POTSDAM Vorwürfe des “Verrats” und der “Zusammenarbeit mit Ermittlungsbehörden” sind aus der linken Szene gegen einen Potsdamer erhoben worden, der offenbar die Antinazi-Proteste am 30. Oktober 2004 in Potsdam per Videokamera dokumentierte. Laut eines seit kurzem kursierenden Flugblatts (siehe dazu Spitzel in der Potsdamer Szene? auf Indymedia) soll Manuel Z. sein Material den Ermittlungsbehörden “bereitwillig zur Verfügung gestellt” haben. Auch Videomaterial des Protests, das Freunde aufgenommen hatten, habe er besorgt und an die Polizei weitergeleitet. Dies sei, so das anonyme Flugblatt, “eindeutig Verrat”. Das Material wurde von der Polizei offenbar benutzt, um Fahnungsmaterial im Internet zusammenzustellen.
Die Gründe, warum Manuel Z. mit der Polizei kooperiert, bleiben auch im Flugblatt ungeklärt. Es wird jedoch die Forderung aufgestellt, den Mann künftig nicht mehr auf Veranstaltungen der Potsdamer Linken zu dulden. Zudem ergeht der Aufruf, mit privaten Videomaterialien verantwortungsbewußt umzugehen.
Erst kürzlich wurde von der Roten Hilfe in Potsdam darüber informiert, dass in der Landeshauptstadt wahrscheinlich Jugendliche angeworben werden, um Szeneveranstaltungen zu bespitzeln.