Zum zwölften Mal wurde am Freitagabend das Sommerfest im Peitzer
Landesaufnahmeheim für Aussiedler gefeiert. Vor einigen Jahren nach
Deutschland Gekommene gestalteten mit deutschen und russischen Liedern sowie
Tänzen ein Willkommensprogramm für die Neuankömmlinge.
Das in den 90er-Jahren aus Russland gekommene Tanzlehrer-Ehepaar Wolf hat es
geschafft. In Forst bauten sie eine gut gehende Tanzschule auf. Die ersten
ihrer Kinder- und Jugendpaare wurden vor einigen Wochen in die
Bundesauswahlmannschaft aufgenommen. «Ihr könnt es schaffen, in Deutschland
eine Existenz aufzubauen, wenn ihr auch engagiert» , diese Botschaft
vermittelten die Tanzlehrer ebenso wie Musiklehrerin Polina Borovytska und
Elvira Schuppe. Traditionell gestalten Berufs- und Laienkünstler, die selbst
vor Jahren das Peitzer Heim als Zwischenstation in die neue Heimat Lausitz
kennen lernten, das Sommerfestprogramm.
«Die Veranstaltung soll Lust auf die Integration in Deutschland und die
dafür nötige Arbeit machen, auch wenn sich der Weg oft schwierig gestaltet»
, sagte die Leiterin der Einrichtung, Hannelore Mudra, der RUNDSCHAU. Wie
Schwierigkeiten mit gutem Willen zu überwinden sind, zeigte das Fest selbst.
Der Tanzteppich war schon ausgelegt und der Grill rauchte, als ein Regenguss
den Umzug in den kleinen Saal erzwang. Nach kurzer Umstellung sorgte das
Programm auch dort für Stimmung.
Mehr als die Hälfte der gut 200 erst seit wenigen Tagen in Deutschland und
im Peitzer Heim lebenden Spätaussiedler kamen. Es wurde mitgesungen, und die
Kinder und Jugendlichen sorgten bei der Diskothek rasch dafür, dass sich die
Tanzfläche füllte.
Zum Fest waren Vertreter der vielen Vereine und Einrichtungen eingeladen,
die sich haupt- und ehrenamtlich um die Integration der Neubürger bemühen.
Dazu gehört die Kirchgemeinde, deren freitäglicher Begegnungsnachmittag mit
Kaffee und selbst gebackenem Kuchen in zwölf Jahren nur einmal ausfiel.