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Hausdurchsuchungen bei der HDJ

Vor knapp zwei Wochen wur­den in Deutsch­land ca. 100 Büros und Woh­nun­gen von Per­so­n­en, die ver­mut­lich Mit­glieder in der Heimat­treuen Deutschen Jugend [HDJ] sind, durch­sucht. Auch in Bran­den­burg waren 120 Polizeibeamte im Ein­satz um 14 Objek­te zu durch­suchen. Acht der Durch­suchun­gen fanden
allein in Ober­hav­el statt. 

 

Wir hat­ten uns entschlossen zwei Wochen mit ein­er Veröf­fentlichung zu warteten um erst genauere
Infor­ma­tio­nen zu erhal­ten, die uns nun endlich vor­liegen. Im fol­gen­den Text informieren wir sowohl über die Durch­sucht­en, wie auch über die HDJ selber. 

 

Direkt in Oranien­burg wur­den drei Woh­nun­gen durch­sucht, die von Rene Sch.,
Philipp B. und von Markus Sch. 

 

Es gibt derzeit die Ver­mu­tung, dass die drei Durch­sucht­en zu der Gruppe gehörten, die bere­its am 9. Juni 2007 in Oranien­burg in HDJ-Uni­for­men aufliefen. Damals liefen
neun uni­formierte Per­so­n­en durch die Stadt, die bei ein­er Kon­trolle zugaben zur HDJ zuge­hören. Drei der Täter (darunter Markus Sch.) kamen aus Oranien­burg die
anderen waren zum Teil von der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft Tor
aus Berlin. Die Staat­san­waltschaft klagte die Per­so­n­en wegen des Ver­stoßes gegen § 3 des Ver­samm­lungs­ge­set­ze s (Uni­formierungsver­bot) an. Bere­its im Sep­tem­ber 2007 gab es deshalb drei Haus­durch­suchun­gen in Oranien­burg. Noch am sel­ben Abend marschierten knapp 80 Neon­azis der Jungen
Nation­aldemokrat­en [JN] und der „Freien Kräfte“
durch Oranien­burg. Diese waren angereist aus Barn­im, dem Oder­land und Berlin. Die Demon­stra­tion endete nicht friedlich und ein Demon­stra­tionsteil­nehmer wurde am Ende ins Gewahrsam genommen. 

 

Markus Sch. ist ein wichtiges Bindeglied zwis­chen der Nation­aldemokratis­chen Partei Deutscht­lands [NPD] und den recht­sori­en­tierten Jugendlichen in Oranienburg
und Umge­bung. Er ist Grün­dungsmit­glied und Vor­sitzen­der der JN Oranien­burg, dem einzi­gen JN-Stützpunkt in Bran­den­burg. Neben sein­er Tätigkeit in der JN Oranien­burg ist er eben­falls im Vor­stand des NPD Kreisver­ban­des Ober­hav­el aktiv. In den ver­gan­genen Jahren war er an mehreren recht­sex­tremen Demon­stra­tio­nen beteiligt.
Darunter die Demon­stra­tion, der Berlin­er Alter­na­tive Südost [BASO] für ein „nationales Jugendzen­trum“ in Berlin-Trep­tow (4.12.2004), ein­er NPD-Demon­stra­tion in Berlin-Pankow gegen linke Jugendliche (22.Oktober 2005), ein­er NPD-Demon­stra­tion gegen den Moschee­bau in Pankow (1.April 2006), ein­er NPD-Demon­stra­tion für die Freilas­sung des Landser-Sängers Lunikoff in Berlin-Tegel (21. Okto­ber 2006) und die jährlich stat­tfind­ende Demon­stra­tion bezüglich
der Bom­bardierung Dres­dens durch die Alli­ierten (16. Feb­ru­ar 2008). 

 

Auch in Oranien­burg ist Markus Sch. immer wieder aktiv. So klebte er zum Beispiel Plakate für die NPD zum Bun­desparteitag 2005 und verteilte Fly­er vor der Havel­pas­sage im Sep­tem­ber 2005. Auch provoziert und beobachtet er des öfteren Ver­anstal­tung zum Gedenken der Opfer des Nation­al­sozial­is­mus und all­ge­meine anti­ras­sis­tis­che und antifaschis­tis­che Veranstaltungen. 

 

Außer Oranien­burg waren auch andere Gemein­den in Ober­hav­el von Durch­suchun­gen betrof­fen. Darunter war Hohen Neuen­dorf eben­falls ein zen­traler Ort. Hier wur­den die Wohn­räume von Holle Böhm, Sebas­t­ian Richter, sowie von Gesine und Sascha St. durch­sucht. Eine weit­ere Woh­nung von Sascha St. in Bergfelde wurde eben­falls durchsucht. 

