Hallo liebe AntifaschistInnen , Freundinnen, Freunde und Bekannte.
Am 09.12.06 wollen Nazis aus dem Umfeld des im Jahr 2005 gegründeten Lausitzer
Aktionsbündnisses (LAB) unter dem Namen “AG ‘Repression‘ im freien Widerstand der
Lausitz” mit Unterstützung des JN Stützpunktes Hoyerswerda eine Demo in
Lübben/Spreewald (Bahnhofsvorplatz, 10 Uhr) mit dem aus Hitlers “Mein Kampf”
zitierten Motto (erster Teil): “Menschenrecht bricht Staatsrecht — staatliche
Repression öffentlich machen!” durchführen.
Bei dem “Lausitzer Aktionsbündnis” handelt es sich um ein Netzwerk von Neonazis
welchen in sog. freien Kameradschaften tendenziell im Süden Brandenburgs und
Nordosten Sachsen agieren. Unter anderem sind in diesem Netzwerk die
“Gesinnungsgemeinschaft Süd-Ost Brandenburg”, von der führende Mitglieder (u.a.
Marcel F.(orstmeier) aus Lübbenau) maßgeblich an einem Überfall in Cottbus auf den
Jugendclub Fragezeichen e.v. am 14.Mai beteiligt waren, der “Sturm Cottbus”, “Freie
Aktivisten Hoyerswerda” (FAH) und die “Lausitzer Front Guben” vertreten.
Anführer des LAB ist der Neonazi Sebastian Richter aus Hoyerswerda, welcher unter
dem Namen “Sepp Hagen” in der Öffentlichkeit auftritt und die (wirklich schlechten)
Nazi — “Sonderseiten” zu den vom LAB angemeldeten Demos betreibt.
Dass der Aufmarsch der Nazis in Lübben stattfindet soll an dieser Stelle auch nicht
außer Acht gelassen werden. In Lübben befindet sich , Nähe des Bahnhofs, ein von
Neonazis verwalteter “Jugendklub”, welcher nicht zufällig den Namen “Bunker 88”
trägt. “88” steht für “HH” was nichts anderes als Heil Hitler bedeutet. Dieser
Jugendklub, in denen bis zu 50 Nazis regelmäßig Einzug halten, veranstaltete des
öfteren Schulungsabende im Sinne von “nationalen Zeitzeugenberichten”, bei denen
ehemalige deutsche “Frontkämpfer” über ihre “glorreichen Taten” berichteten und mit
geschichtverfälschenden Propaganda auf Jugendfang gingen. Ausserdem ist bekannt,
dass im “Bunker 88” versucht wird, Nazikonzerte mit einschlägig bekannten
rechtradikalen Skinheadbands durchzuführen. Nach Angaben der “Lausitzer Rundschau”
wäre es der Polizei Mitte Oktober gelungen, die zu einem «Bunker» ‑Konzert
anrückenden Nazis schon in den Zufahrtsstraßen zu stoppen, sodass das Konzert
ausgefallen wäre. Fest steht, dass es nicht immer nur bei einem Versuch von Seiten
der Nazis geblieben ist.
Der Stadt seien die Hände gebunden, da das Gebäude — eine ehemalige Brauerei — privat
vermietet würde und daher die Stadt keine Befugnisse zum Einschreiten hätte.
Da sich bis auf die FAH alle anderen der erwähnten Kameradschaften bereits
offiziell aufgelöst haben, bzw. dies u.a. auf ihren Websiten angekündigt hatten, ist
davon auszugehen, dass sich das Bündnis innerhalb der NPD — Strukturen neu formiert.
Als Grund für seine Auflösung gibt z.B die “Lausitzer Front Guben” an, der NPD den
Rücken stärken zu wollen, was wohl heißen soll, auf parlamentarischer Ebene ihr
verabscheuenswürdiges Bild von “Menschenrecht” zu verbreiten, nämlich das der
“Volksgemeinschft”, welches schon einmal in der Geschichte unzählige Menschen in den
Tod geführt hat.
Da die “Lausitzer Front Guben”, der Sturm Cottbus” sowie die
“Gesinnungsgemeinschaft Süd-Ost-Brandenburg” stark in das Blickfeld des
Brandenburger Verfassungsschutz geraten sind und höchstwahrscheinlich vor einem
Verbot standen, ist anzunehmen das dies der Grund für ihre “Auflösung” bzw. die
Auflösung ihrer Internetpräsenz war, was allerdings als logische Konsequenz nicht
unmittelbar das Verschwinden dieser Strukturen nach sich zieht — ganz im Gegenteil:
Die Strukturen bestehen weiterhin.
Die, von Nazis sogenannte “Gesinnungsjustiz”, welche wohl zum Auflösen der erwähnten
Nazigruppierungen führte, kann als Motiv gesehen werden, ihre verabscheuenswürdige
Propaganda am 09.12. in Lübben unter die Menschen zu bringen.
Was in dem Aufruf der “AG ‘Repression‘ im freien Widerstand der Lausitz” als
Eintreten für die Meinungsfreiheit und die Menschenrechte getarnt ist, ist in
Wirklichkeit aber — und auch das kann Mensch dem Werbeplakat für diese Demo bei
genauerem Hinschauen entnehmen — nicht anderes als das Streben nach “nationalen
Sozialismus” oder besser gesagt das Streben nach Nationalsozialismus. Was der
Nationalsozialismus und seine ausführenden deutschen Schergen der Menscheit gebracht
hat, ist wohl bekannt: Die massenhafte Hinrichtung sogenanter Nichtdeutscher, die
Ermordung Andersdenkenden welche nicht in das Bild wahnhafter nationaler
sozialistischer Ideologie passte, der Genozid an den Jüdinnen und Juden Europas und
die im “Kampf um Boden” verursachte Verwüstung von Teilen Ost€pas durch deutsche
Truppen.
Das ‑und nicht etwa Meinungsfreiheit- ist Sinnbild für nationalen Sozialismus. Das
ist Sinnbild für das Lausitzer Aktionsbündnis und sein AnhängerInnen.
Nationalsozialismus war nie eine Meinung, darf es nie sein oder werden, sondern
Nationalsozialismus war, ist und bleibt ein Verbrechen!
In Verantwortung und im Gedenken derjenigen, welche durch die nationalsozialistische
Gewaltherschaft zu Tode gebracht wurden, rufen wir auf, den Naziaufmarsch in Lübben
am 09.12.06 mit allen Mitteln und auf allen Ebenen zu bekämpfen und zu verhindern.
Nie wieder Deutschland! Menschenrecht bricht nationalen Wahn!