INFORIOT Unter dem Motto “Dem Wahnsinn ein Ende setzen – Naziterror stoppen” haben am Samstag etwa 100 Jugendliche in Prenzlau demonstriert. Zu der Aktion hatte die “Antifa Jugend Prenzlau” aufgerufen.
Die Demonstration lief ohne größere Störungen durch die uckermärkische Kreisstadt. Eine gelungene Moderation und laute Sprechchöre vermittelten das Anliegen. Viele BürgerInnen beobachteten das Geschehen durchaus zustimmend und interessiert. Ein Passant ergriff spontan ein Megafon und stimmte in die “Nazis raus”-Rufe der DemonstrantInnen ein.
Vor und am Rande der Demonstration fiel das harsche Auftreten der Polizei negativ auf, die mit einem immensen Personalaufgebot vor Ort war. Es wurden strikte Auflagen verhängt und teilweise akribische Vorkontrollen durchgeführt. Ein Mitveranstalter der Demonstration und auch der Fahrer des Lautsprecherwagens wurden vor Demobeginn unter fadenscheidigen Begründungen für die Dauer der Aktion in Gewahrsam genommen.
Die Demonstration war der erste öffentliche Auftritt der frisch gegründeten Antifa Jugend Prenzlau. Man habe die Schnauze voll von der Nazigewalt in Prenzlau und Umgebung — darum die Gruppengründung, darum die Demonstration, sagte ein Aktivist der Gruppe.
Auf eine ganze Reihe von Naziübergriffen in der Region wurde in den Redebeiträgen aufmerksam gemacht. Eine Zwischenkundgebung fand an der Kneipe “Zum Eisbär’n” statt — einem stadtweit bekannten Treffpunkt für Angehörige der Neonaziszene.
Vertreter der lokalen NPD, die zuvor im Internet im Zusammenhang mit der Demonstration vor “Gewalt von Links” gewarnt hatte, ließen sich bei der Antifa-Aktion nur kurz blicken. Stefan Schulz (NPD-Abgeordneter im Kreistag) und zwei weitere Neonazis tauchten am Rande auf, wurden jedoch von der Polizei abgeschirmt und auf Distanz gehalten.