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Anti-G-8-Bündnis schrieb an den Minister

»Wir kom­men mit ein­er ungewöhn­lichen Nachricht«, ließ die Polizei das Anti-G-8-Bünd­nis am Mon­tag per Tele­fon wis­sen. Bun­desumwelt­min­is­ter Sig­mar Gabriel mache den Ini­tia­toren der Jubelde­mo gegen die G‑8-Umwelt­min­is­terta­gung in Pots­dam ein Gespräch­sange­bot. Das Anti-G-8-Bünd­nis schrieb daraufhin an den Minister: 

Wir wollen uns mit diesem Schreiben recht her­zlich für die liebe Ein­ladung bedanken, sich mit uns, dem Anti-G-8-Bünd­nis Pots­dam unter­hal­ten zu wollen! Bei der schw­eren Auf­gabe, die Welt endgültig zer­stören zu wollen, braucht man viele, viele Ver­bün­dete. Vielle­icht brin­gen Sie auch noch ein paar Fre­unde von der deutschen Autoin­dus­trie oder der Leipziger Strom­börse mit, dann kön­nen wir nach dem frucht­baren Gespräche noch eine tolle Par­ty feiern. VW, BMW und Mer­cedes wer­den es sich doch bes­timmt nicht nehmen lassen, die genau­so zu spon­sorn wie den gesamten G8-Prozeß in Deutsch­land dieses Jahr. 

Auch die anderen Umwelt­min­is­ter kön­nen Sie gern mit­brin­gen. Wir haben schon ein kleines Mod­ell eines Atom­kraftwerkes für die kom­mende Jubelde­mo gebastelt, das schenken wir gern den Umwelt­min­stern aus Ruß­land oder Frankre­ich. In diesem Zusam­men­hang wollen wir Ihnen noch ein­mal unsere Hochachtung für die tak­tis­che Meis­ter­leis­tung deut­lich machen, mit der Sie so tun, als ob Sie aus der Atom­kraft aussteigen wollen und gle­ichzeit­ig Atom­tech­nolo­gie und Atom­müll weltweit exportieren. Aus diesem Grund haben Sie wohl auch die Umwelt­min­is­ter der Schwellen­län­der ein­ge­laden. Den aus Chi­na wür­den wir zu gerne ken­nen­ler­nen. Wir haben gar nicht gewußt, daß es dort über­haupt einen gibt. 

Zeit und Anlässe zu einem Tre­f­fen mit uns wer­den Sie während Ihres Besuchs in Pots­dam sich­er genug find­en. Lustig wäre es, wenn Sie uns zum Gal­adin­er in der Biosphäre ein­laden kön­nten. Sym­bol­trächtiger geht es tat­säch­lich kaum: Laß uns die Urwälder in den Tropen zer­stören und deren Land­schaften hier kün­stlich nach­bauen. Der Umwelt­min­is­ter aus Brasilien wird sich aber freuen! Wir kön­nen ihm ja dafür eine Erhöhung des Imports von Tropen­hölz­ern und Sojamehl in Aus­sicht stellen?! 

Mit der Biosphäre doku­men­tiert Ihnen Ihr Gast­ge­ber Bran­den­burg gle­ich auch seine Klimapoli­tik: Mit Biosphäre, Trop­i­cal Island und vie­len Ther­men haben wir viele schöne und große Energiev­er­schwen­der, die aber durch die CO2-fre­undliche Braunkohlever­stro­mung genial wieder aus­geglichen werden. 

Ja, Herr Gabriel, wir wür­den ja wirk­lich gern … Haben aber lei­der keine Zeit. Es ist soviel zu tun bei unser­er Auf­gabe, einen kleinen eige­nen Beitrag zur Zer­störung der Erde zu leis­ten. Vor allem müssen wir Ihren Urlaub­saufen­thalt in Pots­dam vor den Chaoten, Atom­kraft­geg­n­ern und Umweltak­tivis­ten schützen. Lassen Sie sich nicht stören, Sie wis­sen genau­sogut wie wir, daß Sie uns nichts zu sagen haben. 

Viel Spaß bei Ihrer PR-Show! Wir sehen uns in Heili­gen­damm im Kempinski!

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