Potsdam — Die OrganisatorInnen des ehemaligen “Anti-G8-Bündnis Potsdam” haben
beschlossen, ihre Arbeit unter dem Namen “Antikapitalistisches Bündnis
Potsdam” fortzuführen. Als erste gemeinsame Aktivität hat das Bündnis am
Freitag einen “Aktionstag gegen die Privatisierung öffentlicher Räume” am
Potsdamer Hauptbahnhof veranstaltet. Auf Flyern und Transparenten wendeten
sich die beteiligten Gruppen gegen die zunehmende Verdrängung
gesellschaftlicher Randgruppen durch private Sicherheitsfirmen und
polizeiliche Videoüberwachung. Dies verfolge das Ziel, eine Zone ungestörten
Kommerzes zu schaffen.
Dazu der neue und alte Sprecher des Bündnisses Holger Zschoge: “Wir haben
festgestellt, dass die beteiligten Gruppen und Menschen im Bündnis
hervorragend zusammengearbeitet und im Sommer 2007 so viel gemeinsam auf die
Beine gestellt haben. Daran wollen wir anknüpfen. Wir wären wahnsinnig, wenn
jetzt jeder getrennte Wege gehen würde.”
Die meisten Gruppen des alten Bündnisses hatten sich auf einem
Perspektiv-Wochenende im Oktober, auf dem es Debatten und Planungen zur
Weiterarbeit gab dazu entschlossen, eine neue Plattform für
antikapitalistische Politik in Potsdam zu schaffen. Zschoge weiter: “Unser
Ziel ist es nicht, eine neue ideologische Position zu entwickeln. Wir wollen
einen öffentlichen und organisatorischen Rahmen für Aktionen und Aktivitäten
bieten, sich gegen Kapitalismus, Ausbeutung und Krieg zu engagieren.”
Im neuen Selbstverständnis des Bündnisses heißt es unter anderem: “Wirkliche
Veränderungen bedürfen Konzepte, Ideen, (…) neue Lebens- und
Arbeitsformen. Solche Dinge entstehen und verbreiten sich nur, wenn sich
viele Menschen mit den aktuellen Strukturen auseinandersetzen und Einsicht
in ihre Bedingungen gewinnen. Mit unseren Aktionen wollen wir einen Rahmen
schaffen, in dem sich diese Menschen mit ihren Ideen (…) und ihrem
Engagement wiederfinden können.”
Das Bündnis ist auch im Internet zu erreichen. Unter www.antikap-potsdam.de werden
in Zukunft Veranstaltungen und Aktion angekündigt, aber auch Potsdamer Politik
kritisch beleuchtet.
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