Potsdam/Bonn (dpa/PNN). Mehr als ein Drittel der in diesem Jahr bundesweit indizierten, rechtsextremistischen Medien stammen aus Brandenburg. Neun solcher Veröffentlichungen aus der Mark wurden bislang von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien in Bonn auf den Index gesetzt.
Dies sei eine hohe Zahl, sagte Referentin Ute Kortländer am Freitag.
Den Antrag für das Verbot der Tonträger hatten den Angaben zufolge in Brandenburg das Landesjugendamt, das Innenministerium und das Landeskriminalamt (LKA) gestellt. 10 Anträge aus Brandenburg würden derzeit noch geprüft, sagte Kortländer.
Allein das Brandenburger LKA hatte in diesem Jahr für 18
rechtsextremistische Medien die Indizierung beantragt. Nach Angaben des Innenministeriums handelt es sich um 15 Musik-CD, zwei CD-ROM und ein Druckwerk. Im vergangenen Jahr hatte das LKA über das Bildungsministerium bei der Bundesprüfstelle die Indizierung von neun CDs initiiert. “Die in diesem Jahr höhere Zahl resultiert nicht zuletzt daraus, dass die Polizei eine harte Gangart gegen rechtsextremistische Strukturen anschlägt”, erläuterte der Pressesprecher des Innenministeriums, Heiko Homburg.
Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) betonte: “Rechtsextreme Musik ist ein Bestandteil des rechtsextremen Milieus; wenn wir dieses Milieu bekämpfen wollen, müssen wir auch diese Kultur bekämpfen.”