Am Samstag demonstrierten 300 Menschen in Belzig (Brandenburg) für eine progressive
Jugendkultur und gegen lokale Neonazistrukturen. Meist junge AntifaschistInnen
schlossen sich der Demonstration an. Die Organisatoren, die Jugendantifa Belzig,
werten die Aktion sowie ihre Kampagne “Die Antifa rockt Belzig — Für eine
progressive linke Jugendkultur — Nie wieder Faschismus!” als Erfolg.
In Teltow-Seehof (Kreis Potsdam-Mittelmark) nahmen 70 Menschen an der abendlichen
Demonstration gegen die antisemitischen Ausfälle der Bevölkerung teil. Die
Demonstranten sprachen sich in Sprechchöre gegen jeden Antisemitismus aus und
forderten Solidarität mit Israel.
Am Rande der Demonstration kam es immer wieder zu Beschimpfungen und verbalen
Anfeindungen seitens der Anwohner. Die Sprecherin der Autonomen Antifa Nordost,
Christina DeClerq, erklärt dazu folgendes: “Allein die unzähligen wütenden
Reaktionen der Bewohner Teltow-Seehofs im Vorfeld sowie am Rande unsere
Demonstration zeigt deutlich auf das unsere Aktion richtig und wichtig war. Wir
konnten so unsere Feinderklärung an die dafür bestimmten Adressaten richten. Sprüche
der Bewohner uns gegenüber wie “Schmarotzer”, “Ausländer raus” oder “Ihr Juden!”
zeigten deutlich ihr rassistisches und antisemitisches Weltbild auf.”
Der örtliche PDS-Vorstand hat sich in seiner Presseerklärung im Vorfeld unserer
Demonstration eindeutig auf die Seite der Antisemiten in Teltow-Seehof gestellt. Wir
wissen nur zu genau, dass der ‘Antizionismus’ innerhalb der DDR-Eliten,
auch heute noch in der PDS dafür sorgt die Augen vor offenem Antisemitismus zu
schließen.
Antisemitismus, nicht nur in Brandenburg, ist auch das Thema der Ende April in
Berlin stattfindenden OSZE-Konferenz. Auf der Konferenz werden sich u.a.
Nichtregierungsorganisationen (NGO) austauschen, vernetzen und ihre zukünftigen
Aktion besprechen. Der Kampf gegen Antisemitismus hat eben erst begonnen, auch in
Teltow-Seehof.