreisver­band. Er sitzt für die AfD in der Gemein­de­v­ertre­tung Zeper­nick. Auf sein­er mit­tler­weile gelöscht­en Face­book­seite schwadronierte er in Bezug auf die alli­ierten Luftan­griffe auf Dres­den 1945 von einem „Bomben­holo­caust“. Dies ist ein bei Neon­azis beliebter Begriff zur Rel­a­tivierung der Shoa. Für Don­sch ist der 8. Mai 1945 kein Tag der Befreiung, son­dern in erster Lin­ie ein Tag der Besatzung, wie wer auf Face­book mit­teilt. Zudem benutzte er in inter­nen Chats die Nazi-Parole „Alles für Deutsch­land!“. Diese, in Deutsch­land ver­botene, Parole war die Losung der SA. Nach­dem zusät­zlich ein Bild der SS auf seinem – zu dieser Zeit ange­blich gehack­ten – Face­book-Account gepostet wurde, wurde gegen ihn im Dezem­ber 2018 ein Parteiauss­chlussver­fahren eröffnet. Dies ist auch mit inner­parteilichen Machtkämpfen zu erk­lären. Von den Vor­wür­fen dis­tanziert sich Don­sch halbherzig.

Klaus-Peter Kulack

Klaus-Peter Kulack ist Vor­sitzen­der des Auss­chuss­es für Bil­dung und Kul­tur und war bis zum Feb­ru­ar 2018 Vor­sitzen­der des Kreisver­ban­des. 2014 trat er für die Freien Wäh­ler (BVB) um Peter Vida zur Kreistagswahl an. Der ehe­ma­lige Musik- und Deutschlehrer unter­richtete am Gym­na­si­um Bernau und der Ober­barn­im-Ober­schule ist für seine ras­sis­tis­chen Reden auf AfD-Kundge­bun­gen bekan­nt. Auf ein­er Demon­stra­tion in Eber­swalde 2017 het­zte er nicht nur gegen Geflüchtete und Linke, son­dern auch gegen die türkische Gemeinde in Deutsch­land, und sagt ganz klar „Wir sind eine antimus­lim­is­che Partei!“. In Bernau rief er auf ein­er AfD-Kundge­bung im Jahr 2018 dazu auf, „dem Gesin­del den Kampf anzusagen!“. Mit Tier­meta­phern phan­tasierte er vom Kampf um die Straße: Die Deutschen soll­ten sich Zähne fletschende, „reißende Wölfe“ zum Vor­bild nehmen, um die Bedro­hung durch Geflüchtete („herge­laufene Nicht­snutze“) zu been­den. Ehe­ma­lige Schüler*innen drück­ten in einem offe­nen Brief ihr Entset­zen über die ras­sis­tis­chen Äußerun­gen ihres Lehrers aus.

Heiko Dicks

Imre Kindel trat 2003 für die recht­spop­ulis­tis­che Schill-Partei zur Kreistagswahl an. Heiko Dicks sitzt bere­its für die AfD im Orts­beirat Zeper­nick, im Kreistag ist er stel­lvertre­tender Frak­tionsvor­sitzen­der. Heinz-Dieter Parys ist eben­falls Stadtverord­neter in Eberswalde.

Der Pen­sionär Nor­bert Bury aus Wan­dlitz trat 2019 nach 33 Jahren aus der CDU aus und für die AfD zur Kreistagswahl an. In seinem Beruf­sleben war er Lei­t­en­der Polizei­di­rek­tor und Stu­di­en­dekan an der Fach­hochschule der Polizei Bran­den­burgs. Ein­blicke in sein poli­tis­ches Denken gewährt er in einem Leser­brief an die „Preußis­che All­ge­meine Zeitung“ vom 30. Novem­ber 2018.

Nor­bert Bury

Dort lässt er sich über die Feier­lichkeit­en anlässlich des 100-jähri­gen Jubiläums der Aus­ru­fung der Repub­lik aus. Dieser Tag sei kein Tag zum Feiern. In seinen Aus­führun­gen lässt er die Dolch­stoßle­gende wieder aufleben: „Während noch unsere Sol­dat­en tief im Fein­des­land standen, ihr Leben für ihr Vater­land ein­set­zten und kein feindlich­er Sol­dat deutschen Boden betreten hat­te (abge­se­hen von Masuren 1914), an der Heimat­front die Men­schen alle Aufopfer­un­gen erbracht­en, fie­len diese ‚roten Gesellen‘ gemein­schaftlich dem ganzen Volk in den Rück­en und attack­ierten die Staats­führung in Gestalt der Monar­chie.“ Let­ztlich hät­ten diese „roten Gesellen“, also Republikaner*innen, Sozialdemokrat*innen und Komunist*innen, die er alle impliz­it als die „inneren Feinde des Volkes“ beschreibt, die Nieder­lage des Deutschen Reich­es zu ver­ant­worten: „Damit liefer­ten sie uns unseren äußeren Fein­den bedin­gungs­los aus, was mit dem Wahnsinns Werk von Ver­sailles endete.“ Kreativ wird Bury im let­zten Abschnitt sein­er geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Aus­las­sun­gen. Hier führt er aus, dass diese „roten Gesellen“ auch Hitler und den Nation­al­sozial­is­mus „her­vorge­bracht“ hät­ten. Bury ist offen­sichtlich kein Fre­und der Demokratie. Im Gegen­teil, er trauert der „alten Ord­nung“ nach: „[Es ist] nach 100 Jahren an der Zeit, die ide­ol­o­gis­che Ver­teufelung der Monar­chie zu been­den und mit ehrlichem Bemühen die Ver­di­en­ste zum Beispiel der Hohen­zollern über Jahrhun­derte hin­weg für Preußen und dann schließlich für das gesamte Deutsche Reich zu würdi­gen.“ [3]

 

AfD in der SVV Eberswalde

Tilo Wein­gardt ist seit Mai der Vor­sitzende des AfD Kreisver­ban­des. Er trat eben­so wie die Beisitzerin des Kreisver­bands Imre Kindel zur Kreistagswahl 2003 für die recht­skon­ser­v­a­tive/-pop­ulis­tis­che Schill-Partei an, im Sep­tem­ber 2004 stand er auf der Lan­desliste sel­biger. Zudem scheint er ein großer Fre­und der Zeitung „Junge Frei­heit“ zu sein. Die Wochen­zeitung ist ein maßge­blich­es Sprachrohr der neuen Recht­en und stellt so ein Bindeglied zwis­chen Kon­ser­vatismus und extremer Rechte dar. In einem sein­er Leser­briefe schreibt er: „Die Linken wis­sen ganz genau, was sie tun und warum es ihnen so wichtig war, die Nation­al-Sozial­is­ten den Recht­en in die Schuhe zu schieben.“ Dass die Behaup­tung, der Nation­al­sozial­is­mus sei keine rechte Ide­olo­gie und dementsprechend habe die Rechte nichts mit 12 Jahren Ter­ror in Europa, Shoa und Kriegsver­brechen zu tun ist blanker Geschicht­sre­vi­sion­is­mus. Es ver­wun­dert, dass Wein­gardt in seinem recht­en Welt­bild, die Kon­se­quen­zen dieser Ide­olo­gie nicht wahrhaben möchte. Ihm zufolge ist es Zeit für eine „begrif­fliche Umw­er­tung“: „Rechts muß wieder als gut gel­ten, links wieder als schlecht“, schreibt er. Wein­gardt ist „Abteilungsleit­er Schach“ des SV Motor Eber­swalde, aktuell find­et jedoch kein regelmäßiges Train­ing statt. Anscheinend arbeit­et er für den Bun­desvor­stand der AfD.

Ein weit­er­er AfDler mit über­aus prob­lema­tis­chem Ver­hält­nis zum Nation­al­sozial­is­mus ist Thomas Krieg. Er ist der stel­lvertre­tende Vor­sitzende des Kreisver­bands und eben­falls Mit­glied der Eber­swalder Stadtverord­neten­ver­samm­lung. Er betreibt den Copy­shop „Druck­ex­press“ in der Eisen­bahn­straße 86 in Eber­swalde. Von dort aus ver­bre­it­et er Nazi- und AfD-Pro­pa­gan­da. Er druckt beispiel­sweise T‑Shirts, auf denen das Logo der Süßigkeit­en­marke „Hitschler“ in der Form abgeän­dert wurde, dass nur noch „Hitler“ zu lesen ist. Außer­dem erstellt er dort Autoaufk­le­ber auf denen „Wehrma­cht­di­vi­sion“ zu lesen ist, umgeben von „Ruhm“ und „Ehre“. Dort wer­den teil­weise auch die Wahlplakate der AfD gedruckt. Krieg ist laut der Auf­stel­lungsliste zur Kom­mu­nal­wahl in Joachim­sthal gemeldet.

Das zu “Hitler” ver­fremdete Hitschler-Logo
Bek­le­bun­gen mit dem Schriftzug “Wehrma­chts Divi­sion – Ruhm und Ehre”, im Hin­ter­grund Krieg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von Flo­ri­an Eber­hardt sind aktuelle einzig seine Reini­gungskün­ste in Sachen Graf­fi­ti auf der Web­seite sein­er Fir­ma zu begutacht­en. Der Gebäud­ere­iniger ist bei der Handw­erk­skam­mer gelis­tet, als Adresse ist die Anne-Frank-Straße 12 in Eber­swalde angegeben. Wie über Eber­hardt ist über Sab­ri­na und Heinz-Dieter Parys wenig bekan­nt, für Aufre­gung sorgten sie trotz­dem. Direkt zur Kon­sti­tu­tion der Stadtverord­neten­ver­samm­lung machte das Gerücht die Runde, dass die Parys ihre eigene Frak­tion bilden wollen. Antreten, Einziehen und Aus­treten mit anschließen­dem Eigen­brötlern hat in der AfD eine gewisse Tra­di­tion. Aktuell ste­hen bei­de noch als Mit­glieder der AfD-Frak­tion auf der Web­seite der Stadt.

Flo­ri­an Eberhardt
Heinz-Dieter Parys
Sab­ri­na Parys

Landtagskandidat(en) im Barnim

Roman Kuf­fert gibt Däumchen

Zur Land­tagswahl tritt Roman Kuf­fert aus Pots­dam im Wahlkreis 13 – Barn­im 1 und auf der Lan­desliste (Platz 23) an. The­ma­tisch beschränkt sich sein Wahlkampf auf die Abgren­zung von den ver­meintlichen Alt­parteien, Heimat­tümelei und die Aus­sage er werde zum Wan­del in der Lan­despoli­tik beitra­gen. Kuf­fert wohnt nicht nur in Pots­dam, er ist dort auch haupt­säch­lich aktiv, so bei Infos­tän­den oder durch die Betreu­ung der Face­book-Präsenz der Pots­damer AfD. Für diese trat er auch zur Kom­mu­nal­wahl an und ist im Auss­chuss Kul­tur und Wis­senschaft sachkundi­ger Ein­wohn­er. Eine Verbindung zum Barn­im scheint es nicht zu geben, ver­mut­lich ist sein Antritt tak­tis­ch­er Natur um den Direk­tkan­di­daten­platz zu füllen. Im Wahlkreis 14 – Barn­im 2 tritt Hans Link an, im Wahlkreis 15 – Barn­im 3 Stef­fen John.

