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Afrikaner in Potsdam von Rechtsradikalen angegriffen

Auf dem Pots­damer Haupt­bahn­hof ereignete sich am Sonnabend, den 17. Juli, gegen 22:30 Uhr ein ras­sis­tis­ch­er Angriff. Eine Gruppe von acht Afrikan­ern wollte den Regional­ex­press nach Berlin nehmen. Unmit­tel­bar nach dem Ein­steigen stellte ein Deutsch­er einem der Afrikan­er ein Bein. 

Weit­ere zehn Män­ner, darunter Skin­heads, umstell­ten den
35-jähri­gen Kameruner. Unter “White Power”-Rufen sein­er Kom­plizen und dem Zeigen des Hitler-Grußes belei­digte der offen­sichtlich betrunk­ene Deutsche den Afrikan­er mit den Worten: “Raus aus dem Zug, hier ist nicht Afri­ka. Geh zurück nach Afri­ka.” Dann schlug ein­er der Angreifer den Kameruner gegen den Hals und ver­let­zte ihn. Die Afrikan­er zogen
sich in einen anderen Wag­on zurück. 

Wenig später trafen mehrere Beamte des BGS oder der Polizei ein. Das Erste, was sie tat­en, war, einen der Afrikan­er nach seinem Ausweis zu kontrollieren. 

Die Afrikan­er protestierten gegen dieses diskriminierende
Ver­hal­ten, durch das sie sich wie Beschuldige behandelt
fühlten. Nach­dem die Afrikan­er und die deutschen
Tatverdächti­gen zur Per­son­alien­fest­stel­lung auf die Polizei­wache gebracht wor­den waren, habe die Polizei sie nach Aus­sagen der Betrof­fe­nen um 2 Uhr nachts unter
Andro­hung ein­er Anzeige wegen Haus­friedens­bruchs auf die Straße wer­fen wollen. Und das, obwohl die Afrikan­er vor weit­eren Angrif­f­en nachts auf den Straßen Pots­dam Angst
gehabt hät­ten. Schließlich seien sie von Polizeibeamten zur S‑Bahn begleit­et wor­den. Ein Polizeibeamter habe sie dabei mit ein­er Videokam­era gefilmt. Tage später wurde gegen das Opfer ein Ermit­tlungsver­fahren wegen Wider­stand gegen die Polizei eingeleitet. 

Gegen die einge­set­zten Beamten des BGS und der Polizei erhob der Vere­in Opfer­per­spek­tive nun­mehr Dienstaufsichts-Beschwerde. 

“Rou­tinemäßige Ausweiskon­trollen von Afrikan­ern wer­den von den Betrof­fe­nen per­ma­nent als eine diskri­m­inierende Prax­is erlebt”, so Kay Wen­del vom Vere­in Opfer­per­spek­tive. “Dass die Polizei diese Prax­is auch noch an Opfern eines ras­sis­tis­chen Angriffs aus­lässt, zeugt von einem erschreck­enden Man­gel an Sen­si­bil­ität gegenüber aus­ländis­chen Opfern. Durch solche diskri­m­inieren­den Akte wird das Ver­trauen ganz­er Grup­pen in die Polizei nach­haltig beschädigt.” Der Vere­in erhofft sich von einem Gespräch zwis­chen den Opfern und der Polizei eine Aufk­lärung des Polizeiverhaltens.

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