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Antirassistische Demonstration in Hennigsdorf

(Chip­karteni­ni auf Indy­media) Am Sonnabend fand in Hen­nigs­dorf bei Berlin eine Demon­stra­tion mit anschließen­dem anti­ras­sis­tis­chen Einkauf statt.

Trotz der Demon­stra­tion in Ham­burg, der wir hier­mit sol­i­darische Grüße über­mit­teln, und trotz eisiger Kälte fan­den heute ca. 100 Men­schen den Weg nach Hen­nigs­dorf, um gemein­sam für die Abschaf­fung des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes und dessen Auswirkun­gen zu demon­stri­eren. Aufgerufen dazu hat­ten die Hen­nigs­dor­fer Antifaschis­tis­che Ini­tia­tive, der Ratschlag gegen Rechts, die Flüchtlings-Ini­tia­tive Bran­den­burg und die Ini­tia­tive gegen das Chip­karten­sys­tem aus Berlin.

Ziel der Demon­stra­tion und des anschließen­den anti­ras­sis­tis­chen Einkaufs war und ist es, staatlichen Ras­sis­mus anzuprangern und seine Auswirkun­gen auf den All­t­ag mitzukri­tisieren und angreif­bar zu machen. Los ging es am S‑Bahnhof, wo die Bran­den­burg­er Polizei sich durch mas­sive Kon­trollen der Ank­om­menden her­vor tat (tat­säch­lich hat­ten sich doch einige Men­schen erlaubt, zum einkaufen auch noch Ruck­säcke mitzubrin­gen…). Ein kurz­er Mot­to-Wech­sel fand statt, als sich die Demo dem Naziladen „On The Streets“ näherte, dessen Inhab­er Alexan­der Gast, bekan­nt auch als Front­mann der Naz­iband „Spreegeschwad­er“, schon mehrmals an Über­grif­f­en auf linke Jugendliche beteiligt war. Der seit inzwis­chen fünf Jahren existierende Laden musste auf Grund der engagierten Proteste bere­its ein­mal umziehen, existiert aber lei­der immer noch und ver­bre­it­et wider­liche Musik und unan­schaubare Klam­ot­ten. Deswe­gen: Kämpft gegen den Laden bis er endlich dicht macht! Auf allen Ebe­nen, mit allen Mitteln!

Weit­er ging es zum Pen­ny-Markt, ein­er der weni­gen Läden, in denen die Flüchtlinge ihre Gutscheine in Lebens­mit­tel umtauschen „dür­fen“. Lei­der wer­den in Teilen Bran­den­burgs immer noch die sowieso schon auf 70% des nor­malen Sozial­hil­fe­satzes gekürzten Leis­tun­gen für Flüchtlinge in Gutscheinen aus­ge­händigt. Mit diesen Gutscheinen darf dann nur in bes­timmten Läden eingekauft wer­den und es wird teil­weise vorgeschrieben, was gekauft wer­den darf und was nicht. Ein Umtausch in Bargeld ist nicht möglich, Wech­sel­geld wird nur in Höhe von 10% zurück­gegeben. Doch die Fil­iale des Pen­ny-Mark­ts in Hen­nigs­dorf ver­weigert selb­st diese Auszahlung des ohne­hin schon knap­pen Geldes. Ver­bun­den mit ras­sis­tis­chen und diskri­m­inieren­den Sprüchen seit­ens der Verkäufer_innen aber auch der Einkaufend­en wird ein Einkauf bei Pen­ny für Flüchtlinge unerträglich.

Mit laut­starken Parolen und Rede­beiträ­gen ver­schieden­er Ini­tia­tiv­en ging es durch die Hen­nigs­dor­fer Innen­stadt hin zum Kaisers und zum anti­ras­sis­tis­chen Einkauf. Lei­der lag die let­zte Gutschein-Aus­gabe bere­its einein­halb Wochen zurück, so dass viele Flüchtlinge gezwun­gen waren, den Großteil ihrer Gutscheine bere­its umzu­tauschen. Doch trotz dessen und der anfänglichen Weigerung der Kaisers-Verkäufer­_in­nen kon­nten noch einige Gutscheine in Bargeld umge­tauscht wer­den und neue Kon­tak­te für eventuelle Paten­schaften geknüpft wer­den. Ein her­zlich­es Dankeschön an alle Beteiligten in der Hoff­nung, dass es nicht bei einem ein­ma­li­gen Ereig­nis bleiben wird.

Im All­ge­meinen bleibt zu sagen, eine gelun­gene Demon­stra­tion, eine tolle Umtausch-Aktion, und es bleibt dabei, wir fordern:

Bleiberecht für alle — Staatliche Son­derge­set­ze abschaffen!
Weg mit dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz – Gle­iche Rechte für alle Menschen!

Weg mit dem Gutschein­sys­tem und Schluss mit der Heimunterbringung!

Für freies Fluten und alles für alle!!!

Wir rufen auf zu Aktio­nen zur Motard­straße und anderen Heimen, Ille­gal­isierung und migrantis­chem Wider­stand sowie im Juli 2008 zur bun­desweit­en Demo in Berlin zur Wieder­her­stel­lung des Grun­drechts auf Asyl und Abschaf­fung des Asylbewerberleistungsgesetzes!

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zur fe*fence Kam­pagne unter: www.chipkartenini.squat.net

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