Am 2.3.2002 geht unsere Antifa-Info-Tour in Zeuthen weiter — erste Station war bekanntermaßen Lübben, ein Stich ins braune Wespennest. Los gehts in Zeuthen um 11.00 Uhr vor dem “Kaisers-Supermarkt”!
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Recherche Zeuthen/Eichwalde
Man mag Zeuthen, aus objektiver Sicht, für ein sehr beschauliches Plätzchen, nahe am südlichen Rande Berlins halten. Viele Bäume und das kleinbürgerliche Tun auf den Straßen vermittelt, einen sehr positiven Eindruck von Zeuthen. Sein Nachbarort Eichwalde steht diesem Image in nichts nach.
Die breite Öffentlichkeit lebt nahezu unter Ausschluss von den neofaschistischen Aktivitäten auf lokaler Ebene. Vorkommnisse, wie die Belästigung und körperliche Nötigung eines Vietnamesen (12. Dezember, 1998 ) oder des öfteren Rufe von faschistischen Parolen, erfahren kaum ein Echo der Medien.
So lebt man als Normalbürger in dem Glauben, Zeuthen und umliegende Gemeinden müssten eine Aussnahme in Sachen faschistische Übergriffe sein. Doch dem ist nicht so.
Vorfälle, wie die Konfrontation von 30 Antifas und Nazis auf dem Eichwalder Bahnhof, bei dem Personen durch CS Gas und körperliche Gewalt verletzt wurden, im Jahre 1999 (22.01.) oder regelmäßige Auseinandersetzungen von Nazis und alternativen Jugendlichen sind nur Randerscheinungen der hierorts wohnhaften Neofaschisten. So leben zwar einige organisierte Schüler, z.T. Studenten bzw. Azubis, in Eichwalde, Zeuthen und den umliegenden Gemeinden, welche jedoch nicht ihr eigenes Nest beschmutzen. ‚Aktiv’ wird man auswärts, das nahe gelegene Berlin bietet eine bedeutende Plattform für ihr Gedankegut und die Publikationen.
Zudem wird die Zeuthener Szene durch die direkte Nähe von Königs Wusterhausen geprägt.
Weitere Auszüge aus einer unvollständigen Übergriffschronik wären u.a. die Verübung eines Brandanschlages auf einen Dönerladen im benachbarten Wildau (6.2.99), welcher danach, am 13.6.99 erneut mit einem weiteren Brandanschlag konfrontiert war.
Die neofaschistische Szene aus Zeuthen/Eichwalde/Wildau ist oft in Eichwalder Bahnhofskneipe “Schwarzer Adler” anzutreffen.
Zumeist wird jedoch dort der Geschmack des Bieres genossen, wohingegen andere Treffpunkte weiterhin unbekannt sind.