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Atomtransport: Brücken maroder als befürchtet

(auf Indy­media) Die Brück­en auf der Bahn­strecke bei Lin­dow, über der ein Trans­port des 175 Ton­nen schw­eren ver­schrot­teten hochstrahlen­den Reak­tor­druck­be­häl­ters vom ehe­ma­li­gen DDR-AKW am Stech­lin­see bei Rheins­berg aus nach Lub­min bei Greif­swald fahren soll, sind nach Augen­schein­nahme von Atom­kraft­geg­n­ern noch mar­o­der als befürchtet. Dübel und Bolzen seien per Hand demon­tier­bar, und eine Verbindung von Gleisen und Brücke fehle fast voll­ständig, wird berichtet. Den­noch soll der Trans­port­ter­min am 30. Okto­ber durchge­führt wer­den, die Bahn sieht keine Prob­leme mit der Belas­tung. Grup­pen von Atom­kraft­geg­n­ern aus ver­schiede­nen Regio­nen haben ihren Protest gegen den Trans­port angekündigt.

Dass gefährliche Atom­trans­porte über mar­o­de Brück­en geführt wer­den, ist nichts neues. Mehrere Trans­porte von CAS­TOR-Behäl­tern ins nieder­säch­sis­che Zwis­chen­lager Gor­leben sind über eine denkmalgeschützte Brücke bei Seer­au geführt wor­den, bevor sie 2001 durch eine neue Stahlkon­struk­tion erset­zt wurde. Kurz vor dem CAS­TOR-Trans­port im Novem­ber 2001 bran­nte dann ein mit Stroh und Reifen beladen­er Hänger direkt unter der neuen Stahlbrücke, wodurch diese beschädigt wurde, und in aller Eile neue Träger und Gleis­teile einge­zo­gen wer­den mußten.

Für die Brück­en bei Lin­dow sieht die Bahn wieder ein­mal kein­er­lei Gefahr durch den bevorste­hen­den Trans­port. Sprecherin Susan Saß erk­lärte gegenüber der örtlichen Presse, es würde ein Spezial­fahrzeug mit sehr vie­len Rad­sätzen ver­wen­det, so dass sich die Last auf viele Achsen verteile. Außer­dem wür­den die Brück­en in den näch­sten Tagen mit Ver­stre­bun­gen sta­bil­isiert, und der Trans­port dort im Schrit­tem­po fahren. “Wir garantieren für die sichere Über­fahrt”. Die Brück­en sollen erst später, nach dem Trans­port, erneuert wer­den wurde bekannt.

Innen­min­is­teri­um: Kein großes Polizeiaufgebot

Das bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­teri­um hat­te bis­lang kaum mit Protesten gegen den Trans­port gerech­net, und wollte ohne großes Polizeiaufge­bot auskom­men, hieß es noch vor zwei Monat­en. Mit­tler­weile haben bere­its fünf Ini­tia­tiv­en angekündigt, auf die Straße zu gehen, um zu protestieren, und wom­öglich auch zu ver­suchen, friedlich zu block­ieren. Bei einem Trans­port von drei Cas­toren vor sechs Jahren waren etwa 400 Atom­kraft­geger auf und an der Strecke, die Polizei set­zte damals 6500 Beamte ein, und mit 35 Hub­schraubern wurde die Region damals schon Wochen vorher überwacht.

Wenn der Trans­port in diesem Jahr wie geplant am 30. Okto­ber am Vor­mit­tag auf die Reise gehen soll, wer­den wieder mehrere Grup­pen aktiv wer­den. Aus vie­len Orten wer­den Demon­stran­ten und Protestler erwartet. Für diese wird es in Rheins­berg einen Anlauf­punkt geben, bei dem 300 Leute unterkom­men und auch über­nacht­en kön­nen. Und auch schon vor dem eigentlichen Trans­port wollen Atom­kraft­geg­n­er am 29. Okto­ber von 18 bis 20 Uhr an ver­schiede­nen Stellen präsent sein. Am Sam­stag vor dem Trans­port, dem 27. Okto­ber, find­et bere­its ein Demon­stra­tion in Greif­swald statt.

Weit­ere Infos, auch über Mit­fahrgele­gen­heit­en und Über­nach­tun­gen, sind auf der Web­seite www.contratom.de zu finden.

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