Instagram-Account

In den sozialen Net­zw­erken benutzt die AfD Barn­im munter Nazi­parolen und ist sich auch für plumpen Ras­sis­mus nicht zu schade.Auf einem geposteten Bild prangt der Ausspruch “Deutsch­land erwache!”. Dieser stammt ursprünglich aus dem von Diet­rich Eckart ver­fassten Sturm­lied, welch­es 1920 ent­stand und später von der SA (Sturmabteilung) als Hymne über­nom­men wurde. Diet­rich Eckart, ein beken­nen­der Nation­al­sozial­ist, trug dieses Lied häu­fig auch bei NSDAP-Parteiver­samm­lun­gen vor. Der Ausspruch ‚Deutsch­land erwache’ wurde ein­er der wichtig­sten Pro­pa­gan­dasprüche der NSDAP und ist heute in neon­azis­tis­chen Kreisen sehr beliebt. Auf der Insta­gram-Seite der AfD Barn­im taucht er vor drama­tisch rot und gelb gefärbtem Him­mel und der schwarzen Sil­hou­ette des Bran­den­burg­er Tors auf, über dem Slo­gan “Wir sind das Volk!”.

Zwei weit­ere Bilder zeigen den Ausspruch “Deutsch­land, Deutsch­land über alles, über alles in der Welt.” Darunter ein Adlerkopf. Dieses Zitat entstammt der ersten Stro­phe des Liedes der Deutschen, von August Friedrich Hoff­mann von Fall­er­sleben aus dem Jahr 1841. Das Lied war schon zur Zeit der Entste­hung sehr umstrit­ten, da die erste Stro­phe auch besagt: “… von der Maas bis an die Memel” und “… von der Etsch bis an den Belt”, wom­it Gebi­ete gemeint sind, die sich in Bel­gien, Däne­mark und Ital­ien befind­en. Das Lied wurde unter Friedrich Ebert zur Nation­al­hymne der Weimar­er Repub­lik am 11.08.1922 erk­lärt. In Zeit­en Nazideutsch­lands wurde direkt nach der ersten Stro­phe des Liedes das Horst-Wes­sels-Lied, Partei­hymne der NSDAP, gesun­gen und damit die Ausweitung des “Großdeutschen Reich” propagiert. Auch die Trup­pen der Wehrma­cht san­gen das Lied der Deutschen beim Ein­marsch in über­fal­l­ene Gebi­ete. Unter Björn Höcke wurde schon ver­mehrt das Lied der Deutschen auf den Tre­f­fen des „Flügels“ voll­ständig gesungen.

 

 

 

 

 

 

Weit­er­hin gibt es ein Bild in dessen Hin­ter­grund ein Totenkopf mit Wehrma­cht­shelm den Text “… es wird Zeit, die alten Geis­ter zu rufen” unter­stre­icht. Unter der Über­schrift “Deutsch­land 2030” wird ein Foto von einem blonden Kind gezeigt, welch­es von ein­er Gruppe dunkel­häutiger Kindern umringt ist. Ursprünglich stammt dieses Bild von der Indi­en­reise ein­er Aus­tralis­chen Fam­i­lie. Die AfD Barn­im ver­sieht den Beitrag unter anderem mit den Hash­tags “#ret­tet­deutsch­land #blonde #Kinder #vom #ausster­ben #bedro­ht” sowie “#blaue #augen”. Sowohl das Bild, als auch die entsprechen­den Hash­tags bein­hal­ten biol­o­gis­tis­chen Ras­simus. Das ver­meintliche Ausster­ben der “weißen Rasse” ist ein zen­trales Ele­ment von “White Supremacy”-Ideologie, ein­er ange­blichen bzw. erträumten weißen Vorherrschaft. Naziter­ror­is­ten, wie in El Paso, Christchurch und Utøya, legit­imieren mit dieser Ide­olo­gie ihre Morde. Im Beitrag wird Deutsch­land “weiß” kon­stru­iert, was es in dieser Form zu erhal­ten und beschützen gelte.

Ein weit­eres Beispiel für die Ver­bre­itung von Ras­sis­mus: Auf einem Bild wird ein oberkör­per­freier dunkel­häutiger Mann gezeigt, der eine weiße, nack­te, blonde Frau zu Boden ringt und fes­thält. Die Hash­tags dazu laut­en neben “#islam” und “#kul­turbere­icher­er” auch “#blonde #Frauen #dun­kle #män­ner”. Hier wer­den Verge­wal­ti­gun­gen für ras­sis­tis­che Het­ze instru­men­tal­isiert und mit der ver­meintlichen Sex­u­al­ität von mus­lim­is­chen bzw. dunkel­häuti­gen Män­nern iden­ti­fiziert. Die AfD appel­liert weit­er an “deutsche Mäd­chen” sich nur mit Deutschen einzu­lassen: “Liebe deutsche Mäd­chen, so toll und inter­es­sant ihr diese fremdländis­chen Män­ner auch find­et, heiratet sie nie, egal, was sie Euch ver­sprechen, denn es kann sein, das sie Euch Eur­er Frei­heit berauben.”, heißt es auf dem Instagram-Account.

Ein weit­er­er Beitrag belegt die Verbindung zu ein­er extrem recht­en Organ­i­sa­tion. Unter der Über­schrift “Respect” wer­den drei Män­ner gezeigt, die ein migra­tions­feindlich­es Trans­par­ent hal­ten und Jack­en mit der Auf­schrift “Sol­diers of Odin” tra­gen. Dies ist eine in Finn­land ent­standene “Bürg­er­wehr”, deren führende Mit­glieder bekan­nte mil­i­tante Neon­azis sind. Auch in Deutsch­land gibt es Grup­pen unter diesem Namen, die zum Teil vom Ver­fas­sungss­chutz beobachtet werden.

Zusammenarbeit mit NPD

Neben dieser inhaltlich extrem recht­en Posi­tion­ierung und der damit ein­herge­hen­den Het­ze, gibt es auch eine organ­isatorische Zusam­me­nar­beit mit anderen Akteur*innen des extrem recht­en Spek­trums im Barn­im. So hielt Joachim Schaaf, zu dem Zeit­punkt stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der des AfD-Kreisver­ban­des, am 14.07.2017 in Bernau eine Rede auf ein­er von der NPD Barn­im und der NPD Pankow organ­isierten Demon­stra­tion gegen „Islamisierung“. Am 17. Juni 2018 unter­nahm die AfD Barn­im einen gemein­samen Aus­flug zur Berlin­er Mauer mit den Kam­er­aden der NPD. Weit­ere Koop­er­a­tio­nen gab es im Juli und Sep­tem­ber 2018, eben­falls in Bernau. Auf den dor­ti­gen Kundge­bun­gen der AfD waren NPD-Mit­glieder präsent, deut­lich erkennbar durch T‑Shirts mit der Auf­schrift „Schutz­zone“. [4] Ein­er der NPD-Aktivis­ten, Andreas Rokohl, ein bekan­nter Neon­azi aus Bernau, der vor eini­gen Jahren linke Jugendliche kör­per­lich angriff, war offen­sichtlich für die Fotodoku­men­ta­tion der Kundge­bung zuständig: Er trug eine Arm­binde mit der Auf­schrift „Medi­en“. Auf der AfD-Kundge­bung im Sep­tem­ber betrieb die NPD mit ihrer „Schutzzone“-Kampagne einen Infotisch.

Links außen: Andreas Rokohl, mitte mit Anzug: Mar­cel Donsch

Das zeigt, was von den for­malen, halb­herzi­gen Abgren­zun­gen der AfD zur NPD zu hal­ten ist. 2017 hat­te Klaus-Peter Kulack mit Inter­view mit der MOZ behauptet, mit der NPD wolle er „nichts zu tun haben“. Passender scheint hinge­gen die Aus­sage des AfDlers Dubravko Mandic zu sein, der schon 2014 zugab: “Von der NPD unter­schei­den wir uns vornehm­lich durch unser bürg­er­lich­es Unter­stützerum­feld, nicht so sehr durch Inhalte.”


[1] https://inforiot.de/islamfeindliche-demo-in-bernau/
[2] https://inforiot.de/and-the-winner-is/
[3] http://archiv.preussische-allgemeine.de/2018/paz2018-48.pdf S.20
[4] https://inforiot.de/auswertung-rechter-aktivitaeten-2018-im-barnim/

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Anastasia und ihre Fans – Vortrag zur Anastasia-Bewegung

Ide­olo­gie & Akteure ein­er recht­seso­ter­ischen Siedlungsbewegung

Mit einem Hek­tar Land als Kle­ingärt­ner die Welt zu ret­ten scheint für manch ökol­o­gisch Motivierte eine ver­heißende Nachricht. In ein­er Roman­rei­he des rus­sis­chen Autors Wladimir Megre wird genau diese roman­tisch verk­lärte Vorstel­lung propagiert. Megre erzählt von sein­er Begeg­nung mit ein­er im Wald leben­den Frau. Die blonde, blauäugige Anas­ta­sia kann mit Tieren reden und mit Hil­fe ihres „Strahls“ telepathis­che Kräfte ein­set­zen, um anderen Men­schen Gar­ten­tipps für ihre Zuc­chi­nis zukom­men zu lassen. Sie zeigt dem von der mod­er­nen Gesellschaft frus­tri­erten Pro­tag­o­nis­ten, die ver­meintlichen Prob­leme der Men­schheit und was diese zum glück­lich sein ändern müsse.

Doch bei den Anas­ta­sia Büch­ern han­delt es sich nicht um ein Märchen mit Hap­py End im Paradies, vielmehr ent­pup­pen sie sich schnell als Gruselgeschichte mit ein­er gehöri­gen Ladung wahn­haftem Anti­semistismus, Ver­schwörungs­denken und ras­sis­tisch-völkischen Welt­bild. Egal ob Geschlechter­rollen, Fam­i­lien­bild oder Kinder­erziehung – in Anastasia‘s Welt ist alles ein­er ver­meintlichen „Natür­lichkeit“ unter­ge­ord­net, welch­er sich das Indi­vidu­um zu unter­w­er­fen hat.

Diese inhaltliche Anschlussfähigkeit an ökol­o­gis­che, eso­ter­ische sowie extrem rechte Welt­bilder lässt sich auch prak­tisch seit eini­gen Jahren beobacht­en. Anas­ta­sia Anhän­gerIn­nen wer­den wegen ihrer Fähigkeit­en im Bere­ich „Natur­baut­en“ und biol­o­gis­ch­er Land­wirtschaft als Ref­er­entIn­nen und Exper­tIn­nen beispiel­sweise in Per­makul­tur- und andere Ökolo­giekreise ein­ge­laden, tauchen aber auch auf extrem recht­en Ver­anstal­tun­gen von AfD und Iden­titär­er Bewe­gung auf.

In dem Vor­trag wer­den Ide­olo­gie und Welt­bild, sowie AkteurIn­nen der Szene, Struk­turen und Verknüp­fun­gen der recht­seso­ter­ischen Strö­mung, die unter „Anas­ta­sia-Bewe­gung“ und „Fam­i­lien­land­sitz-Bewe­gung“ bere­its einige Aufmerk­samkeit in der Presse und Recht­sex­trem­is­mus­forschung auf sich gezo­gen hat, beleuchtet und dekonstruiert.

Der Arbeit­skreis Anas­ta­sia hat sich ein­er­seits aus dieser Aktu­al­ität und durch den erhöht­en Zuwachs von Anhän­gerIn­nen der Fam­i­lien­land­sitzbe­we­gung gegrün­det, um Infor­ma­tio­nen und Rechercheergeb­nisse über jene zusam­men zu tra­gen und durch Vorträge aufzuk­lären. Ander­er­seits lassen sich Kon­ti­nu­itäten und Ver­strick­un­gen von Ökolo­gie, Eso­terik und Nazis­mus, die sich bis vor dem Nation­al­sozial­is­mus zurück­ver­fol­gen lassen, mit der Anas­ta­sia Bewe­gung herstellen.

