Nach mehreren Übergriffen von Neonazis in Cottbus formiert sich Gegenwehr.
Die Antifa Südbrandenburg ruft für den kommenden Sonnabend, 28. Mai, zu
einer Demonstration gegen Neonazismus in Cottbus auf.
Motto: «Für ein schöneres Leben — Nazistrukturen aushebeln» . Beginn ist um
14 Uhr an der Stadthalle. Anschließend ist ein Demonstrationszug durch
Cottbus, möglicherweise bis Schmellwitz, geplant.
«Die letzten Monate, Wochen und Tage haben gezeigt, dass gezielte,
organisierte und geplante Aktivitäten von Neonazis in Cottbus immer stärker
werden» , heißt es im Demo-Aufruf im Internet. In der Stadt wird auf blauen
Aufklebern vor allem an Laternen oder Ampeln auf die Demo aufmerksam
gemacht.
Seit Februar gab es in Cottbus mindestens fünf Übergriffe von Neonazis auf
Ausländer und auf linke Gruppen. Trauriger Höhepunkt war der Überfall von
etwa 20 Neonazis auf einen Sachsendorfer Jugendclub. Dabei wurden mehrere
Jugendliche verletzt sowie Mobiliar und Technik zerstört. Mittlerweile
sitzen mehrere Tatverdächtige in Untersuchungshaft (die RUNDSCHAU
berichtete). Die gezielten Angriffe durch Nazis, ihre Vernetzung in
Süd-Ost-Brandenburg sowie ihr öffentliches Auftreten bei Nazi-Demos ließen,
so die Antifa, eine neue, für Cottbus noch nicht bekannte Sprache erkennen.
«Es gilt, dem braunen Treiben nicht schweigend, ohnmächtig und tatenlos
zuzusehen, sondern sich direkt und offen diesem entgegenzustellen» , heißt
es im Aufruf.
Deshalb seien alle Cottbuser aufgerufen, sich an der Demonstration am
kommenden Sonnabend zu beteiligen.