(Projekthaus Potsdam) Rund 100 Menschen aus vielen verschiedenen Projekten und Initiativen sowie InteressentInnen aus Potsdam und Berlin haben die letzten beiden Tage die Vorträge, Workshops und Diskussionen im Projekthaus Potsdam verfolgt. Dabei waren unter anderem der Verein „Potsdam Regional“ mit ihrem Projekt Havelblüten, verschiedene Hausprojekte Potsdams, die Initiative „Solidarische Ökonomie“, der Karlshof und das Werkhaus Potsdam.
Im Rahmen der €päischen Jugendwoche diskutierten auch junge Menschen aus unseren Partnerprojekten aus Serbien, Italien, Frankreich und Russland mit.
Insgesamt 9 ReferentInnen präsentierten ein buntes Bild von Ideen und Projekten „Solidarischer Ökonomie. Sie zeigten, dass es bereits jetzt eine Menge Alternativen zur kriselnden kapitalistischen Wirtschaft gibt.
Wichtige und interessante Höhepunkte dabei waren unter anderem der Vortrag von Ralph Boes von der Bürgerinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen und die Vorstellungen von Umsonst- und Schenkläden aus Jena und Berlin. Die zum Teil leidenschaftlich geführten Diskussionen zeigten das große Interesse an diesem Thema.
Gut ergänzen konnten sich Christian Siefkes, der über die Theorie der Peer- Ökonomie sprach und Frauke Hehl, Koordinatorin der Workstation Berlin, die an ganz praktischen Projekten (Freikunk, Unvermittelt, RAW- Gelände) zeigte, wie viele ganz praktische Netzwerk- und Freiraumprojekte es bereits gibt und was alles möglich ist. Corinna Vosse ergänzte am Samstag diese Praxisideen mit dem Projekt Kunst- Stoffe.
Zum Abschluss zeigten E. Meyer- Renschhausen und der Karlshof, welche Möglichkeiten und welches Potential bereits heute Subsistenzwirtschaft und nicht – kommerzielle Landwirtschaft haben. Subsistenzgärten in Berlin und New York und gemeinsamer Kartoffelanbau- und – Verbrauch können zwei Seiten derselben Idee sein.
Neben den ungeheuer vielen neuen Ideen und Erfahrungen war das Fachforum ein wichtiger Marktplatz der Vernetzung ganz unterschiedlicher Projekte. Viele ReferentInnen, TeilnehmerInnen und Initiativen tauschten Kontakte aus, vereinbarten gemeinsame Projekte und Treffen.
Es war auch an der Stimmung zu merken, da wachsen ganz neue Formen solidarischen Austauschs, sinnvoller Arbeit, gemeinsamen Engagements.
Einig waren sich viele TeilnehmerInnen des Fachforums in der Analyse, das die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise nicht das Produkt der „Gier“ einzelner Fondsmanager oder von Fehlern der Politik ist, sondern eine Krise kapitalistischer Verwertungsbedingungen, von Wachstumsideologie und fremdbestimmter Erwerbsarbeit. Es wird Zeit für neue Formen solidarischer Ökonomie und sinnvoller Arbeit! In Potsdam wurde in diesen zwei Tagen ein ganz wichtiger Schritt in diese Richtung getan!
Am Samstag Abend präsentierte sich dann das gastgebende Projekt- und Werkhaus. Passend zum Thema Subsistenz und Eigenarbeit gab es leckere selbstgemachte Pizza aus dem neuen Brot- und Pizzabackofen.