Westhavelland — Aufgrund der zunehmenden (neo)nazistischen Politaktivitäten im Westhavelland hat sich eine antifaschistische Recherchegruppe, anknüpfend an das Engagement in den Vorjahren, auch im Jahr 2009 mit dem lokalen Milieu auseinandergesetzt, seine Konzeptionen und Aktionen analysiert und die hinter einem vorgeblich sozial engagierten Image steckende rassistische, antisemitische und völkische Ideologie offen gelegt.
Im Rahmen der Analyse der (neo)nazistischen Strukturen vor Ort wurde auch eine immer weiter voranschreitende Vernetzung des lokalen (Neo)nazimilieus mit Gesinnungsgenossen aus Nachbarregionen aufgedeckt sowie die gegenseitige Einbindung in Propagandaveranstaltungen festgestellt, bei denen zumeist unter dem Schutz der NPD immer selbstbewusster antisemitisches, rassistisches und völkisches Gedankengut verbreitet wurde und wird.
Auch die Wahlen im Jahr 2009 haben gezeigt, dass das (neo)nazistische Milieu radikalere Lösungen als die bis dahin im Parlament agierende DVU befürwortet. Zwar gelang es der dafür offeneren NPD nicht in ein weiteres Abgeordnetenhaus einzuziehen, jedoch deutlich ihren Stimmenanteil zu mehren und sich dadurch, durch die Präsenz in Kommunalparlamenten sowie durch den fortlaufenden Strukturaufbau in eine gute Position für den geplanten Marsch durch die Institutionen via Abstimmungen zu bringen.
Dabei unterstützt wird die Partei regional auch von (Neo)nazis aus den so genannten „Freien Kräften“, die sich zum Teil den lokalen Parteiverbänden unterordnen bzw. sich in deren Aktivitäten einbinden lassen, jedoch insbesondere hinsichtlich der Gewaltfrage sich nach wie vor schwer disziplinieren lassen.
Die 148-seitige Dokumentation kann von der interessierten Öffentlichkeit ab sofort hier als PDF (Dateigröße: 41,6 MB) frei runterladen geladen werden.