 

Holle Böhm ist Führungsper­son in der HDJ und ver­ant­wortlich für die „Mädels“. Bere­its ihr Groß­vater war in der SS und schaffte es sog­ar Brigade­führer zu werden. 

 

Sebas­t­ian Richter ist eben­falls kein unbekan­nter. Wed­er in Oranien­burg, noch bun­desweit. Er ist Mit­glied des Bun­desvor­standes der JN, Mit­glied des sächsischen
Lan­desvor­stands der JN, Mach­er der Mit­teldeutschen Jugendzeitung und Entwick­ler des Lausitzer Aktions­bünd­niss­es. Desweit­eren ist er als Freier Nation­al­ist aktiv, z.B. bei der Jugend Offen­sive in der Lausitz. Oft referiert er bei inter­nen Ver­anstal­tun­gen, so auch im Jahre 2006 beim Grün­dungstr­e­f­fen der JN in Oranienburg. 

 

In Hen­nigs­dorf wurde die Woh­nung von Maik H. durch­sucht. Maik H. ist eben­falls kein Unbekan­nter in der bran­den­bur­gis­chen und bun­desweit­en Neon­aziszene. Er war Anfang der 1990er Jahre Mit­glied in der inzwis­chen ver­bote­nen Nation­al­is­tis­chen Front [NF] und war „Gebi­ets­beauf­tragter Mit­teldeutsch­land“ für die Hil­f­s­ge­mein­schaft Nationaler Gefan­gener [HNG]..

 

Eine der wichtig­sten Per­so­n­en der HDJ, die eben­falls in Ober­hav­el wohnt ist Wol­fram Nahrath aus Birken­werder. Wol­fram Nahrath ist ein gefragter Anwalt der bun­desweit­en recht­sex­tremen Szene. Er betreibt in Berlin-Weißensee eine Anwalt­skan­zlei gegen die auch schon antifaschis­tis­che Protes­tak­tio­nen ver­liefen. Neben sein­er Mit­glied­schaft in der HDJ ist er auch Mit­glied im Deutschen Rechts­büro [DRB], der NPD, der Berlin­er Kul­turge­mein­schaft Preußen [BKP] und der Not­ge­mein­schaft für Volk­s­tum und Kul­tur e.V. [NG]. Er war eben­falls Mit­glied und let­zter Bun­des­führer der inzwis­chen ver­bote­nen Wik­ing Jugend [WJ].

 

Die Heimat­treue Deutsche Jugend [HDJ] wurde Anfang der 90er Jahre gegrün­det und gilt als Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion der 1994 ver­bote­nen Wik­ing Jugend [WJ].

 

Ziel der Organ­i­sa­tion ist es Kinder und Jugendliche in
“Ferienlagermanier”an den Nation­al­sozial­is­mus her­anzuführen. Dort heißen die Zelte daher auch mal Führerbunker oder es gibt Handtüch­er mit Hak­enkreuzen. Aber auch mil­itärisch sollen die Kinder einiges ler­nen, auf Grund dessen gibt es für ältere Manöver, bei denen auch mal
das Ermor­den ein­er Geisel geht. Der HDJ ist es darüber hin­aus auch wichtig, dass Kinder „Zucht und Ord­nung“ lernen,
daher gibt es klare Uni­for­men – die in weib­lich und männlich getren­nt sind – des Weit­eren muss Jede/r muss exerzieren kön­nen. Fast schon sek­te­nar­tig dür­fen die jugendlichen und Kinder keine Pri­vat­sphäre oder
eige­nen Mei­n­ung auf­bauen. Holle Böhm ist der Mei­n­ung „Wer auf Lagern Zeit zum Lesen find­et, tut mir wirk­lich aufrichtig leid“, sie find­et, dass Musik unter Kopfhör­ern hören nur „das Band zu den Kam­er­aden“ durch­schnei­det. Sie wehrt sich auch gegen die „schwarze Un-Kul­tur“, die wir als Hiphop ken­nen. Die HDJ will, laut Holle Böhm, den
Jugendlichen „für kurze Zeit ein Leben nach unser­er Art“ schenken. 

 

Laut dem Bun­de­samt für Ver­fas­sungss­chutz [BfV] ist die HDJ
in ihrem Wesen anti­demokratisch eingestellt und glo­ri­fiziert die Ver­brechen der Wehrma­cht. Auf­grund dieser Infor­ma­tio­nen und den Ergeb­nis­sen der Haus­durch­suchun­gen ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die HDJ ver­boten wird. 

 

Antifa Gruppe Oranien­burg im Okto­ber 2008

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