Diese Anknüp­fungspunk­te der nach Außen friedlich wirk­enden Ökos, die gezielt auf’s Land ziehen und Dör­fer besiedeln, ver­an­lassen uns zu ein­er genaueren Betra­ch­tung. Ihre anti­semi­tis­che, ras­sis­tis­che und homofeindliche, sowie antipro­gres­sive und anti­mod­erne Ide­olo­gie gilt es zu beleucht­en, zu dekon­stru­ieren und, wo auch immer sie siedeln, für unfrucht­bare Äck­er zu sorgen.

Mit einem Vor­trag dazu sind wir in Bran­den­burg und Berlin unterwegs.
Kon­takt unter anastasia.blackblogs.org

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Auswertung rechter Aktivitäten 2018 im Barnim

Wenn wir an das Jahr 2018 zurück­denken schweifen die Gedanken schnell in die Ferne – Chem­nitz und Köthen sind noch immer präsent, in Bran­den­burg denkt man eher an das ewige Prob­lemkind Cot­tbus als den Barn­im. In Hin­blick auf rechte Events fand im Barn­im tat­säch­lich wenig statt, eine Abkehr von rechter Straßen­poli­tik und Hege­moniebe­stre­bun­gen ist darin jedoch nicht zu sehen. Men­schen die nicht der neon­azis­tis­chen Ide­olo­gie entsprechen oder von rechts bis in die Mitte hinein als Verur­sach­er gesellschaftlich­er und wirtschaftlich­er Übel aus­gemacht wer­den erleben tagtäglich Belei­di­gun­gen, Anfein­dun­gen und Über­griffe. Diese Vor­fälle öffentlich zu machen, in den gesellschaftlichen und poli­tis­chen Kon­text einzuord­nen ist wichtiger Bestandteil antifaschis­tis­ch­er Arbeit. Nur so kann zwis­chen Jahren ver­glichen wer­den, nur so kann Bewiesen wer­den, dass wenig (extrem) rechte Struk­turen nicht auch wenig Über­griffe bedeutet. Die gle­ichzeit­ige Präsenz der recht­skon­ser­v­a­tiv bis völkischen-nationalen AfD durch „Minievents“ wie Stammtis­che und Infos­tände tut ihr übriges.

(Extrem) Rechte Ver­anstal­tun­gen 2018

Zur Unter­schei­dung wur­den die Ver­anstal­tun­gen in zwei Kat­e­gorien eingeteilt: „Demo/Kundgebungen/Infotische“ und „Stammtische/Bürgerdialoge/Info VA“. Während Erstere öffentliche Ver­anstal­tun­gen auf der Straße meint, bezieht sich Zweit­ere auf interne oder hal­böf­fentliche Ver­anstal­tun­gen, welche eher einen inter­nen (Bildungs-)Charakter besitzen.

In der ersten Kat­e­gorie fan­den ins­ge­samt sieben Ver­anstal­tun­gen 2018 im Barn­im statt. Drei waren Kundge­bun­gen auf dem Bahn­hofsvor­platz in Bernau, in allen Fällen organ­isiert von der AfD Bernau. Es wurde ver­sucht ein möglichst bre­ites Spek­trum anzus­prechen, was sich ins­beson­dere in der Ein­bindung bzw. Tolerierung des lokalen Ablegers der NPD Kam­pagne „Schafft Schutz­zo­nen“ auf den Kundge­bun­gen zeigt. Die „Schutz­zone Barn­im“ beste­ht um die bekan­nte Naz­i­clique um Andreas Rokohl, bei der AfD-Kundge­bung im Juli war er offizieller Fotograf, bei der im Sep­tem­ber machte die „Schutz­zone Barn­im“ einen Infotisch.

Eben­falls mit drei Ein­trä­gen Vertreten ist Eber­swalde, während im Juli ein AfD-Info­s­tand zur Dieselkam­pagne der Partei mit dem Land­tagsab­ge­ord­neten Christi­na Schade und Jan-Ulrich Weiß stat­tfand, trat im August ein in dieser Region völ­lig neuer Akteur auf den Plan. Lars Gün­ther von der AfD MOL und dem Com­pact-Mag­a­zin organ­isierte, unter­stützt von Christoph Berndt (Zukun­ft Heimat e.V. und AfD Cot­tbus) und Siegfried Däbritz (Pegi­da Dres­den), die erste Kundge­bung des Zusam­men­schlusses „Heimatliebe Bran­den­burg“ um Gün­ther. Anschließend zog die Kundge­bung noch als Demon­stra­tion zum Markt und zurück. Die Bühne betreute Jan­nik Brämers (Iden­titäre Bewe­gung Berlin/Brandenburg). Im Novem­ber fol­gte dann die zweite Auflage mit ein­er Kundge­bung am Markt und ein­er anschließen­den Demon­stra­tion, wieder mit Red­nern aus AfD, Zukun­ft Heimat und von Pegi­da Dresden.

Darüber hin­aus fand im Juni ein Info­tisch der AfD Pan­ke­tal auf der Schlen­der­meile Schönow­er Straße in Pan­ke­tal statt.

In der Kat­e­gorie „Stammtische/Bürgerdialoge/Info VA“ liegen ins­ge­samt 30 Ein­träge vor. Hier tun sich ins­beson­dere die AfD Ortsver­bände (OV) Ahrens­felde und Pan­ke­tal mit jew­eils 10 Ver­anstal­tun­gen her­vor. Es han­delte sich in der Regel um Stammtis­che oder Bürg­er­dialoge, in eini­gen Fällen mit Promi­nenz wie Andreas Kalb­itz, Jür­gen Pohl (MdB), Stef­fen John, Ley­la Bilge, Jörn König (MdB) und Daniel Frei­herr von Lüt­zow (stel­lv. Lan­desvor­sitz). Eben­falls zählen in diese Kat­e­gorie Organ­i­sa­tion­str­e­f­fen wie das Grün­dungstr­e­f­fen des OV Ahrens­felde oder die Vor­standswahl des OV Pan­ke­tal. Bei Let­zter­er war Jean-Pas­cal Hohm (ehem. AfD/JA, IB Berlin/Brandenburg) aus Cot­tbus Ver­samm­lungsleit­er. Im Mai und Juni wur­den die Ver­anstal­tun­gen in Pan­ke­tal noch von der Patri­o­tis­chen Vere­ini­gung Pan­ke­tal organ­isiert, welche von dem AfD OV mit bewor­ben wurde. Der im Novem­ber in Ahrens­felde ver­anstal­tete Bürg­er­dia­log „Bran­den­burg neu denken“ mit Andreas Kalb­itz, wurde laut Aus­sage der AfD Pan­ke­tal mit ein­er „großzügi­gen Spende“ des AfD OV Eber­swalde unter­stützt. Während in eini­gen Fällen durch die Organ­isatorIn­nen von 40 oder sog­ar 60 Teil­nehmenden gesprochen wird, sind auf den dazuge­höri­gen Fotos deut­lich weniger Per­so­n­en zu sehen.

Bei zwei AfD-Ver­anstal­tun­gen in Werneuchen han­delte es sich um Bürg­er­dialoge unter anderem mit René Springer (MdB). In Eber­swalde fand im Sep­tem­ber ein „Mit­glieder-Fam­i­lien­fest“ der AfD-Barn­im mit ange­blich 60 Teil­nehmenden statt. In Bernau fan­den ins­ge­samt 5 AfD-Ver­anstal­tun­gen statt, zwei davon mit René Springer (MdB), eine mit Den­nis Hohloch (Vor­sitzen­der JA-Bran­den­burg/Frak­tionsvor­sitzen­der Stadtverord­neter für AfD Pots­dam). Min­destens die Ver­anstal­tung mit Hohloch wurde durch den OV Pan­ke­tal organ­isiert. Im Sep­tem­ber organ­isierte die AfD Barn­im ein „Sem­i­nar für die poli­tis­chen Entschei­der und Akteure der AfD von mor­gen“ unter der Leitung von Daniel Frei­herr von Lüt­zow. Es nah­men ca. 20 Per­so­n­en teil.

Die NPD Barn­im bzw. ihr Kam­pagne „Schutz­zone Barn­im“ organ­isierte drei Ver­anstal­tun­gen. Zwei davon waren Stammtis­che, eine Ver­anstal­tung war eine Infover­anstal­tung mit Sebas­t­ian Schmid­ke (NPD Berlin/NW Berlin). Schmid­kes „Vor­trag über Selb­stschutz und Krisen­vor­sorge“ fol­gten ange­blich 25 Personen.

Pro­pa­gan­da

Durch die NPD Barn­im bzw. ihre Kam­pagne „Schutz­zone Barn­im“ sind 21 bekan­nte Aktio­nen der Kat­e­gorie „Pro­pa­gan­da“ bekan­nt. Hierzu wur­den Verteilak­tio­nen von Flug­blät­tern und Zeitun­gen, Plakatieren, „Streife“ laufen und interne Wan­derun­gen gezählt. All­ge­meines Ziel solch­er Aktio­nen ist Öffentlichkeit­sar­beit bzw. das Zeigen von Präsenz – auch wenn dies nur im Nach­hinein auf Bildern welche auf Face­book gestellt wer­den zu sehen ist. Beispiel­haft dafür sind die „Streifen“ der „Schutz­zone Barn­im“: zumeist fall­en diese als eigentliche Aktion nicht auf, es darf sog­ar bezweifelt wer­den, dass solche „Streifen“ aus mehr beste­hen als ein Foto zu machen. Im Jahr 2018 sind sechs solch­er Aktio­nen bekan­nt gewor­den. In sechs bekan­nten Fällen wur­den Fly­er von NPD und der „Schafft Schutzzonen“-Kampagne oder die NPD-Parteizeitung Deutsche Stimme verteilt. Es wur­den zwei Wan­derun­gen (April und Okto­ber) durch den Barn­im ver­anstal­tet, welche durch ihre medi­ale Aufar­beitung als Pro­pa­gan­da-Aktio­nen ver­standen wer­den kön­nen. Darüber hin­aus sind zwei Plakatak­tio­nen der NPD bekan­nt gewor­den. Im Jan­u­ar und Juli wurde je eine Putza­k­tio­nen durchge­führt, zwei „Gedenkak­tio­nen“ im April und Novem­ber, sowie eine Aktion bei der das Deser­teur­denkmal in Bernau zum 20. Jahrestag am 12.10.18 ver­hüllt wurde.

Die neon­azis­tis­che Kle­in­st­partei „Der III. Weg“ fiel mit zwei Pro­pa­gan­daak­tio­nen (Fly­er-/Plakatak­tion) auf, bei­de Male in Eberswalde.

Mit ins­ge­samt 3 Pro­pa­gan­daak­tio­nen gedachte die AfD Barn­im bzw. der OV Bernau den „Opfern des (DDR) Unrechtsstaats“, der „friedlichen Rev­o­lu­tion“ 1989 und dem „Volk­strauertag“. Darüber hin­aus hän­gen AktivistIn­nen der AfD Barn­im im Juli nach eige­nen Angaben 50 Plakate und verteilen über 2000 Flyer.

