(27.06.) «Cottbus ist keine fremdenfeindliche Stadt» – diese Aussage traf
Integrationsbeauftragter Michael Wegener in einem Bericht über die Situation der
Ausländer in Cottbus. Allerdings dürften Probleme im Miteinander nicht verschwiegen
werden. Der Ausländeranteil liegt nach Wegeners Worten derzeit in Cottbus bei
3,63 Prozent der Bevölkerung. Die Ausländerquote sei stetig wachsend,
während sich die Bevölkerung insgesamt verringere.
Integration beginnt nach Wegeners Worten bei der Sprache. Eine berufliche
Eingliederung gelinge in der Regel nur dann, wenn auch Sprachkenntnisse
vorhanden seien. Während sich die Zahl der Ausländer in Cottbus erhöhe, sei die Zahl
der deutschstämmigen Spätaussiedler «bis nahezu null abgeebbt» . Im Jahre
2003 seien lediglich zwei Spätaussiedler nach Cottbus gezogen. Auch die Zahl
der Flüchtlinge, die nach Cottbus kommen, stagniert. Im Jahre 2003 waren es
nach Wegeners Worten 30 Asylbewerber, die in Cottbus eine Bleibe fanden. Die
dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern habe sich als vorteilhaft erwiesen.
In Cottbus lebten drei Viertel der Flüchtlinge dezentral in Wohnungen über die
Stadtteile verteilt. Dies führe zu einer stärkeren Identifikation mit der
neuen Umgebung, bedeute aber eine aufwändigere Betreuung. Wegener beschrieb
auch die Situation der jüdischen Gemeinde. Von den 248 Mitgliedern seien 60
Prozent über 55 Jahre alt. Probleme bereite das Ende einer
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im kommenden Monat.