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Ein Glücksfall für den Kreis”

(Hen­ning Kraudzun, MOZ) Seelow Die Festver­anstal­tung zum fün­fjähri­gen Beste­hen des Net­zw­erkes für Tol­er­anz und Integra­tion Märkisch-Oder­land (NTI) war dieser Tage im Kul­turhaus nicht nur ein Rück­blick auf das zulet­zt Geleis­tete, son­dern auch eine Vorschau auf kün­ftige Aufgaben. 

“Wir müssen vor allem am The­ma Inte­gra­tion dran­bleiben, das wird ein Schw­er­punkt der Arbeit”, sagte NTI-Koor­di­na­torin Ker­stin Dick­hoff gegenüber der MOZ. Pro­jek­te mit Asyl­be­wer­bern für Asyl­be­wer­ber gelte dabei das Haup­tau­gen­merk. Man wolle außer­dem an Schulen aktiv bleiben, die Eltern mit ein­beziehen. Wenn viel geleis­tet werde, könne sich das Net­zw­erk auf jeden der 43 Mit­stre­it­er verlassen.

Die sind nahezu kom­plett zur Festver­anstal­tung gekom­men. Auch Amts­di­rek­toren, Gemein­de­bürg­er­meis­ter, Kreistagsab­ge­ord­nete, Kirchen­vertreter und Sozialar­beit­er waren der Ein­ladung gefol­gt. “Das Net­zw­erk ist aus den Struk­turen des Land­kreis­es nicht mehr wegzu­denken”, würdigte die Gle­ich­stel­lungs- und Aus­län­der­beauf­tragte des Kreis­es Mar­i­anne Huhn das Bünd­niss. Aus dem zarten Pflänzchen sei ein Baum gewor­den, der Stür­men stand­hal­ten könne. 

Die ersten hefti­gen Winde hat das Net­zw­erk in fünf Jahren auch über­standen. “Als wir mit der Arbeit began­nen, war der Bedarf nach Hil­fe groß. Mitar­beit­er von Jugen­dein­rich­tun­gen wussten nicht mehr, wie sie mit Recht­sradikalen umge­hen soll­ten”, so Gui­do Hen­ning in seinem Vor­trag über bish­erige Pro­jek­te. Es sei schon ein langer Weg gewe­sen, bis man die Struk­turen des Bünd­niss­es abgek­lärt hat­te und immer mehr engagierte Men­schen für das Bünd­nis anwarb, sagte der frühere Press­esprech­er des Netzwerks. 

In Dol­gelin und Letschin wur­den die ersten Pro­jek­te mit Schülern entwick­elt, ob in Form eines The­ater­stücks oder eines Tol­er­anz­train­ings. Aus Pro­jek­t­ta­gen ist in Letschin inzwis­chen die AG Erzählcafé ent­standen. “Dort find­en Jugendliche Zugang zum The­ma Tol­er­anz”, sagte Gui­do Hen­ning. Eine Zukun­ftswerk­statt in dem Ort habe außer­dem in ein­er Ini­tia­tive für einen Jugend­klub gemündet. 

In guter Erin­nerung für alle Beteiligten seien zudem die Pro­jek­te im Asyl­be­wer­ber­heim mit Spiel- und Sport­festen, den Wei­h­nachts­feiern und dem Auf­bau des Spielplatzes. “Mit kleinen Vorhaben haben wir die Lebens­be­din­gun­gen der Asyl­be­wer­ber etwas verbessert”, sagte er. Als Ergeb­nis des zweit­en Integra­tionsfachtags sei überdies ein Arbeit­skreis Asyl ein­gerichtet wor­den, der schnell kon­struk­tive Arbeit geleis­tet habe. Kün­ftige Auf­gaben der Inte­gra­tion sprach auch Ines Schröder-Sprenger vom Büro der Aus­län­der­beauf­tragten des Lan­des an. “Inte­gra­tion ist ein bei­der­seit­iger Prozess. Er muss gemein­sam angepackt wer­den, von Deutschen und Ein­wan­der­ern”, so die Mitar­bei­t­erin der Lan­desregierung. Vor allem im Bere­ich Ras­sis­mus­bekämp­fung müsse in Bran­den­burg noch viel getan wer­den. “Es ist erschüt­ternd, wie viele Men­schen im Land noch Aus­län­der ablehnen. Das haben Stu­di­en gezeigt”, sagte Ines Schröder-Sprenger. Das NTI mache da einen großen Schritt in die richtige Richtung. 

Eine gute Vor­bere­itung für kün­ftige Auf­gaben mah­nte Wol­fram Hülse­mann, Chef des Mobilen Beratung­steams der RAA Bran­den­burg, in sein­er Rede an. “Die Her­aus­forderun­gen wer­den immens größer, als sie uns jet­zt über­haupt erah­nen lassen”, betonte der Koor­di­na­tor mehrerer Pro­jek­te gegen Recht­sex­trem­is­mus. Ein Net­zw­erk habe ver­schiedene Phasen, auf eine Eupho­rische könne auch eine Schwierige fol­gen, sagte Hülse­mann und verdeut­lichte die Bedeu­tung neuer Pro­jek­te für die Entwick­lung des Netzwerks. 

Tol­er­anz heiße auch, dass man sich Unter­schiede genehmige und sich in die Rolle des anderen ver­set­ze, so der Leit­er des Beratung­steams, das in sechs Regio­nen Büros ein­gerichtet hat. “Das ist die Grund­lage demokratis­chen Han­delns”, sagte er. Denn die Zivilge­sellschaft wachse von unten, auch durch Bünd­nisse wie das NTI. “Das Net­zw­erk ist ein Glücks­fall für den Kreis”, erk­lärte Wol­fram Hülsemann.

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