Bereits am 27. September 2002 wurde mitgeteilt, dass im Verlaufe der mit Hochdruck geführten Ermittlungen der Potsdamer Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Neuruppin ein 19-jähriger Wittstocker zu der gefährlichen
Körperverletzung an einem algerischen Asylbewerber vom 18. September auf dem Bahnhof in Perleberg ermittelt wurde. Der 19-Jährige ließ sich in der Beschuldigtenvernehmung geständig ein. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft
Neuruppin erließ das Amtsgericht Perleberg Haftbefehl.
Die weiteren intensiven Ermittlungen der Ermittlungsgruppe der Potsdamer Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Neuruppin führten nun zur Festnahme eines weiteren Täters. In der Beschuldigtenvernehmung ließ sich der 15-Jährige nicht ein. Donnerstag wurde er dem Amtsgericht Perleberg vorgeführt. Durch den Richter wurde dem Antrag der Staatsanwaltschaft Neuruppin entsprochen und Haftbefehl erlassen und verkündet.
Der Angriff auf den 25-jährigen Algerier ereignete sich am 18. September gegen 20.15 Uhr auf dem Bahnhof Perleberg aus einer Gruppe von mehreren Jugendlichen heraus, die zum Teil dem Aussehen nach der rechten Szene zuzuordnen waren, aus dem stehenden Zug gestoßen und mit Fäusten geschlagen worden. Als er bereits am Boden lag, wurde er noch mit Füßen getreten. Vorausgegangen war zunächst im Regionalzug von Wittenberge nach Perleberg eine verbale Auseinandersetzung, wobei die deutsche Lebensgefährtin des Opfers wegen ihrer Beziehung zu diesem beschimpft worden war. Bei dem Angriff erlitt das Opfer Verletzungen im Gesichtsbereich und musste ambulant behandelt werden.