Anklage: Versuchter Totschlag
18-Jähriger Pritzwalker und 22-Jähriger Kyritzer
vor Gericht
(SVZ Prignitz, 7.12., Gerichtreport) Ein 22-jähriger Metallbauer aus Kyritz und ein 18-jähriger Schüler aus
Pritzwalk sollen am 19. April in Pritzwalk einen Obdachlosen grausam misshandelt haben. Der 15-jährigen Schülerin war am Abend des 19. April dieses Jahres nichts besonderes in der Wohnung in Pritzwalk aufgefallen. Gerd K. lag auf der Couch,Wilfried T. saß in einem Sessel, Andy A. und Steven T. standen in der Wohnstube,so der Eindruck der damaligen Verlobten von Steven T. Aber etwas war anders
als sonst. Gerd K. wurde in dieser Nacht ins Krankenhaus
eingeliefert. Er war zusammen geschlagen worden von Andy A. und Steven T., behauptet die Staatsanwaltschaft.
Laut Anklage hat sich die Tat wie folgt abgespielt. Gegen 22 Uhr an jenem Aprilabend gingen die bereits reichlich alkoholisierten Angeklagten in die Hagenstraße. Wilfried T. öffnete ihnen die Tür. Sofort stürmten die beiden auf den auf der Couch liegenden Gerd K. Steven T. soll dem Mann mehrfach mit seinen Springerstiefeln ins Gesicht getreten, Andy A. mit Fäusten zugeschlagen haben. Als ihr Opfer bereits am Boden lag, sollen sie von der Couch auf ihn
gesprungen sein. Steven‘s Verlobte bekam noch mit, dass Andy A. den Puls des regungslosen Mannes fühlte. “Der lebt noch”, soll er daraufhin zu seinem Kumpel Steven gesagt haben. Sie habe sich dann mit einem Kuss von Steven verabschiedet. “Das war mir doch zu doof da.”
Die Angeklagten sollen den ebenfalls betrunkenen Gerd K. danach weiter misshandelt haben, bis Wilfried T. vorgab, die Polizei informiert zu haben. Die beiden Angeklagten wollten sich gestern nicht dazu äußern. Fest steht, dass sie zur Tatzeit ungefähr 2,3 Promille Alkoholgehalt im
Blut hatten. Beide sind bereits mehrfach vorbestraft, sitzen aber das erste Mal seit dem 23. April im Gefängnis. Steven T. hat sich bei Gerd K.schriftlich entschuldigt. Und der hat die Entschuldigung auch angenommen, bestätigte gestern Steven T.s Mutter. Er verzeihe Steven. Ihm gehe es gesundheitlich wieder gut und der Alkohol schmecke wieder. Er musste damals wegen zahlreicher Blutergüsse,
Platzwunden und eines Schädel-Hirn-Traumas stationär behandelt werden. Er soll am kommenden Dienstag gehört werden.