Darüber hin­aus wur­den Pro­pa­gan­dade­lik­te bekan­nt, welche sich keinen Struk­turen zuord­nen lassen. Zumeist han­delt es sich dabei um Delik­te im Bere­ich (vorüberge­hende) Sachbeschädi­gung, wie Stick­er verkleben, Schmier­ereien oder das Zerkratzen von Autos mit ver­fas­sungs­feindlichen Symbolen.

Angriffe

Im Jahr 2018 wur­den im Barn­im 12 kör­per­liche Angriffe von uns reg­istri­ert. Davon zwei Kör­per­ver­let­zun­gen in Bernau und eine in Biesen­thal, die restlichen in Eber­swalde, ein­schließlich drei gefährlichen Kör­per­ver­let­zun­gen und ein­er ver­sucht­en Kör­per­ver­let­zung. Hinzu kom­men drei Bedro­hun­gen (2 Eber­swalde, 1 Wan­dlitz) und 16 Belei­di­gun­gen. Die absolute Mehrzahl der Belei­di­gun­gen fand mit 10 Fällen in Eber­swalde statt.

Kein­er der bekan­nten Angriffe lassen sich ein­er (extrem) recht­en Ver­anstal­tung zuzuord­nen, d.h. während, vor oder nach auf dem Ver­samm­lungs­bere­ich oder dem Umfeld (An-/Abreise) passiert.

Die Polizei Bran­den­burg erfasste für 2018 neun Tat­en im Bere­ich „Poli­tisch motivierte Gewaltkrim­i­nal­ität ‑rechts-“, die Opfer­per­spek­tive e.V. erfasste 13 rechte Gewalt­tat­en. Unter­schiede sind, ins­beson­dere im Ver­gle­ich mit den Zahlen der Opfer­per­spek­tive, auf die zur Ver­fü­gung ste­hen­den Dat­en zu find­en. Die Opfer­per­spek­tive wird hier, gemäß ihrer Tätigkeit als Beratungsstelle Betrof­fen­er rechter Gewalt, durch den Aus­tausch mit Polizei und direk­ten Kon­takt mit Betrof­fe­nen eine genauere Sta­tis­tik führen kön­nen. Gle­ich­es gilt für die Polizei, wobei hier zu beacht­en ist, dass die Polizei nach „stren­geren“ Kri­te­rien ein­teilt und nicht alle Gewalt­tat­en von Betrof­fe­nen angezeigt werden.

Die Opfer­per­spek­tive reg­istri­erte einen leicht­en Anstieg im Ver­gle­ich zum Vor­jahr 2017, dort waren 11 rechte Gewalt­tat­en zu verze­ich­nen. Somit bleibt der leicht steigende Trend der Gewalt­tat­en beste­hen, welch­er im Jahr 2017 begann. Zuvor waren die Zahlen rechter Gewalt­tat­en seit dem Erfas­sungs­be­ginn 2002 der Opfer­per­spek­tive im ein­stel­li­gen Bere­ich zu finden.

Aus­blick

Aus den vor­liegen­den, naturgemäß unvoll­ständi­gen, Dat­en lassen sich einige Analy­sen der Entwick­lung und Prax­is von (extrem) recht­en Struk­turen und (Gewalt-) Delik­ten ableiten.

So hat sich nichts an dem seit Jahren abwick­el­nden Sink­flug der NPD geän­dert. Es fan­den keine öffentlichen Ver­anstal­tun­gen statt, stattdessen wer­den interne Ver­anstal­tun­gen und Aktio­nen in der Vor- und Nach­bere­itung öffentlich aus­geschlachtet. Ger­ade Ver­anstal­tun­gen wie Schu­lun­gen, welche einen hohen Stel­len­wert in der Kader­aus- und Struk­tur­bil­dung haben, wur­den nur in einem Fall bekan­nt – und in diesem Fall vorher öffentlich bewor­ben. Es kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass dies mehr aus der Per­spek­tive der Pressear­beit, als der Mit­glieder­rekru­tierung getan wurde. Die „Schafft Schutzzonen“-Kampagne der NPD, im Barn­im repräsen­tiert durch die „Schutz­zone Barn­im“ beste­hend aus dem Umfeld der NPD Barn­im und der Kam­er­ad­schaft „Barn­imer Fre­und­schaft“, kann als aktuell­ste Antwort auf Mit­glieder­schwund und nahezu kom­plette poli­tis­che Irrel­e­vanz ver­standen wer­den. Unter dem Vor­wand Bürg­er­wehren aufzubauen und zu bilden, welche die Sicher­heit Deutsch­er gewährleis­ten sollen, wird die Devise „Öffentlichkeit­sar­beit vor Aktion“ umge­set­zt. Um dies zu erre­ichen wird jede noch so kleine Aktion mit einem Foto doku­men­tiert und auf Face­book bewor­ben. Im Barn­im ist die NPD bei Ver­anstal­tun­gen nahezu nicht mehr wahrzunehmen, wenn doch dann als Teil­nehmer und nicht als Organ­isator. Dafür sind NPD Barn­im und die „Barn­imer Fre­und­schaft“ regelmäßig lan­des- und bun­desweit zu Neon­azievents unter­wegs. Mitunter in organ­isieren­der Funk­tion wie dem Fes­ti­val „Rock gegen Über­frem­dung III“ in Apol­da (Thürin­gen).

Die AfD tritt im Barn­im vor allem durch die Ortsver­bände Ahrens­felde und Pan­ke­tal in Erschei­n­ung, welche haupt­säch­lich hal­böf­fentliche Stammtis­che organ­isieren. Das Ver­anstal­ten von Stammtis­chen gehört zu einem grundle­gen­den Prinzip der Parteiar­beit „vor Ort“. Und lässt dadurch nicht nur ein Gemein­schafts­ge­fühl entste­hen, welch­es dur­chaus legit­imierende Wirkung hat, son­dern erschafft durch das Ein­laden und Auftreten von Parteikadern wie René Springer oder Andreas Kalb­itz die Illu­sion der bürg­er­na­hen Partei „des kleinen Mannes“. Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen wur­den hier nur in weni­gen Fällen organ­isiert. Bei diesen hat der aus MOL stam­mende und dort in der AfD organ­isierte Lars Gün­ther die Nase vorn. Mit seinem Bünd­nis Heimatliebe Bran­den­burg ver­anstal­tete er inner­halb von weniger als einem hal­ben Jahr zwei Kundge­bun­gen mit anschließen­der Demon­stra­tion in Eber­swalde, ein­er Stadt in der es keine nen­nenswerte AfD-Struk­tur gibt. Im Feb­ru­ar 2019 ver­anstal­tete Gün­ther das dritte Event in dieser Rei­he. Jedes Mal waren über­re­gion­al bekan­nte Kad­er von AfD, Zukun­ft Heimat und Pegi­da Dres­den als Red­ner­In­nen dabei. Stand Mai 2019 sind keine weit­eren Ankündi­gun­gen bekan­nt, es bleibt abzuwarten ob Gün­ther weit­er ver­sucht der­lei Ver­anstal­tun­gen in Eber­swalde zu etablieren.

Zu den recht­en Angrif­f­en lässt sich vor allem sagen, dass diese in keinem Zusam­men­hang mit beste­hen­den Struk­turen zu ste­hen scheinen. In der Stadt mit den meis­ten Vor­fällen, Eber­swalde, gibt es schlichtweg keine. Vielmehr han­delt es sich um Tat­en aus dem All­t­ag her­aus bzw. im All­t­ag stat­tfind­end. Mit Blick auf die „Ver­schiebung des Sag­baren“ und die „Radikalisierung der Mitte“, welche mit dem Aufkom­men der AfD immer deut­lich­er her­vor­trat­en, lassen sich diese Angriffe als Auswirkung von gesellschaftlich-poli­tis­chen Prozessen auf der Straße inter­pretieren. Wie diese Entwick­lung weit­erge­ht lässt sich kaum abschätzen. Mit einem plöt­zlichen Rück­gang kann allerd­ings nicht gerech­net werden.


Neben eige­nen Recherchen wurde auf fol­gende Pub­lika­tio­nen zurückgegriffen:

https://polizei.brandenburg.de/fm/32/Praesentation_PK_%20PMK_2018.pdf

https://www.opferperspektive.de/rechte-angriffe/statistik-brandenburg/statistik-rechter-gewalttaten-in-brandenburg

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Klima & Umwelt

Rohdung #2 – Denke ich an Ökos in der Nacht…

Infos zu Rohdung – der Kolumne aus dem Dschun­gel gibt es hier.

Im Mai 2019 läuft die Hochschule für nach­haltige Entwick­lung Eber­swalde (HNE), ein­schließlich der ökol­o­gis­chen Szene drumherum, zur Hochform auf, das N‑Wort wird über fünf Tage lang gefeiert. Mit den Nach­haltigkeit­sta­gen, welche dieses Jahr erst­ma­lig aus­gerichtet wer­den, sollen in mehr als 20 Ver­anstal­tun­gen die Facetten nach­haltiger Entwick­lung sicht­bar gemacht und disku­tiert wer­den. Nichts ungewöhn­lich­es an ein­er Hochschule welche sich der Nach­haltigkeit ver­schrieben hat. Wichtig zu ver­ste­hen ist, dass Nach­haltigkeit nicht im Sinne von Wirtschaftlichkeit gemeint ist. Vielmehr, den Nach­haltigkeits­grund­sätzen der HNE fol­gend, sei die “Funk­tion­stüchtigkeit des glob­alen Ökosys­tems die Vor­raus­set­zung für jeglich­es men­schliche Leben und Wirtschaften”.[1]  Dementsprechend sei vor allem diese Funk­tion­stüchtigkeit zu berück­sichti­gen und zu schützen. Aus diesem Dog­ma fol­gt, dass alles, ins­beson­dere Diskus­sio­nen, an der Hochschule einzig unter dem Cre­do der Nach­haltigkeit stat­tfindet. Zwar manch­mal belächelt, aber nie ern­sthaft kri­tisiert, ist der Begriff, weg von Diskus­sion und Entwick­lung, zum reinen Iden­ti­fika­tion­s­mo­ment verkom­men mit dem sich Stadt, Stud­is und Hochschule schmück­en. Wie im Baukas­ten eso­ter­isch­er Spin­nereien kann sich jede_r nehmen was zusagt und sich in der Igno­ranz der Real­ität vor eben dieser ver­steck­en und dabei wohlfühlen.

Für die HNE und über­wiegende Teile der Ökoszene gilt: Statt zu unter­suchen, wie und ob Nach­haltigkeit im sich drehen­den Karus­sell der Wider­sprüche von Naturschutz, Kli­maschutz, Wirtschaft und Wohl­stand Platz find­et, wird sie als grundle­gend und best­geeignet zur Gestal­tung ein­er ver­meintlich besseren Welt ange­se­hen. Nach Auf­fas­sung der HNE beste­ht die Ökonomie inner­halb sozialer Sys­teme bzw. der Gesellschaft, welche wiederum ihren Platz im glob­alen Ökosys­tem find­et. Zwar wird die wech­sel­seit­ige gegen­seit­ige Bee­in­flus­sung dieser drei Bestandteile zuge­s­tanden, prak­tisch jedoch nahezu ignori­ert. Wer Beispiele ver­langt, muss sich zwis­chen Nach­haltigkeitsvor­lesung und Green­pea­ce­plenum nur an der Men­sa vor­bei bewe­gen: Unter dem Pro­jekt der soge­nan­nten nach­halti­gen Men­sa, wird hier ver­sucht bio in und fleis­chhaltiges aus dem Speise­plan zu bekom­men. Gelieferte Ergeb­nisse sind mehr Bioessen zu deut­lich höherem Preis. Ver­fehlte Ergeb­nisse sind eine bessere Welt, weniger Tier­leid, ein gutes Leben und der Welt­frieden. Bio und veg­an wer­den zum rev­o­lu­tionären Werkzeug verklärt.

