Schwedt. Asylbewerber, Kreistagsabgeordnete, Schüler und der
Ausländerbauftragte trafen sich gestern aus Anlass des internationalen
Anti-Rassismus-Tages im Oder-Center zu einer Willenskundgebung. Thema des
Tages: “Menschenwürde achten — Demokratie stärken”.
In der Uckermark leben 1826 Ausländer aus 84 Staaten. Ihr Anteil liegt bei
1,3 Prozent. Nicht vergleichbar mit Großstädten wie Berlin. Einige
Zeitgenossen empfinden sie als störend, verfolgen sie. Peter Lawson, der die
Anti-Rassismus-Reden hörte und zwei Herren mit Kurzhaarschnitten Rande
beobachtet, machte sich seine eigenen Gedanken. Im Januar, so erzählt er,
haben ihn Rechtsextreme in der Nähe des Schwedter Bahnhofs brutal
geschlagen, getreten und blutüberströmt zurückgelassen. Seitdem ist er
krank, kann nicht mehr für die Schwedter Farben boxen. Der Asylbewerber
sagt: “Veranstaltungen wie die hier, können helfen, dass mehr deutsche
Mitbürger nicht wegsehen, wenn anderen ein Leid geschieht.”
Ausländerbeauftragter Ural Memet sagte gestern: “Die letzten brutalen
Angriffe auf farbige und auch andersdenkende Bürger zeigen in erschreckender
Weise, dass rassistischer Ungeist noch in so manchen Köpfen steckt.
Antirassismustag ist jeder Tag.”
Center-Manger Bianka Käppler wünschte, “dass ein jeder von uns niemals
wegsieht, Zivilcourage beweist und so handelt, wie er selbst behandelt
werden möchte … Lassen Sie uns den heutigen Tage einfach mit einem Lächeln
beginnen.”
An der Veranstaltungen nahmen neben Asylbewerbern Politiker aller
Kreistagsparteien und Gewerkschafter teil.