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Alle Grenzbehörden in Brandenburg unter einem Dach

FRANKFURT (ODER) Ganoven, die gren­züber­schre­i­t­end sowohl in Deutsch­land als
auch in Polen ihr Unwe­sen treiben, dürften es kün­ftig schw­er haben.
Spätestens zum EU-Beitritt des östlichen Nach­bar­lan­des im Mai nächsten
Jahres wollen deutsche und pol­nis­che Grenzbe­hör­den sowie die Polizei an
der
Oder unter einem Dach sitzen, um die Krim­i­nal­ität mit geball­ter Kraft,
kurzen Abstim­mungswe­gen und mod­ern­ster Logis­tik zu bekämpfen, analog
dem
pos­i­tiv­en Beispiel in Offen­burg an der deutsch-franzö­sis­chen Grenze.

Ein sech­sköp­figer Auf­baustab unter Leitung des früheren Frankfurter
Polizeipräsi­den­ten Hart­mut Lietsch stellt für dieses ehrgeizige Ziel in
pro­vi­sorischen Räu­men der Frank­furter Polizei­wache schon ein­mal die
Weichen.
“Wir müssen ein Konzept erar­beit­en, den Bedarf an Tech­nik und Personal
abklären, die Fremd­sprachen­schu­lung der kün­fti­gen Bediensteten
organ­isieren”, umschreibt er seine derzeit­i­gen Aufgaben. 

 

15 deutsche Polizeibeamte hät­ten sich bere­its für die Arbeit in der
kün­fti­gen bina­tionalen Dien­st­stelle inter­essiert. “Im Zuge der
EU-Oster­weiterung ist auf deutsch­er Seite BGS, Zoll und Polizei klar,
das es
eine Stelle geben muss, an der alle gren­züber­schre­i­t­en­den Aktionen
koor­diniert wer­den”, meint der Ex-Polizeipräsi­dent, der selb­st gerade
erst
von einem Pol­nisch-Kurs im Nach­bar­land zurück­kehrte. Angedacht ist auch
eine
Koop­er­a­tion mit der Bran­den­burg­er Polizei­hochschule. Die Dienststelle
soll
Prak­ti­ka beispiel­sweise zum The­ma Verkehrsrecht oder zu Auf­bau und
Bedienung
der Polizei-Nachricht­en­sys­teme im östlichen Nach­bar­land vermitteln. 

 

Seine drei deutsch- und pol­nis­chsprachi­gen Mitar­beit­er bearbeiten
bereits
jet­zt Ermit­tlungs-Anfra­gen zu Fah­n­dun­gen nach verdächti­gen Ganoven, zu
Fahrzeughal­ter­fest­stel­lun­gen, und ver­mis­sten Per­so­n­en, bei denen ein
gren­züber­schre­i­t­en­der Zusam­men­hang wahrschein­lich ist. Jüngstes
Beispiel
dafür ist der Fall des getöteten Babys, dass in der Müll­tonne einer
Auto­bahn-Rast­stätte in Nieder­sach­sen gefun­den wor­den war. Auf der Suche
nach
der Mut­ter ent­deck­ten Ermit­tler Blut­spuren an ein­er Rast­stätte bei
Frank­furt. “Ver­mutet wird nun, dass die Frau nach Polen geflüchtet ist.
Wir
recher­chieren da eifrig”, erläutert Lietsch. Und der umgekehrte Fall:
Wenn
etwa ein pol­nis­ch­er Staats­bürg­er ohne Papiere in Dort­mund in einem
ver­mut­lich geklaut­en Auto erwis­cht wird, kön­nen seine Per­son­alien durch
den
kurzen Draht von Frank­furt über die Oder schnell ermit­telt werden. 

 

Seit Anfang des Jahres gab es etwa 100 dieser Aufträge für den
Frankfurter
Auf­baustab. “Sämtliche Infor­ma­tio­nen und Lage­berichte aus Polen, die
für
deutsche Ermit­tler rel­e­vant sind — und umgekehrt — sollen in der
gemeinsamen
Dien­st­stelle zusam­men­fließen”, erk­lärt der Lietsch.

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