Wolfgang Wien, Kommandeur der Rolandkaserne in Hohenstücken, ist stolz auf die Leistung der 3. Kompanie seines Panzergrenadierbataillons. Die 150 Soldaten, die den Herbst fast durchgängig auf Truppenübungsplätzen verbrachten, müssen im nächsten Jahr einen schwierigen Auftrag erfüllen. Die 3. Kompanie wurde laut Oberstleutnant Wien ausgewählt für den weltweiten Einsatz als Schutzkompanie (National Support Element) der Nato Response Force, eine Art Feuerwehrtruppe des nordatlantischen Bündnisses.
Als Folge des Terroranschlags vom 11. September in New York hatten die Regierungschefs auf dem Prager Gipfel im Jahr 2002 beschlossen, Kompanien auszubilden, die sehr schnell weltweit verlegbar sind, erläutert der Kommandeur.
Auf diese Aufgabe ist die 3. Kompanie aus Brandenburg vier Monate lang vorbereitet worden. Wegen der ständigen Übungen auch an Wochenenden beurteilt Wien die Belastung seiner Soldaten als sehr hoch.
Die 150 Brandenburger Soldaten können vom 15. Januar bis 30. Juni jederzeit kurzfristig in alle Teile der Welt abgerufen werden. An ihrem Einsatzort müssen sie gegebenenfalls Konvois und Patrouillen der Nato Response Force mit gepanzerten Aufklärungs- und Transportfahrzeugen begleiten und schützen.
“Wir wissen nicht, ob und wann unsere Soldaten eingesetzt werden”, erklärt Wien. “Aber wenn es dazu kommt, geht alles sehr schnell.” In fünf bis 30 Tagen seien die nationalen Schutzkompanien überall hin abrufbar. Während der halbjährigen Alarmierungsphase bleibt die 3. Kompanie durchgängig in der Rolandkaserne.
So wie die 2. Kompanie, die in wenigen Wochen sechs Monate lang zur Absicherung der afghanischen Parlamentswahlen in Kabul stationiert wird (Stadtkurier berichtete), werden die Soldaten der 3. Kompanie nach der heißen Phase im zweiten Halbjahr 2005 erst Urlaub machen und dann “Rückkehr-Seminare” absolvieren, in denen ausführlich über die Einsätze gesprochen wird.