KYRITZ Die interkulturelle Woche hat am Dienstag im Gelben Gewölbe zu Tisch gebeten. Beim Multi-Kulti-Dinner gab es die Gelegenheit, fremde Esskulturen und ‑traditionen kennen zu lernen. Organisiert wurde der bunte Abend von den Vereinen BuS, EvaMigra und Esta. Nachdem am Montag beim Volleyballturnier die Muskeln der Teilnehmer beansprucht wurden (MAZ berichtete), sollten nun die Geschmacksnerven zum Einsatz kommen.
Am heimischen Herd war am Nachmittag gekocht, gebraten und gebacken worden, um am Abend die Speisen auf dem Buffet im großen Saal des Vereins Bildung und Soziales aufzustellen. Der multikulinarische Abend begann um 18.30 Uhr mit einer Vorstellungsrunde. Kathrin Schmidt vom EvaMigra e. V. erzählte erst über sich und ihre Arbeit sowie die deutsche Küche. Dann waren die 20 Gäste verschiedener Herkunft an der Reihe, nacheinander ihre mitgebrachten Spezialitäten zu erklären und auf einer großen Landkarte zu zeigen, wo sie herkamen. Sieben Familien trugen mit ihren Kochkünsten zum Gelingen des Abends bei. Als das Buffet eröffnet wurde, versammelten sich Feinschmecker aus Vietnam, den USA, aus Russland, der Ukraine und Deutschland an der langen Tafel, um von den Speisen zu kosten. Die beiden italienischen Restaurants aus Kyritz brachten Pizzen und Salate auf den Tisch. Eine vietnamesische Familie hatte Frühlingsrollen zubereitet. Aus der deutschen Küche gab es die klassische Rinderbulette und als ukrainische Spezialität waren Vareniki — heiße Teigtaschen mit einer Kartoffelfüllung — im Angebot. Russische Gäste hatten Blini, Pfannkuchen, die mit verschiedenen Füllungen wie Konfitüre, Hack oder Quark gegessen werden können, und Jägersalat zubereitet. Den typischen Rinderbraten mit Süßkartoffeln und Mais setzte eine amerikanische Familie, die in Deutschland zu Gast ist und sich dem Abend anschließen wollte, auf die Speisekarte.
“Alle Gerichte wurden mit Liebe zubereitet”, freute sich Daniela Neumann vom BuS-Verein über den gelungenen Abend. Beim Essen in gemütlicher Runde wurden sogar Rezepte ausgetauscht, zum Beispiel für Hworost. Das Gebäck mit dem Geschmack von Waffeln und der ungewöhnlichen Form hatte die 26-jährige Irina Bogonos vorbereitet. Die junge Frau verließ vor anderthalb Jahren ihre russische Heimatstadt Togliatti, um in Deutschland zu leben.
Die interkulturelle Woche gibt Irina und anderen die Möglichkeit, aufeinander zuzugehen. “Auch Deutsche sind eingeladen, ihre ausländischen Mitbürger kennen zu lernen”, sagt Daniela Neumann.