Am gestrigen 12.03.2009 fand im Jugend‑, Kultur‑, Bildung- und Bügerzentrum “Offi” die Eröffnung der noch bis zum 23. März 2009 gehenden Ausstellung “Rostock Lichtenhagen — 10 Jahre danach” der Antifa Bad Freienwalde zur Erinnerung an die rassistischen Ausschreitungen vor nunmehr 16 Jahren statt.
Carsten Hiller, Leiter des “Offi”, leitete die Auftaktveranstaltung mit interessanten Impulsen ein. Bezug nehmend auf die Lebensart und ‑weise “deutscher” Familien, mit durch die neonazistische Erziehungsweise zur Dummheit verurteilter Kinder, verdeutlichte er, dass sich an solchen Umständen nichts geändert hat.
Lena Serath, Pressesprecherin und Referentin der Antifa Bad Freienwalde, gab in einem Kurzvortrag einen Überblick zu den Ereignissen 1992 in Lichtenhagen. Vom 22. bis zum 26. August kam es im Zuge extrem gewalttätiger Ausschreitungen gegen AsylbewerberInnen zur Brandstiftung in einem Wohnheim für MigrantInnen. Über 100 Menschen mussten dabei um ihr Leben fürchten, während hunderte Neonazis aus ganz Deutschland, sowie tausende AnwohnerInnen nach diesem trachteten.
Serath merkte dazu an: “Auch in Freienwalde und Umgebung ist eine starke Präsenz neonazistischer Strukturen zu verzeichnen. In der Nacht vom 12. zum 13. Juni 2008 wurde das alternative Jugendzentrum “Maquis” von Marcel Stechert, einem örtlichen Neonazi niedergebrannt. Die Vorfälle Rostock Lichtenhagens sind ein bedeutendes Beispiel dafür, dass dies Vorzeichen für etwas sein können, was noch viel ungeahntere Ausmaße annehmen kann. Es gilt dieser Prognose etwas entgegen zu setzen! Dazu gehört Aufklärung, welche wir mit der Ausstellung vor Ort leisten wollen.”
Am Mittwoch, dem 18. März, wird eine Klasse der Oberschule Freienwaldes mit 21 SchülerInnen die Ausstellung besuchen, um dabei ebenfalls das Referat zu hören und den Film “The true lies in Rostock” zu sehen. Wie sie und die 15 TeilnehmerInnen der Auftaktveranstaltung, sind weiterhin alle Interessierten eingeladen die Ausstellung zu besuchen.
Öffnungszeiten: Montag: 09.00 Uhr — 18.00 Uhr und Dienstag — Freitag: 09.00 Uhr — 21.00 Uhr