(PNN) Der militanten Potsdamer Szene werden auf linker Seite nicht mehr als fünf bis sechs Mitglieder zugeordnet. „Das ist ein identifizierbarer Personenkreis“, hieß es gestern, soll heißen: Sie sind alle der Polizei bekannt. Aus dem Umfeld würden aber auch immer wieder Straftaten begangen. Im Gegensatz zur Rechten Szene haben es nehmen unverholener Zustimmung zu den Gewalttaten aber auch Ablehnende Äußerungen aus dem linken Spektrum gegeben. So habe sich der Verein nach Gesprächen mit der Polizei öffentlich von Gewalt distanziert. „Das müssen sie erst einmal schaffen, dass die das tun“, sagte gestern ein Polizeiexperte.
Wie die Rechten seien aber Potsdams Linke nicht wirklich streng strukturiert.
Wie die rechten sind auch die linken Gruppen der Landeshauptstadt mit Berliner Gruppierungen eng vernetzt. Auch die Linken sind schnell in der Lage, sich aus Berlin zu verstärken. Zunehmend werde beobachtet, dass die Linken in immer größeren Gruppen in der Stadt unterwegs seien – mit bis zu über 50 Leuten.
Die meisten Linken rieben sich an der Präsenz der auch besser strukturierten Rechten in der Stadt und an deren Pöbeleien. Viele fühlten sich permanent als Opfer – haben sich in der Ecke eingerichtet, sehen in Polizei, Justiz und Medien nur potentielle Lügner.
So stellen die Linken regelmäßig Listen mit Übergriffen auf, in denen sie aber Vorkommnisse aufzählen, die sie selbst nie der Polizei gemeldet haben. „Es heißt dann immer, sie hätten danach Racheakte von Rechten zu befürchten“, hieß es gestern bei der Polizei. „Aber was sollen wir denn machen, wenn die die Vorfälle nicht melden.“ Nach den Gewalttaten der letzten Tage aber ein intensiver Dialog mit dem Umfeld begonnen.
In Potsdam hoffen die Ermittler, so auch den kleinen radikalen Kern von den moderaten Linken zu isolieren. pet