Der Leitende Oberstaatsanwalt in Frankfurt (Oder), Carlo Weber, hat eine
schnellere und schärfere Verurteilung von Straftätern gefordert.
Wünschenswert seien mehr beschleunigte Verfahren, aber auch in allen anderen
Fällen müsse die Bearbeitungszeit deutlich verkürzt werden, sagte Weber. Im
Landgerichtsbezirk Frankfurt sei die Zahl der offen Verfahren von 15 500 im
Jahre 2001 bis heute auf etwa 8000 gesunken. “In drei Jahren sieht das
hoffentlich noch besser aus.”
“In der Vergangenheit wurden viele Sachen wegen Geringfügigkeit eingestellt,
die eigentlich ein Urteil verdient hätten”, bemerkte Weber. “Das kann so
nicht weitergehen.” Die Auffassung “Einmal ist kein Mal” müsse der Vergangenheit
angehören und sollte durch die Losung “Wehret den Anfängen” ersetzt werden.
Die Einstellung von Verfahren auf Kosten der Landeskasse muss Weber zufolge
die Ausnahme werden, denn dafür habe letztlich der Steuerzahler aufzukommen.
Aus seiner Sicht ist es auch notwendig, die Zahl der Anklagen zu erhöhen.
Wurden in den vergangen Jahren in jeweils etwa 25 Prozent der bearbeiteten
Fälle Anklage erhoben, so waren es 2002 bereits 29 und im ersten Quartal 2003
sogar knapp 35 Prozent.