Kein Wun­der, wenn die Nach­haltigkeit als wichtig­stes Ziel und lap­i­dare Dinge, wie der prekäre Geld­beu­tel von Student_innen, soziale oder poli­tis­che Auseinan­der­set­zun­gen, höch­stens als Neben­wider­spruch wahrgenom­men wer­den. Warum kam es darauf nicht zu Auf­s­tand, Revolte und Plün­derun­gen der Men­satheke? Die ein­fache und zugle­ich trau­rige Antwort ist, dass die Hochschu­lange­höri­gen es selb­st so woll­ten. Denn in Eber­swalde gehört es zum guten Ton in der Krum­men Gurke (Region­al­laden) und dem Globus (Bio­laden) in masochis­tis­ch­er Manier zu viel Geld für grundle­gende Kon­sumgüter auszugeben, welch­es man sich zuvor durch Verzicht und dem 20. Recy­clen von son­st irgend­was zusam­menges­part hat. Man fährt auch nicht Auto oder fliegt in den Urlaub, zumin­d­est hat man ein ganz schlecht­es Gewis­sen dabei. Sonst hätte man im Wet­t­lauf um den kle­in­sten ökol­o­gis­chen Fußab­druck des Jahres schon im Jan­u­ar ver­loren. Der Selb­s­find­ungstrip nach Goa und das Yoga Retreat in Indi­en scheinen dann aber doch uner­lässliche Aus­nah­men zu sein. Nach­haltiger Kaf­fee, nach­haltige Schuhe, nach­haltiges Essen, nach­haltiges Leben, was nicht nach­haltig zu bekom­men ist, ist verzicht­bar. Wer am meis­ten „Han­dle nachhaltig“-Ratgeberlisten erfüllt und abends als Erste das Licht aus, oder gar nicht erst an macht, gewin­nt. Die Teil­nahme an Fri­days for Future Demon­stra­tio­nen ist, im Gegen­satz zu Ver­nun­ft, Voraus­set­zung.

Das Prob­lem an all diesen für sich irrel­e­van­ten indi­vidu­ellen Entschei­dun­gen ist deren Ide­ol­o­gisierung, welche diese Indi­vid­ua­lentschei­dun­gen ver­meintlich notwendig für eine ange­blich bessere Welt macht und sie damit ins kollek­tiv-poli­tis­che verz­er­rt. Dementsprechend fühlt sich als Kollek­tiv, wer im Sinne der Nach­haltigkeit für eine ver­meintlich bessere Welt „kämpft“. Nicht dazu gehört, wer sich diesem Ziel nicht ver­schreibt. Da aber jede_r etwas tun könne, gibt es keine Entschuldigung nicht Teil des Kollek­tivs zu sein. So gilt es diejenigen zu mis­sion­ieren, welche noch nicht im Sinne der Nach­haltigkeit gebildet sind und in Feind­schaft gegenüber jenen zu leben, die ein­er Zuge­hörigkeit zum Kollek­tiv wider­sprechen. Diese Feind­schaft äußert sich nicht in argu­men­ta­tiv­er Auseinan­der­set­zung, son­dern in einem sub­tilen Moral­ter­ror, dessen Aus­sage ein ums andere Mal „xyz ist aber nicht nachhaltig“ und dessen Funk­tion eine zer­mür­bende ist. Gemein­schaft bedeutet eben immer Auss­chluss derer, die nicht dazu gehören, die nach­haltige Volks­ge­mein­schaft ist geboren. Zwis­chen den Zuge­höri­gen ist jede Dif­ferenz aufge­hoben, das einzig wichtige ist das Engage­ment unter dem Dog­ma der Nach­haltigkeit. Kri­tis­che Diskus­sion weicht hier der Har­moniesucht. Zugle­ich find­et sich ein Eli­taris­mus in der Art und Weise sich möglichst voll­ständig der Nach­haltigkeit zu ver­schreiben. Die selb­ster­nan­nten change agents der HNE sollen die Nach­haltigkeit nach dem Studi­um in die Gesellschaft tra­gen und dort verankern.[2] Diese Zuge­hörigkeit dient zur Selb­stvergewis­serung, dass man auf der „richti­gen“ Seite von weiß und schwarz, hell und dunkel, gut und böse, Green­peaceEn­er­gy und RWE, ste­ht. Wichtiger als Auseinan­der­set­zung ist, sich wohl mit und bedeu­tend für die Entwick­lung unter dem Dog­ma der Nach­haltigkeit zu fühlen. Ker­stin Kräusche, Ref­er­entin für Nach­haltigkeit an der HNE, bringt das Mantra der Volks­ge­mein­schaft mit Biosiegel auf den Punkt:
Wenn viele Akteurin­nen und Akteure zusam­me­nar­beit­en und Ver­ant­wor­tung übernehmen, […], dann kann das klap­pen mit der Nachhaltigkeit“

Da wun­dert es auch nicht, dass eso­ter­ische Spin­nerei an der Hochschule Platz hat. Die HNE zeigt, wie prak­tisch Eso­terik im Bil­dungs­be­trieb sein kann, wenn das einzig wichtige Ziel die Nach­haltigkeit ist. Im Stu­di­en­gang Ökoland­bau und Ver­mark­tung wird in der Vor­lesung zu Tier­medi­zin Homöopathie propagiert. Die Hochschul­gruppe Gemein­sam Land­wirtschaften Eber­swalde bezieht ihre Gemüsek­isten von Höfen, die sich selb­st den Lehren des Anti­semiten und Ras­sis­ten Rudolf Stein­er zuord­nen. Und bei den Nach­haltigkeit­sta­gen der Hochschule gibt es einen Work­shop „Stille, Acht­samkeit und inner­er Wan­del im Kon­text der Trans­for­ma­tion“ in dem „Mith­il­fe von Kör­p­er- und Med­i­ta­tion­sübun­gen“ „gemein­sam Stille erfahren und neue Räume von Bewusst­sein“ erkun­det wer­den und „durch Meth­o­d­en der verkör­perten Ökolo­gie [sic!]“ gezeigt wer­den soll, „dass Verän­derung mit unser­er Hal­tung begin­nt“. Tiefenökolo­gie, die Men­schen zu rein emo­tionalen Natur­we­sen verkom­men lässt, find­et sich ganz selb­stver­ständlich in Diplo­mar­beit­en und in der Lehre, beispiel­sweise in einem Mod­ul zu Umwelt­bil­dung, wieder. Auch der recht­seso­ter­ischen Szene um die in den Anas­ta­sia-Büch­ern propagierten Fam­i­lien­land­sitze wird eine Bach­e­lo­rar­beit gewid­met: “Fam­i­lien­land­sitzsied­lun­gen als Nach­haltigkeit­skonzept”.

Gle­ich­es gilt für eine regres­sive, verkürzte und per­son­ifizierte, fol­glich also anti­semi­tis­che, Kap­i­tal­is­muskri­tik. Das Prob­lem sei nicht ein kap­i­tal­is­tis­ches Sys­tem im ganzen, gegen das deshalb auch nur ums Ganze gekämpft wer­den kann. Vielmehr seien Wach­s­tum, Kon­sum und Prof­itwille als Übeltäter auszu­machen und die Lösun­gen in bewusstem” Han­deln, in Form von Kon­sum bzw. Verzicht, Gemein­wohlökonomie und degrowth zu find­en. Das Sys­tem wird auf die Hand­lun­gen Einzel­ner, das kon­sum­ierende und das pro­duzierende Sub­jekt, reduziert und diese verant­wortlich gemacht. Damit ist die Grund­lage für die fol­gende Hex­en­jagd auf nicht-Zuge­hörige zur selb­ster­nan­nt nach­halti­gen und verzich­t­en­den Gemein­schaft geschaf­fen.

Es bleibt nur die Demon­tage und Denun­zi­a­tion der Nach­haltigkeit als die ide­ol­o­gis­che Idi­otie, die sie ist, und das Schnüren der Schuhe um der Hex­en­jagd zu entkommen.


[1] https://hnee.de/_obj/8BC45754-A5A8-47A9-A6BE-24BE804CFCAC/outline/Nachhaltigkeitsgrundsaetze-2016final.pdf
[2] ebenda

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Antifaschismus Dorfstraße

#1 Rechtsruck, Wahlen, Alarmismus

Prov­inzkalle schreibt gegen die Idi­otie. Aus der Prov­inz, für die Prov­inz. Gegen alles was kreucht und fleucht, reak­tionär oder regres­siv ist und sich fälschlicher­weise links nennt.
www.provincecontraire.noblogs.org

Die Europawahlen schlu­gen ein, und das hart. Vorher erfol­gre­ich ver­drängt, zeigten die Wahlergeb­nisse was wed­er sein soll, noch sein darf. Das Gemisch, welch­es sich deutsche Linke nen­nt, ist über­rascht, schock­iert und alarmiert. Klar, in Ost­deutsch­land ist die Prov­inz ver­loren, aber dass tat­säch­lich rechte Parteien in fast allen Kreisen stärk­ste Kraft wer­den, dass kon­nte doch nie­mand ahnen. Zumin­d­est keine, die glaubt mit einem Konz­ert, ein­er Mark­t­platz­tour oder ein­er #unteil­bar-Demo wirk­lich etwas zu bewe­gen und die Sit­u­a­tion außer­halb der Großstädte mehr als nur aus einem besorgten Augen­winkel wahrgenom­men hat.

Aber da wir es mit den selb­ster­nan­nten radikalen linken Kräften in Deutsch­land zu tun haben, fall­en solch ratio­nale und (selbst-)kritische Betra­ch­tun­gen zwis­chen Szene, Uni und Event­poli­tik nicht nur unter den Tisch, son­dern gle­ich in den Keller. Dementsprechend sind alle schock­iert von Wahlergeb­nis­sen und fra­gen danach noch schock­iert­er was man denn jet­zt tun könne um die Leute vor Ort zu „sup­port­en“.

Gwen­dolin Rick­ert, Teil der Kam­pagne #wan­nwennnicht­jet­zt und Autorin des elendi­gen Ver­suchs „links“ als Lifestylei­den­tität zu verkaufen namens Super­no­va Mag­a­zin, gibt in einem Wer­be­text der Kam­pagne in jen­em Mag­a­zin die Antwort: Geld spenden für einen „sol­i­darischen Som­mer im ländlichen Ostdeutschland“[sic!] [1]. Im gesamten Text hat man die fast platzende Halss­chla­gad­er der Leipzigerin vor Augen, wenn sie an die Wes­si-Linke und deren Reak­tio­nen auf die Wahlergeb­nisse denkt. In einem unfass­bar schlechtem Text, Schreib­stil wurde astrein durch Alarmis­mus und Rant erset­zt, schwingt sich Rick­ert in den ost­deutschen Richter­stuhl um den West­deutschen die Rache aller Ossis ent­ge­gen zu schleud­ern. Wenn die Prov­in­zan­tifa nach oben gegen die Szen­estädte tritt, treten diese ein­fach weit­er nach Westdeutschland.

