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Ein Zeichen setzen

(LR, 13.12.03, Klaus Alschn­er) Als Energie Cot­tbus noch in der Ersten Bun­desli­ga spielte, schallte der Namen dieser Stadt am Woch­enende zur besten Sendezeit bun­desweit über die
Fernse­hgeräte in die deutschen Wohnzimmer. 

Die Wer­be­botschaft für die Stadt ist seit dem Abstieg naturgemäß etwas schwäch­er geworden. 

Am heuti­gen Vortag des drit­ten Advents kön­nte es dur­chaus sein, dass Kam­er­ateams Cot­tbus wieder in den Fokus nehmen. Der Anlass ist dies­mal allerd­ings beschä­mend. Aus ganz Deutsch­land kom­men Anhänger vom ultra­recht­en Rand der Neon­azi-Szene, um in Cot­tbuser Straßen ihren Ungeist zu verbreiten. 

Eine Gele­gen­heit, alle Neg­a­tiv-Klis­chees vom Osten zu bedi­enen: hohe Arbeit­slosigkeit, fehlende Lehrstellen, per­spek­tivlose Jugend, Fir­men­schließun­gen, leer ste­hende Woh­nun­gen, die Angst vor Niedriglohn-Konkur­renz jen­seits der Gren­ze — und dann die Recht­en, die in diesem Schla­mas­sel Gehör finden. 

Wir Bürg­er von Cot­tbus dür­fen das Image dieser Stadt nicht den Neon­azis über­lassen. Das Zeichen, das die Cot­tbuser heute mit ihrer Gegen­demon­stra­tion set­zen, muss unüberse­hbar sein. Alle Frak­tio­nen der Stadtverord­neten­ver­samm­lung, die Kirchen, die Gew­erkschaften, die IHK und die Handw­erk­er­schaft, der FC Energie, die BTU, viele Organ­i­sa­tio­nen, Vere­ine, Ver­bände und einzelne Per­so­n­en wer­den heute auf der Straße sein. Je
mehr es sind, umso deut­lich­er wird ihre Aus­sagekraft. Cot­tbus darf sich nicht von den Ultras vere­in­nah­men lassen. Die Mehrheit der Bürg­er möchte keine frem­den­feindlichen recht­en Parolen gegen Polen hören — am dritten
Advent eben­so wenig wie zu einem anderen Zeitpunkt.

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