(Berlin, im Mai 2005) Wir, die Unterzeichneten Akademiker in Deutschland, sind über die britischen Kolleginnen und Kollegen empört, die einen Boykott israelischer akademischer Einrichtungen befürworten.
Wir weisen ein solches Ansinnen mit allem Nachdruck zurück und fordern
dagegen eine Solidarität mit israelischen Universitäten und den darin
Lehrenden und Forschenden!
Die israelischen Universitäten sind international hoch angesehene
Institutionen, an denen neben den jüdischen Studierenden Studenten und
Studentinnen unterschiedlicher Nationalitäten, darunter auch viele
Araberinnen und Araber, akademisches Wissen erwerben. Das aber verschweigen
die Boykotteure.
Angesichts der historischen Schuld Groß-Britanniens gegenüber dem jüdischen
Volk, als sie den Flüchtlingen vor dem sicheren Tod in dem von den
Nationalsozialisten besetzten Europa und den Überlebenden aus
Konzentrations- und Vernichtungslagern die Einreise in das damalige
britische Mandatsgebiet mit Gewalt verweigerten, ist der Aufruf zum Boykott
israelischer Universitäten ein Indiz für die Unbelehrbarkeit und
Einseitigkeit der Boykotteure, die sich mit akademischer Bildung kaum
verträgt. Europa, einschließlich Groß-Britanniens, hat eine historische
Verantwortung für seine vertriebenen jüdischen Bürger und deren Nachkommen,
für die Juden, die es aus seiner Mitte verdrängte und ermordete. Die Schuld
am arabisch-israelischen Konflikt liegt in zweitausend Jahren €päischer
„Judenpolitik“. Historiker und Akademiker sollten dies wissen.
Wir, die Unterzeichneten, erklären unsere Solidarität mit den vom britischen Boykott bedrohten israelischen Universitäten:
Prof. Dr. Karl E. Grözinger, Universität Potsdam
Dr. Elvira Grözinger, Universität Potsdam
Bitte unterschreiben Sie diesen Aufruf, leiten Sie ihn an Freunde und Bekannte weiter und schicken Sie ihn an uns zurück.
eMail: kgroezi@rz.uni-potsdam.de