Die Kam­pagne möchte bei Ver­anstal­tun­gen auf Mark­t­plätzen mit Leuten von vor Ort zusam­menkom­men und sich über The­men wie Arbeit­skämpfe, Klim­agerechtigkeit, Fem­i­nis­mus oder Recht­sruck aus­tauschen. Wer aus diesen ländlichen Regio­nen kommt und dort aktiv ist, kann bei solchen Vorstel­lun­gen nur laut lachen und den Kopf schüt­teln. Der Glaube daran mit ein­er solchen Mark­t­platz­tour und somit ein­er ein-Tages-Inter­ven­tion, die keine richtige Inter­ven­tion sein will, etwas zu verän­dern offen­bart, dass die Kam­pagne nicht mehr möchte als an einem Tag eine coole Ver­anstal­tung zu organ­isieren, sich selb­st darzustellen und das eigene Gewis­sen zu beruhi­gen. Andern­falls würde man Struk­turen vor Ort das zusam­menge­bet­telte Geld ein­fach in die Hand drück­en, damit diese sin­nvolle Dinge damit machen kön­nen. Das aber würde Auseinan­der­set­zun­gen mit Grup­pen auf dem Land erfordern und bietet keine Möglichkeit sich selb­st zu beweihräuch­ern. Wenn einem die ländlichen Regio­nen wichtig wären, hätte man diese über die let­zten Jahre nicht ignori­ert. So ein­fach ist das. Es gab und gibt immer noch genug Anlässe in die Prov­inz zu fahren, aber das ist ungemütlich und Spaß macht es auch nicht. Die Prov­in­zan­tifas sollen leise sein, uns machen lassen und am besten keine unan­genehmen Fra­gen stellen, wo man denn war bevor und während 2015/16 Heime bran­nten. Und vielle­icht möchte ja auch auf dem Dorf ein­fach nie­mand mit Grup­pen wie der IL zusam­me­nar­beit­en, die nicht in der Lage sind sich deut­lich gegen Anti­semitismus zu posi­tion­ieren und dafür sinnlos­es Kohle­gruben- und ‑bag­ger­hop­ping in der Lausitz machen. Denn da drängt sich nicht das Gefühl auf, dass statt Ver­net­zung und Aus­tausch, was auch Debat­ten ein­schließt, ein­fach Spielplätze gesucht wer­den auf die man die eige­nen poli­tis­chen Vorstel­lun­gen pro­jizieren kann.

Pro­jiziert wird aller­hand, der Knaller ist wohl die Vorstel­lung, “Erfahrun­gen während und nach der DDR” in den „Vorder­grund“ stellen zu müssen. Es soll also eine Selb­sthil­fe­gruppe für, an vie­len Punk­ten nicht unberechtigt, rumopfer­nde Ossis auf dem Mark­t­platz aufgemacht wer­den. Als wäre das nicht genug, ist dies eines der The­men mit dem die AfD seit Jahren auf der Über­hol­spur durch Ost­deutsch­land ballert. Das funk­tion­iert, weil die AfD es rein auf der emo­tionalen Ebene nur mit zusam­men­hangslosen Fak­ten­bezü­gen bedi­ent. Und das möchte man jet­zt entwed­er selb­st machen oder auf eine ratio­nale Ebene zurück­holen, wie auch immer das gehen soll. Ich sehe Rent­nerdi­eter von nebe­nan irgend­wie nicht mit der 25jährigen Sozi­olo­gi­es­tu­dentin Lau­ra auf dem Mark­t­platz bei Kaf­fee und Kuchen über neue Stu­di­en zu den Unter­schieden in Sachen Arbeits­be­din­gun­gen zwis­chen Ost und West disku­tieren. Aber vielle­icht fehlt mir da die Ein­bil­dungskraft. Oder ein ordentlich­er Drogenrausch.

Doch nicht nur #wan­nwennnicht­jet­zt greift beim Ver­such sich bei den Prov­in­zlern anzu­biedern daneben. Zahlre­iche Linke aus der Großs­tadt* mit selb­stat­testierten Ver­ständ­nis für die Prov­inz fühlen sich berufen ihre unqual­i­fizierte Mei­n­ung abzugeben und die Prov­inz gegen Aus­sagen wie „Ost­deutsch­land weg­bomben“ zu vertei­di­gen. Dabei ist genau jen­er Spruch die einzige Alter­na­tive, die ein Ende der elendi­gen Tristesse bedeuten würde. Er trifft die Mis­ere auf den Punkt. Ekel­haft sind dage­gen die Fra­gen, wie man denn sup­port­en könne. Die IL schlägt mit Spenden, wie oben erwäh­nt, den beque­men Ablasshan­del vor. Andere, ganz beson­ders Radikale plädieren für das Rausziehen aufs Land, um dort poli­tisch aktiv zu sein. Vergessen wird dabei, dass dieses allein nichts bringt. Poli­tis­che Arbeit funk­tion­iert in der Prov­inz anders, ist kaum anonym, dreck­ig und bietet keine Rück­zugsräume, der Gedanke an eine linke Szene gle­icht ein­er Utopie. Es gibt keine Szene als Leben­sum­feld, son­dern einzig die tägliche Auseinan­der­set­zung mit der bru­tal­en Real­ität abseits jed­wed­er poli­tis­chen Per­spek­tive. Der Abwehrkampf gegen die Wind­mühlen der nation­al-völkische Reak­tion ist unendlich und nicht zu gewin­nen. Ein Leben in diesen Ver­hält­nis­sen ohne Szene zum Rück­zug ist nichts für pater­nal­is­tisch-besorgte Linksradikale, die denken sie müssten jet­zt mal etwas tun und aufs Land ziehen. Ein­fach nie­mand möchte hier Unmen­gen an Zeit investieren, um euch zu betreuen, wenn ihr ver­sucht auf dem Ack­er gehen zu ler­nen. Lasst es ein­fach, ihr werdet hier nicht glück­lich und vor allem sind eure roman­tis­che Vorstel­lung der „Dor­fan­tifa“ nicht hil­fre­ich. Genau diese Diskus­sion zeigt das Ver­hält­nis der Prov­inz zur Szene: die Szene disku­tiert aufgeregt über Hand­lung­sop­tio­nen, was man denn nun wie machen könne, während die Prov­inz kein Stück über­rascht ist und weit­er ver­sucht sich deutschen Abgrün­den zu entziehen.

Es ist vol­lkom­men egal, ob poli­tis­che Arbeit dort oder hier wichtiger oder sin­nvoller ist. Denn sie lässt sich nicht in dieser Art kat­e­gorisieren. Und es ist auch nicht falsch in die Stadt zu ziehen und in der linken Blase zu leben, denn diese Welt wer­den wir nicht grundle­gend verän­dern und dementsprechend müssen wir uns so ein­richt­en, dass wir möglichst erträglich leben kön­nen. Das eigene Leben dem poli­tis­chen Krampf unterzuord­nen ist rev­o­lu­tion­sro­ma­tis­ch­er Quatsch. Helfen würde schon die Erken­nt­nis, dass der ländliche Raum eben­falls zu Deutsch­land gehört und damit auch zum Gegen­stand ein­er radikalen Linken in Deutsch­land. Das Disku­tieren über die prov­inzielle Tristesse und dem pater­nal­is­tis­chen (nicht-)Verhalten der linksradikalen Szene zu dieser ist hinge­gen nicht Gegen­stand jen­er, welche schlicht keine Ahnung haben. Ja Super­no­va, ihr seid auch gemeint, die Texte der Leipzigerin Rick­ert und auch der des Wegge­zo­ge­nen Klaas Anders [2] sind pro­duziert für den dig­i­tal­en Müll­haufen und pater­nal­is­tis­che Real­itätsver­weigerung in Reinform.

Diese „Diskus­sion“, welche dem Wort in kein­ster Form gerecht wird, zeigt ein­mal mehr die Idi­otie der soge­nan­nten deutschen Linken. Eine Bewe­gung welche sich einzig durch Real­itätsver­weigerung, Sze­nege­habe, sinnlos­er Event­poli­tik, offe­nen Anti­semitismus und der Unfähigkeit zur kri­tis­chen Debat­te ausze­ich­net, ist nicht nur pein­lich, son­dern auch grandios an allen jemals gestell­ten Ansprüchen gescheitert.

Übri­gens: Der Recht­sruck kann nicht ver­hin­dert wer­den. Er ist längst Realität.


* Ja, es ist egal ob man ursprünglich vom Dorf kommt und dort seine Jugend ver­bracht hat.

[1] https://www.supernovamag.de/osten-afd-wahl/

[2] https://www.supernovamag.de/die-arroganz-der-grossstadtlinken-nervt/

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Protest gegen AfD-Wahlkampfauftakt in Schönwalde-Glien

Infori­ot – Am Abend des 15. März protestierten knapp 25 Men­schen in Schön­walde-Glien gegen die Wahlkamp­fauf­tak­tver­anstal­tung der AfD. Dieser fand in der Gast­stätte “Schwa­nenkrug” statt, in welch­er bere­its in der Ver­gan­gen­heit AfD-Ver­anstal­tun­gen Raum fan­den. Als Red­ner­In­nen und Gäste waren zahlre­iche AfD-Größen angekündigt, so auch Andreas Kalb­itz, Ley­la Bilge und Stef­fen Korté. Nach ein­er hal­ben Stunde wurde die Protestkundge­bung von Seit­en des Anmelders und der Polizei ohne Zwis­chen­fälle für been­det erklärt.

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(Anti-)Rassismus

Filmvorführung in Angermünde: “Über Leben in Demmin”

Am Mittwoch, 20.03.2019, wird um 19:00 Uhr in Anger­münde im Gemein­de­haus (Kirch­platz 2) der Kino-Doku­men­tarfilm „Über Leben in Dem­min“ gezeigt. Die Ver­anstal­tung ist öffentlich. Inter­essierte sind her­zlich ein­ge­laden. Im Anschluss an den 90-minüti­gen Film gibt es eine Gespräch­srunde. Der Filmabend ist eine gemein­same Ver­anstal­tung des Anger­mün­der Bürg­er­bünd­niss­es für eine gewalt­freie, tol­er­ante und weltof­fene Stadt und der Evan­ge­lis­chen Kirchenge­meinde Sankt Marien. Der Ein­tritt ist frei. Regis­seur Mar­tin Farkas gelang mit „Über Leben in Dem­min“ ein vielschichtiger Film über die untrennbare Verbindung von Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart. In Dem­min fand im Früh­jahr 1945 ein Massen­suizid statt. Der Film zeigt auch, wie in der Zeit der DDR dieser Teil der Geschichte offiziell ver­schwiegen wurde und wie jet­zt Neon­azis jedes Jahr am 8. Mai ver­suchen, den Massen­suizid in der Stadt für ihre Zwecke zu instru­men­tal­isieren. Die Filmvor­führung find­et am Vor­abend des Inter­na­tionalen Tages gegen Ras­sis­mus statt. 

Den Trail­er und weit­ere Infor­ma­tio­nen zum Film find­en Sie hier: https://www.demmin-film.de/

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Antifaschismus

AfD-Party in Schönwalde-Glien zum Desaster machen!

Am Fre­itag den 15.03.2019 möchte die AfD Bran­den­burg im „Schwa­nenkrug“ in Schön­walde-Glien ihren großen Wahlkamp­fauf­takt feiern. Angekündigt ist ein „Öffentlich­er poli­tis­ch­er Stammtisch Rathenow mit Andreas Kalb­itz“ (sic) inklu­sive „anschließen­der Feier in den Wahlkampf mit DJ“. Es soll also nicht nur gehet­zt, son­dern auch getanzt werden.
Passend zu dem völkisch- nation­al­is­tis­chen Kurs, mit dem die AfD in Bran­den­burg bish­er sehr erfol­gre­ich ist, wur­den vor­wiegend AfD- Poli­tik­erIn­nen mit Verbindun­gen in die radikale Rechte als Gäste und Red­ner­In­nen ein­ge­laden. Der „Schwa­nenkrug“ bot der AfD Havel­land in der Ver­gan­gen­heit bere­its mehrmals für regelmäßige Stammtis­che ein Zuhause und duldet die Recht­en in seinen Räumlichkeiten.

