(19.03.05)LIEBENWALDE Die Inschrift auf dem neuen Gedenkstein am Kriegerdenkmal, der
am 8. Mai enthüllt werden soll, steht nun für die Mitglieder des Heimat- und
Geschichtsvereins fest: “Für die Opfer von Krieg, Diktatur und Vertreibung”
soll künftig auf dem Stein zu lesen sein.
Das wurde bei einer Abstimmung der Mitglieder auf ihrem Treffen am
Donnerstagabend beschlossen. Damit entschied man sich gegen eine zweite
Version der Inschrift: “Für die Opfer von Krieg, Verfolgung und Gewalt”.
Vorausgegangen war eine angeregte Diskussion, in der auch über die
verschiedenen Arten des Gedenkens diskutiert wurden.
“Ich bin ein Kriegskind, aber ich brauche den Stein trotzdem nicht”, sagte
etwa eine Frau, deren Familie zu den Vertriebenen aus dem Osten gehört
hatte. Anstelle der Gedenksteinerrichtung plädierte sie “für die Erhaltung
der bestehenden Denkmale”. Eine Meinung, die von der überwiegenden Mehrheit
allerdings nicht geteilt wurde.
Debattiert wurde auch über das Anbringen der Jahreszahl 2005 am Stein, als
spätere Erinnerung an seine Errichtung. Schließlich einigte man sich, die
Zahl an nicht so prominenter Stelle — etwa an der rückwärtigen Seite -
einzugravieren. Mit der Jahreszahl soll später die historische Einordnung
erleichtert werden.
Finanziell ist die Anfertigung des Steins laut des Vereinsvorsitzenden Jörn
Lehmann mit einer Summe von 573 Euro abgesichert. Ein wesentlicher Anteil
daran sei den Aktivitäten der Frauen vom Museumsverein zu verdanken, die
viel Selbstgebasteltes verkauften.
Allein beim jüngsten Mittwochsmarkt nahmen sie so 50 Euro ein, weshalb die
Aktion noch häufiger wiederholt wird. Unter anderem beim heutigen
Frühlingsfest in Liebenthal und beim Drachenbootfest im August, für das
kleine Drachen gefertigt werden sollen. Angedacht ist, die Bastlertreffen
eventuell im 14-tägigen Rhythmus zu veranstalten.