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(Forster Rund­schau, 30.9.) Auch 15 Jahre nach der Deutschen Ein­heit wirft die DDR noch ihre Schat­ten auf die Forster Lokalpoli­tik. Teil­weise heftig ver­lief die Debat­te, als PDS-Frak­tionsvor­sitzen­der Ingo Paeschke im Haup­tauss­chuss von CDU-Bürg­er­meis­ter Ger­hard Rein­feld eine Stel­lung­nahme zu Äußerun­gen ver­langte, die es vor ein­er Woche im Gym­na­si­um gegeben haben soll. 

Die Ver­lei­hung des Titels Schule gegen Ras­sis­mus wirkt nach — wegen eines Che-Guevara-T-Shirts.
Gewun­dert habe er sich, dass er einen Jun­gen mit Che-Gue­vara-Bild auf dem Hemd gese­hen habe, als das Gym­na­si­um die Ausze­ich­nung «Schule gegen Ras­sis­mus – Schule mit Courage» erhal­ten habe, erk­lärte Rein­feld; Gue­vara – Mitkämpfer von Fidel Cas­tro – Kom­mu­nist: «Ich denke, dass dies kein beson­ders gut gelun­ge­nes Beispiel für Tol­er­anz ist.» Bess­er wäre der Papst, so Rein­feld, noch beein­druckt angesichts der Bilder von Papst-Beiset­zung, Papst-Wahl und Weltju­gend­tag. Auch die das Hak­enkreuz zer­schla­gende Faust sei «kein Sym­bol für Tol­er­anz» , zudem er manch­mal den Ein­druck habe, dass die Bere­itschaft der unvor­ein­genomme­nen Analyse fehle. 

Einen ihm nachge­sagten Ver­gle­ich zwis­chen NPD und PDS-Linkspartei demen­tierte Rein­feld, bekräftigte aber seine Auf­fas­sung, dass Recht­sradikalis­mus ohne den Linksradikalis­mus über­haupt nicht beste­hen könne, «Hitler ist ohne Thäl­mann auch schw­er vorstell­bar» , so Rein­feld, der damit auf zu erwartenden Wider­stand bei der PDS traf.
Sein Vorschlag im Gym­na­si­um sei gewe­sen, dass eine Schü­ler­gruppe der Frage nachge­hen sollte, ob die von ihm selb­st beobachtete Verbindung zwis­chen Stim­men­split­tung für NPD (Zweit­stimme) und PDS (Erst­stimme) für die ganze Stadt zuträfe, erk­lärte Rein­feld. Das habe «diese Gruppe» abgelehnt, ein solch­es Pro­jekt sei aber von Schulleit­er Thomas Röger und der Beglei­t­erin des Anti-Ras­sis­mus-Pro­jek­tes, Susanne Kschen­ka, zugesichert wor­den: Selb­stver­ständlich werde sich das Gym­na­si­um dieser Frage annehmen – wenn nicht diese Gruppe, dann eine andere, erin­nerte sich Rein­feld im Hauptausschuss. 

Eine Zusage, die Schulleit­er Thomas Röger so nicht gegeben haben will: «Ich sehe keinen Hand­lungs­be­darf.» Ihm liege noch keine offizielle Anfrage der Stadt vor. Unab­hängig davon sei die Frage, wie sich Protest­wäh­lerver­hal­ten auf Stim­mzetteln nachvol­lziehen lasse, inter­es­sant. Falls sich die Gele­gen­heit ergebe, könne er sich ein solch­es Pro­jekt vorstellen, so es der geset­zliche Rah­men zulasse.

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