Weit über 400 wissenschaftliche Publikationen wurden bisher vom 1957 gegründeten und seit zehn Jahren in Potsdam ansässigen Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) herausgebracht.
Die Militärhistoriker unter ihrem neuen Amtschef Oberst Hans Ehlert arbeiten allerdings Militärhistorisches nicht nur inhaltlich auf. Vielmehr sorgen sie gezielt dafür, dass das mühsam zusammengetragene Wissen in Museen, durch Wanderausstellungen und vor allem in der politisch-historischen Bildung der Bundeswehrangehörigen an den Mann und die Frau gebracht wird. Dafür gibt es die Abteilung “Ausbildung, Information und Fachstudien”, geleitet von Oberstleutnant Hans-Hubertus Mack. Die Wissenschaftler in Uniform entwickeln hier unter anderem eine neue Generation von Unterrichtsmitteln “für die historische Bildung der Truppe”. Dabei werden zunehmend zeitgemäße Informationstechnologien genutzt. Neuestes Produkt ist eine von Hauptmann Stephan Huck erarbeitete Broschüre mit CD-Rom über die Geschichte der Kriege zur Befreiung Europas von der napoleonischen Fremdherrschaft zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Pädagogisches Anliegen ist die Förderung des Traditionsverständnisses in den Bundeswehreinheiten. Inhaltlich konnte Huck dabei auf so manche MGFA-Publikationen zurückgreifen, so zum Beispiel auf Materialien über Clausewitz, über Lützows Freikorps 1813, über Napoleon und das Militärwesen seiner Zeit, über die 1813 gegründete preußische Landwehr.
Der Autor nutzt die moderne Kommunikationstechnik, um dem Lernenden den Zugriff zum historischen Stoff zu erleichtern. So enthält die CD-ROM Filmausschnitte, Tonbeispiele, animierte militärische Operationskarten, Faksimiles von Originaldokumenten aus der Zeit um 1813.