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Angst vor einer Anzeige wegen Volksverhetzung?

INFORIOT Das “Nationale Net­z­tage­buch” der NPD Barn­im-Uck­er­mark ist offline. Wo son­st rei­hen­weise Berichte aus der braunen Szene zu lesen waren, ist zurzeit nur eine Redak­tion­sno­tiz zu find­en. “Aus Sicher­heits­grün­den” fän­den ger­ade “Wartungsar­beit­en” statt, heißt es darin. Es habe näm­lich einen dig­i­tal­en Ein­bruch in die Seite gegeben. Die NPD mut­maßt, dass hin­ter dem ange­blichen Hackan­griff “poli­tis­che Geg­n­er” steck­en würden.

Weit­er­hin dis­tanziert sich die NPD in der Redak­tion­sno­tiz vom Beitrag “Worte eines Kindes”, der auf dem “Nationalen Net­z­tage­buch” eingestellt war. In einem fik­tiv­en Gespräch zwis­chen einem Vater und seinem Kind wird darin gegen “doofe Türken” agi­tiert und behauptet, Angela Merkel müsse “machen, was die Juden wollen”. Auf den plumpen Het­zartikel wurde vor eini­gen Tagen durch die antifaschis­tis­che Seite redok.de sowie durch Infori­ot aufmerk­sam gemacht.

Obwohl “Worte eines Kindes” über mehrere Tage beim “Nationalen Net­z­tage­buch” online war, behauptet die NPD nun, dass keines ihrer Mit­glieder “damit etwas zu tun” habe”. Der Text sei vielmehr von den ange­blichen Hack­ern auf die Seite gestellt wor­den, um die NPD “in ein schlecht­es Licht zu rücken”.

Es scheint mehr als nahe­liegend, dass es den Hack nie gegeben hat und der Het­zartikel dur­chaus von der NPD selb­st stammt. Spuren eines Hackan­griffs (etwa eine in solchen Fällen übliche, deut­lich erkennbare Umgestal­tung der Seite) gab es nicht. Dass die NPD den Artikel zunächst nicht bemerk­te erscheint eben­falls unglaub­würdig — er stand mehrere Tage auf ihrer eige­nen Seite. Zu ver­muten ist eher, dass die NPD wegen des drastis­chen Inhalts kalte Füße bekom­men hat — ein Hackan­griff als Schutzbe­haup­tung. Vielle­icht ist es Angst vor ein­er Anzeige wegen Volksver­het­zung, vielle­icht liegt sog­ar schon eine vor.

Betreiber des “Nationalen Net­z­tage­buchs” ist der Kreis­chef der NPD Barn­im-Uck­er­mark, Mike Sandow aus Biesenthal.

Mike Sandow, NPD-Chef in Barn­im-Uck­er­mark, bei ein­er Neon­azide­mo im Juli in Cot­tbus (1.v.l.)

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