Lasst uns der AfD Bran­den­burg auch im Hin­ter­land ihren Wahlkamp­fauf­takt versauen.
Kein Raum der AfD in Schönwalde-Glien!
Völkischem Nation­al­is­mus den Kampf ansagen!

Gemein­samer Anreise­tr­e­ff­punkt: Fre­itag 15.03. // 17:10 Uhr S+U Berlin Haupt­bahn­hof (Gleis 14)
Schön­walde-Glien liegt noch im C- Bere­ich. Somit sind wir inner­halb von nur 50 Minuten vor Ort!

Der fol­gende Artikel soll eine kurze Über­sicht geben, mit wem die AfD in Bran­den­burg die Wähler*innen an die Urne treiben möchte.

Ziem­lich rechte Freunde
Stef­fen Kotré ist seit 2017 Mit­glied des Bun­destages und darüber hin­aus Mit­glied der schla­gen­den Burschen­schaft Corps Berlin.

Über Andreas Kalb­itz, der früher Pfadfind­er­lager der „Heimat­treuen deutschen Jugend“ (HDJ) besuchte und dem völkischen „Flügel“ der AfD ange­hört, wurde in den let­zten Wochen bere­its so viel pub­liziert, dass es an dieser Stelle nicht nötig ist, weit­ere Worte über ihn zu verlieren.

Das Mit­glied des Bun­destages Stef­fen Keuter, seines Zeichens auch Sprech­er des AfD Kreisver­ban­des Essen und stel­lvertre­tender Sprech­er des Bezirksver­bands Düs­sel­dorf, geri­et im Okto­ber 2017 in die Schlagzeilen. Nach Medi­en-Recherchen stellte sich her­aus, dass er NS-ver­her­rlichende Bilder (Hitler, Wehrma­chtssol­dat­en…) per What­sapp an einen Mitar­beit­er geschickt hatte.

Ein­ge­laden ist auch der Regis­seur Imad Karim, der schon häu­fig als Gas­tred­ner für die AfD fungierte und der online immer wieder durch die Ver­bre­itung von Fake- News auf sich aufmerk­sam macht. Die AfD nahe Desiderius Eras­mus Stiftung hat­te Karim im März 2018 in das Kura­to­ri­um der Stiftung berufen.

Erscheinen wird auch der AfD- Lan­deschef aus Meck­len­burg Vor­pom­mern Den­nis Augustin, der Migrant*innen öffentlich mit „Hal­baf­fen“ ver­glich und von dem Unternehmer Philipp Stein­beck unter­stützt wird. Dieser half der AfD und der NPD finanziell und pflegt darüber hin­aus Kon­tak­te zum ehe­ma­li­gen NPD Chef Udo Pastörs. Augustin gilt darüber hin­aus als Unter­stützer des Höcke-Flügels.

Ange­li­ka Barbe, ehe­ma­lige DDR-Bürg­er­recht­lerin und CDU Mit­glied, nahm mehrmals an Pegi­da Ver­anstal­tun­gen in Dres­den teil und jam­mert über eine ange­bliche Besser­stel­lung von Migrant*innen gegenüber der „ein­heimis­chen Bevölkerung“. Auch sie wurde im März 2018 von der Desiderius Eras­mus Stiftung ins Kura­to­ri­um der Stiftung berufen.

Die christliche Fun­da­men­tal­istin Hei­de­marie Mund, angekündigt als Lehrerin und Aktivistin, ist die Organ­isatorin von Pegi­da Frank­furt. Sie sprach unter anderem auch bei ein­er recht­sradikalen Kundge­bung von „Hooli­gans gegen Salafis­ten (HoGeSa)“ in Han­nover und lobte die Anwe­senden mit den Worten „Ich bin stolz auf deutsche Män­ner, die endlich einen Arsch in der Hose haben und unser Land bewahren wollen“. Bei der vor­ange­gan­genen Demon­stra­tion von „HoGeSa“ hat­ten Neon­azi-Hools in Köln Jagd auf Migrant*innen und Ander­s­denk­ende gemacht.

Abgerun­det wird diese völkische Mis­chung durch die AfD­lerin Ley­la Bilge, die bere­its zweimal den ras­sis­tis­chen Frauen­marsch durch Berlin führte, an dem sich Neon­azis, Reichs­bürg­erIn­nen und Iden­titäre beteiligten. Bilge het­zte dabei mas­siv gegen Geflüchtete und lässt sich eben­falls dem „Flügel“ der Partei zuordnen.

Diese Ras­sistIn­nen sind 8 gute Gründe, um am Fre­itag mit uns nach Schön­walde-Glien zu fahren und unsere antifaschis­tis­chen Genoss*innen vor Ort zu unter­stützen. Eine braunere Mis­chung von Red­ner­In­nen hätte die Bran­den­burg­er AfD sich für ihren Wahlkamp­fauf­takt kaum aus­suchen kön­nen. Dies stellt für uns die Möglichkeit dar, der lokalen Bevölkerung vor Ort zu zeigen, dass die AfD in neon­azis­tis­che Struk­turen tief ver­wurzelt ist. Mit der Kundge­bung vor Ort bietet sich zudem die Chance antifaschis­tis­chen Protest und Wider­stand auch im tief­sten Bran­den­burg­er Hin­ter­land prak­tisch wer­den zu lassen.

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Antifaschismus

Brandenburg Calling! Kein Platz für Nazis in Brandenburg/H!

Am 16.03 rufen Nazis in Bran­den­burg an der Hav­el zu ein­er Kundge­bung zum “Tag der poli­tis­chen Gefan­genen” auf. Dies wollen wir ihnen nicht ein­fach so durchge­hen lassen und deshalb wer­den wir auch aus Berlin zu den antifaschis­tis­chen Gegen­protesten nach Bran­den­burg reisen.

Gemein­same Anreise aus Berlin: Sam­stag 16.03.19 // 11:30 Uhr – Haupt­bahn­hof (Gleis 13), RE1

Gegenkundge­bung Bran­den­burg a.d.H.: 13:00Uhr – Neustädtis­ch­er Markt

Auf der Home­page der Ini­tia­tive wer­den Shoah Leug­nende wie Ursu­la Haver­beck und Horst Mahler zu “poli­tis­chen Gefan­genen” stil­isiert und deren Frei­heit gefordert. Mahler sitzt zur Zeit in der JVA Brandenburg/Havel seine Haft­strafe wegen Volksver­het­zung ab. Angemeldet wird die Kundge­bung von einem NPD-Funk­tionär aus Rathenow. Erwartet wer­den Nazis von NPD, III. Weg und Kam­er­ad­schaften. Auch Die RECHTE Nieder­sach­sen, die am sel­ben Tag im benach­barten Dessau-Roßlau einen Auf­marsch durch­führen will, kön­nte auf­tauchen. Vor Ort ruft die Antifa Jugend Bran­den­burg zu Gegen­protesten auf.

Kommt mit uns nach Brandenburg/Havel, um die Antifaschist*innen vor Ort zu unter­stützen und den FaschistIn­nen zu zeigen, dass es auch in Bran­den­burg kein ruhiges Hin­ter­land gibt! Wo auch immer sie ihren Anti­semitismus und ihre Men­schen­ver­ach­tung zu ver­bre­it­en ver­suchen wer­den wir ihnen entgegentreten!

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Klima & Umwelt

Rohdung #1 – Nein, Nein, das ist nicht die Zukunft!

Infos zu Rohdung – der Kolumne aus dem Dschun­gel gibt es hier.

Seit dem Sep­tem­ber let­zten Jahres ist die “Fri­days for Future”-Bewegung (FFF) in Deutsch­land angekom­men. Am 18. Jan­u­ar diesen Jahres gab es die erste Demon­stra­tion mit anschließen­der Kundge­bung in Eber­swalde, die näch­ste Demon­stra­tion soll am 15. März stat­tfind­en. Es solle “den größten Kli­mas­treik geben, den die Welt je gese­hen hat.” sagt fridaysfofuture.de. [1] Ob dieser großspuri­gen Ankündi­gung, dem dabei auf­blühen­dem Eber­swalder Öko­herz und dem medi­alen Wirbel um “Fri­days for Future” scheint ein unvoll­ständi­ger Ver­such der Auseinan­der­set­zung lohnenswert.

Spätestens seit ihrer Rede auf dem UN-Klimagipfel Anfang Dezem­ber ken­nt fast jed­er Men­sch mit einem Social-Media-Pro­fil die Ini­tia­torin der “Fri­days for Future”-Bewegung Gre­ta Thun­berg. Die damals 15-jährige ging nach den Som­mer­fe­rien 2018 bis zu den Wahlen des schwedis­chen Par­la­ments im Sep­tem­ber drei Wochen lang nicht zur Schule und set­zte sich stattdessen vor das schwedis­che Par­la­ments­ge­bäude. In der Hand hielt sie ein Schild: “Skol­stre­jk för kli­matet”, auf deutsch “Schul­streik für das Klima”.
Seit den Wahlen fehlt Thun­berg jeden Fre­itag – und ist dabei schon lange nicht mehr allein. Bere­its am 30. Novem­ber fol­gten ihrem Vor­bild Schüler_innen in rund 100 Städten Schwe­dens, auch in anderen europäis­chen Län­dern gab es Aktio­nen. [2] Es kam wie es kom­men musste, die Bewe­gung kam nicht nur nach Deutsch­land, son­dern auch nach Eberswalde.

Bei der Demon­stra­tion im Jan­u­ar nah­men in Eber­swalde 200 Per­so­n­en teil – oder 50. Je nach­dem, ob man nun fridaysforfuture.de oder der MOZ glauben möchte. [3][4] Nach dem Video der MOZ zu urteilen, han­delt es sich eher um 50 Schüler_innen. [5] Die Demon­stra­tion musste zeitweise wegen der gerin­gen Teilnehmer_innenzahl auf dem Bürg­er­steig laufen. Am Star­tort, dem Hauptbahn­hof, und am Ende, dem Mark­t­platz, fan­den Kundge­bun­gen statt. Es wurde auf den Kli­mawan­del und eine wenig han­del­nde Poli­tik aufmerk­sam gemacht. In Sprechchören wurde ein Wan­del der Klimapoli­tik und das Ende der Kohlever­stro­mung gefordert.
Im Großen und Ganzen war es alles andere als eine welt­be­we­gende Ver­anstal­tung. Bemerkenswert ist neben der Tat­sache, dass uns bish­er keine anti­semi­tis­chen Krak­endarstel­lun­gen vor die Augen gekom­men sind, vielmehr das Mobil­isierungspo­ten­tial: In rel­a­tiv kurz­er Zeit wurde aus nur einem Milieu, dem der Schüler_innen, min­destens 50 Per­so­n­en zu ein­er sehr speziellen The­matik auf die Straße gebracht. Und das bun­desweit. Erfol­gre­iche Mobil­isierung an Schulen gelang in der Ver­gan­gen­heit entwed­er wenn eine lokale oder the­ma­tis­che Verknüp­fung vor­lag, beispiel­sweise durch Naziaufmärsche/Refugee Sup­port in der eige­nen Stadt oder die Bil­dungsstreiks 2009. Kli­maschutz ist aber nur im über­tra­ge­nen Sinn lokal. Das Über­schre­it­en des Zwei-Grad-Ziels sorgt nicht für blutige Nasen wie es Nazis tun und bet­rifft junge Men­schen nur min­i­mal mehr als ältere, da der Kli­mawan­del ein Prozess ist, der schon längst stat­tfind­et. Dementsprechend leben wir schon mit ihm und die Her­aus­forderung liegt somit  eher in der Anpas­sung der Gesellschaft und Wirtschaft an ihn. Diese muss in den näch­sten Jahrzehn­ten stat­tfind­en – und diese Jahrzehnte erleben auch noch die Eltern der Gen­er­a­tion Z [6] und auch ein Großteil deren Großel­tern. Die Gegen­proteste zu den let­zten recht­en Ver­anstal­tun­gen in Eber­swalde lock­ten, trotz lokaler Unmit­tel­barkeit, nicht so viele Schüler_innen aus dem Klassenzimmer.

