Durch die Einladungen von Literaten aus aller Welt im Rahmen der Kleist-Festtage, versucht Frankfurt (Oder) einmal mehr ein freundliches und weltoffenes Image zu erlangen. Leider wird dieses Bestreben nicht von allen Einwohner_innen der Stadt geteilt.
Am Abend des 20.10. wurden drei antifaschistisch orientierte Jugendliche von zwei Nazis angepöbelt, als „Punker“ bezeichnet und mit einer Bierflasche beworfen, die auch einen der Angegriffenen am Rücken traf. Durch das schnelle Handeln der Antifaschisten konnte Schlimmeres verhindert werden und die Polizei die beiden Straftäter in der Nähe des Strafortes auffinden. Der von der Bierflasche getroffene Jugendliche erstatte Anzeige wegen schwerer Körperverletzung und wurde deshalb mit auf die Polizeiwache genommen. Die beiden anderen Antifaschisten entschlossen sich, im Warteraum der Wache auf ihren Freund zu warten.
Leider wurde die Polizeiwache während dieser Zeit immer massiver von rechtsextremen Jugendlichen belagert, die sich sogar Zugang zum Warteraum der Wache verschaffen konnten. Dort drohten sie den beiden Antifaschisten damit, dass wenn sie Anzeige gegen ihren Freund erstatten sollten, „in Frankfurt was los sein wird“, und versprachen deren „Zerstörung“. Auch die Polizeibeamten bemerkten den Vorfall und erteilten den rechtsextremen Jugendlichen Platzverweise. Zudem wurde Anzeige wegen Bedrohung gegen einen Jugendlichen erstattet. Auch dieser konnte von der Polizei registriert werden.
Dieser Vorfall zeigt, dass Frankfurt (Oder) ein massives Problem mit rechtsextremer Gewalt hat. Diese Gewalt äußert sich nicht nur durch Körperverletzungen, sondern auch mit der Androhung der „Zerstörung“ der Augenzeugen, die Zivilcourage gegen den rechten Spuk leisten.
Wir, die Opfer dieses Vorfalles, fordern jede_n auf, sich aktiv gegen rechtsextremistisches Gedankengut und gegen rechtsextremistische Gewalt einzusetzten.