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Aussiedler in Mahlow brutal misshandelt

Mahlow / Pots­dam. Er wurde geschla­gen, getreten und beraubt: Ein 27 Jahre alter Aussiedler hat einen Über­fall mut­maßlich recht­sex­tremer Täter in Mahlow nur knapp über­lebt. In der Nacht zu Sonnabend über­fie­len nach Angaben
von Polizei und Staat­san­waltschaft vier junge Män­ner den Rus­s­land­deutschen Alexan­der P. nahe der Bahn­hof­s­gast­stätte. Die Angreifer mis­shan­del­ten das Opfer, nah­men ihm zehn Euro Bargeld ab und raubten seine EC-Karte. Die Täter
ver­sucht­en dann, mit der Karte an mehreren Bankau­to­mat­en Geld abzuheben. Das gelang nicht, weil sich das Opfer geweigert hat­te, die Geheim­num­mer preiszugeben. Als die Schläger zu den Gel­dau­to­mat­en gin­gen, gelang es P.,
sich zum Bahn­hof und in die S‑Bahn zu schlep­pen. Der Aussiedler fuhr nach Berlin, wo er lebt. 

Am Sonnabend ver­schlechterte sich P.s Gesund­heit­szu­s­tand der­art, dass er in ein Kranken­haus ein­geliefert wer­den musste. Dort stell­ten die Ärzte mehrere gebroch­ene Rip­pen fest. Die Ver­let­zun­gen waren lebens­ge­fährlich: Eine
ange­broch­ene Rippe hat­te sich bere­its in die Lunge gebohrt. Nur mit ein­er Not­op­er­a­tion kon­nten die Ärzte das Leben von P. retten. 

Die Polizei nahm am Mon­tag vier Tatverdächtige im Alter zwis­chen 16 und 20 Jahren fest, die alle ein­schlägig bekan­nt sein sollen. Es habe sich offen­bar um eine Kom­bi­na­tion aus schw­erem Raub und Frem­den­feindlichkeit gehan­delt, sagte der Leit­er des Schutzbere­ich­es Tel­tow-Fläming, Gies­bert Beck­er. Das Amts­gericht Zossen schick­te zwei mut­maßliche Schläger in Untersuchungshaft.
Bis­lang ermit­telt die Staat­san­waltschaft wegen des Ver­dachts des schw­eren Raubes. Es werde jedoch geprüft, ob ein ver­sucht­es Tötungs­de­likt in Frage komme und der Haft­be­fehl aus­geweit­et wer­den müsse, sagte der Potsdamer
Ober­staat­san­walt Benedikt Welfens gestern dem Tagesspiegel. 

Der Bahn­hof von Mahlow gilt seit Jahren als Tre­ff­punkt rechter Gewalt­täter. 1996 ver­fol­gten Jugendliche im Ort drei britis­che Bauar­beit­er im Auto. Deren Wagen prallte nach einem Stein­wurf der Skin­heads gegen einen Baum; der
dunkel­häutige Fahrer Noel Mar­tin wurde lebens­ge­fährlich ver­let­zt und ist seit­dem vom Hals abwärts gelähmt. Bei einem Besuch in Mahlow 2001 hat­te das Opfer einen Fonds zum deutsch-britis­chen Jugen­daus­tausch ini­ti­iert, der
Anfang dieser Woche for­mal gegrün­det wurde.

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