Die Forderung der deutschen Bewe­gung beläuft sich auf “mehr Kli­maschutz und den Kohleausstieg – und zwar nicht erst in zehn Jahren!”. [7] Während für die Kohlever­stro­mung mit “Kohleausstieg ab 2020” [8] ein grund­sät­zlich­er Rah­men geset­zt wird, lässt sich zu “mehr Kli­maschutz” nichts Genaueres find­en. Wie sollte man auch? Der men­schliche Einfluss auf den Kli­mawan­del ist selb­st auf nationaler Ebene viel zu vielschichtig, um irgendwelche konkreten Forderun­gen zu stellen. Pos­i­tiv­er Neben­ef­fekt ist, dass so möglichst vehe­ment und kämpferisch für etwas gestrit­ten wer­den kann, ohne dass ein Gegen­wind aus entsprechen­den Wirtschaft­branchen zu erwarten ist, oder der deutsche Michel aus Angst um seinen Lebens­stan­dard in Sachen Bequem­lichkeit auf die Bar­rikaden geht.
Die Rhetorik dieser Bewe­gung beruft sich ständig auf das Ver­hält­nis von “wir Junge gegen euch Alte”, oft genug ver­bun­den mit infan­tilem Gejam­mer, dass die “Alten (da oben)” ihnen wed­er zuhören, noch sie ern­st­nehmen wür­den. Mit­tler­weile sind (lokale) Führungsper­so­n­en der Bewe­gung zu diversen Gesprächen mit Vertreter_innen von Poli­tik und Wirtschaft ein­ge­laden. Man freut sich über einen Auftritt beim Grü­nen Parteitag hier [9] und ein­er Einladung ins Insti­tut für deutsche Wirtschaft dort. [10] Endlich werde man ernst genom­men, endlich könne man par­tizip­ieren. Auch wenn nicht aus­geschlossen wer­den kann, dass dem Einen oder Anderen 68er das Herz beim Anblick der “jun­gen Wilden” auf­blüht, lassen sich diese Einladun­gen doch mit einem einzi­gen Wort beschreiben: Appeasement.

Natür­lich lädt das Kap­i­tal, in Form von Poli­tik und Wirtschaft, die FFF-Vorzeigestre­ber_innen aus der ersten Bankrei­he ein. Schließlich gibt es keinen besseren Weg die Bewe­gung zu besän­fti­gen, als der Forderung nach Gehör nachzukom­men, zu tun als würde man zuhören, zu ver­sich­ern man sorge sich genau­so und ihnen am Ende zu verk­lick­ern, dass es nun einmal nicht so ein­fach sei, wenn nicht sog­ar unmöglich. Entwed­er sehen die FFF-Vertreter_in­nen dies dann ein oder man geht ohne Lösung auseinan­der – und kann behaupten man hätte ja ver­sucht auf FFF einzuge­hen, aber mit dieser Bewe­gung ließe sich nicht kon­struk­tiv ver­han­deln. So ein­fach wie man den Klimabe­wegten den Schwung und die Sym­pa­thie nimmt, so wenig wird am Ende von “Fri­days for Future” abseits von Zeitungsarchiv­en bleiben. Wahrschein­lich muss das Kap­i­tal nicht die ger­ing­sten Zugeständ­nisse machen. 

Dazu kommt, dass FFF nicht ein­mal zu begreifen scheint, was nötig wäre, um ihre Forderun­gen kon­se­quent umzuset­zen: Die Über­win­dung des Kap­i­tals oder zumin­d­est mehr poli­tis­che Macht als dieses.
Denn, wie das 22-jährige Gesicht der deutschen Bewe­gung, Luisa Neubauer, richtig sagt: “Ich erlebe […] den Zwies­palt zwis­chen der Forderung nach Klimapoli­tik und der Forderung nach Wirtschaftswach­s­tum”. [11] Welch haarscharfe und auch über­raschende Analyse, dass das kap­i­tal­is­tis­che Sys­tem auf (möglichst effek­tiv­er) Akku­mu­la­tion beruht und sich eben diese Akku­mu­la­tion­s­möglichkeit­en nicht stre­it­ig machen lassen will. Zumal nicht zählt, ob akku­muliert, son­dern dass aus­re­ichend akku­muliert wird, um in der Konkur­renz des Mark­tes beste­hen zu kön­nen. Die Unfähigkeit eben diesen Zusam­men­hang zu erken­nen und auszus­prechen, son­dern sich im schlimm­sten Fall noch in Post­wach­s­tum­skonzepte oder in andere Green-Cap­i­tal­ism-Idi­otie zu flücht­en, ist für die bre­ite Masse der Kli­maschutz- bzw. Ökobe­we­gung symp­to­ma­tisch. Das gilt für die Klimabe­wegte in Eber­swalde genau­so wie bundesweit.
Mehr poli­tis­che Macht bzw. Druck auf die Poli­tik in Form von Par­la­menten und Min­is­te­rien wird eben­falls wohl kaum zu stande kom­men, zumal es sich beim einzigen Druck­mit­tel um ein “Bestreiken” des Schu­lun­ter­richts han­delt. Als ob “Streiken” an einem einzi­gen (!) Wochen­tag, noch dazu dem Fre­itag, nicht schon lächer­lich genug wäre, find­en die sogen­nan­ten Streiks brace your­self fast auss­chließlich Nach­mit­tags statt. Falls die Schüler_innen zu diesen Zeit­en noch Unter­richt haben, wer­den also unge­fähr ein bis zwei Unter­richtsstun­den bestreikt. Doch hier erre­icht der Irrsinn seinen Höhep­unkt noch nicht, denn Streiks sollen Druck aufbauen, da Pro­duk­tion ver­hin­dert wird und damit zu Gewin­nver­lus­ten führen. Das tut das “Bestreiken” des Schu­lun­ter­richts nicht. Schon gar nicht am Fre­itag Nach­mit­tag. Die einzige Leis­tung dieses “Streiks” ist, dass sich die Stre­ber_innen aus der ersten Rei­he ein­mal in ihrem Leben rebel­lisch fühlen kön­nen, bevor sie im Anzug ver­schwinden. Das “Engage­ment” für FFF macht sich dann alle­mal gut im Lebenslauf.

Jede_r fängt mal klein an. Wird zumin­d­est oft gesagt. Und tat­säch­lich ist es schön zu sehen, dass sich junge Men­schen für etwas engagieren. Noch schön­er ist, dass sie sich wahrschein­lich in vie­len Fällen als “links” ver­ste­hen. Jedoch wird auch in selb­ster­nan­nten “linken” Kli­maschutzbe­we­gun­gen reak­tionär-antie­manzi­pa­torischen Ansätzen allzu oft ein Podi­um geboten. Statt eine klare Kante gegen Spin­ner_innen zu zeigen, wird in der Regel ver­sucht noch der let­zten Tiefenökolo­gin ein Safe Space zu bieten. Ratio­nale Kri­tik hat draußen zu bleiben.
Ob FFF hier der unsäglichen Tra­di­tion deutsch­er Ökobe­we­gun­gen fol­gen wird oder nicht, bleibt abzuwarten. Bish­er fie­len die Ver­anstal­tun­gen wed­er durch solche Aus­fälle auf, noch durch offen­sive Abgren­zung dagegen.
Ger­ade wenn den Gesichtern der FFF-Bewe­gung aus der kon­ser­v­a­tiv bis extrem recht­en Ecke vorge­wor­fen wird, sie seien bloße Instru­mente von wem auch immer (Hal­lo, Ver­schwörungsphan­tasie!), oder hät­ten ein­fach keine Lust in die Schule zu gehen, gehören sie vertei­digt. Ins­beson­dere weil wieder ein­mal mehr zu sehen ist, wie ekel­haft soziale Medi­en sein kön­nen. Doch gehören sie gegen diese Angriffe vertei­digt und nicht für ihre Inhalte. Denn diese gehören seper­at und nüchtern auf den Prüf­s­tand gestellt. Nie­man­dem ist geholfen, indem die Schüler_innen von FFF zum neuen rev­o­lu­tionärem Sub­jekt verk­lärt wer­den, nur weil sie sym­pathisch sind. Gle­ich­es gilt übri­gens auch für Baggerbesetzer_innen, schließlich ist es vol­lkom­men offen, ob das Pro­jekt “Kli­maschutz” über­haupt als “links” anzuse­hen ist. Denn: linke Konzepte fehlen bish­er. [12]
Es bleibt zu hof­fen, dass die Beteili­gung an FFF zumin­d­est für einige das Ursprungsmo­ment ein­er dauer­haften Poli­tisierung
darstellt . Mit noch ein wenig Hoff­nung mehr, führt diese zu einem Engage­ment im Kampf ums Ganze, statt dem Kampf ums Klima.

Lange Rede kurz­er Sinn:
Liebe Schüler_innen, wenn ihr “streikt”, dann macht in der Zeit etwas Sin­nvolles. Schlaft aus, entspan­nt euch im Park, zieht euch Net­flix rein oder lest etwas.


[1] https://fridaysforfuture.de/march15th/
[2] https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/greta-thunberg-das-gesicht-der-globalen-klimabewegung-a-1241185.html
[3] https://fridaysforfuture.de/18januar/
[4] https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1704083/
[5] Die Bewe­gung wird haupt­säch­lich von Schüler_innen getra­gen, allerd­ings fühlen sich auch viele Studierende ange­sprochen (bzw. wer­den von der Bewe­gung gezielt ange­sprochen) und nehmen an den Aktio­nen teil. Diese wer­den hier, der Ein­fach­heit hal­ber, eben­falls ange­sprochen, wenn von Schüler_innen die Rede ist.
[6] Beze­ich­nung für zwis­chen 1997 und 2012 geborene
[7] https://fridaysforfuture.de/about/
[8] https://fridaysforfuture.de/wp-content/uploads/2019/02/Offener-Brief-kohlekommission.pdf
[9] https://www.pnn.de/brandenburg/fridays-for-future-zuspruch-fuer-streikende-schueler-waechst/24042846.html
[10] https://ze.tt/klima-aktivistin-luisa-neubauer-ich-hoffe-dass-ich-nicht-noch-825-freitage-streiken-muss
[11] ebenda
[12] Allen Leser_innen sei an dieser Stelle der Text „T‑Shirt im Treibhaus“ von Ivo Boz­ic ans Herz gelegt: https://jungle.world/artikel/2017/35/t‑shirt-im-treibhaus

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