RATHENOW “Was hast du gegen Asylbewerber?” fragt ein Jugendlicher einen
anderen. “Die nehmen mir die Arbeit weg, ohne sie hätte ich mehr Geld”, sagt
der andere. “Das sind falsche Vorurteile!” schreitet Volker Mueller,
Vorsitzender des Humanistischen Freidenkerbundes Havelland, ein.
Bei einer Gesprächsrunde zur Interkulturellen Woche trafen sich unter der
Leitung des Freidenkerbundes Jugendliche, um gemeinsam über Asyl und
Asylbewerber zu reden und aufzuklären. “Asylbewerber dürfen noch nicht
arbeiten, nehmen also niemanden die Arbeit weg. Ohne sie hätte keiner der
Hartz-IV-Empfänger mehr Geld,” sagt Mueller. “Wer in Deutschland Asyl
beantragt, wird meistens in seiner Heimat bedroht, fürchtet um sein Leben.
Menschen, die verfolgt werden, müsse geholfen werden,” sagt er . Ein
Jugendlicher: “Leider suchen die Flüchtlinge in Deutschland oftmals
vergebens Hilfe. Von den meisten Deutschen werden Asylbewerber kritisch
betrachtet und von der Gesellschaft ausgegrenzt. Sozialer Neid ist ein
großes Problem.”
Es bestehe auch die Gefahr, dass sich Jugendliche von den rechten Parolen
der NPD betören lassen und die Wirklichkeit aus den Augen verlieren — so
Mueller. “Wer Hilfe benötigt, soll sie auch bekommen. Wer das Asylsystem
aber ausnutzt, um sich auf Kosten anderer zu bereichern, muss gebremst
werden”, sagt er. Darin waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig.