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Opferperspektive” erhält Toleranz-Preis

Platzeck: Kampf gegen Rechts bish­er noch nicht erfolgreich

(Tagesspiegel, Thorsten Met­zn­er) Pots­dam. Der Pots­damer Vere­in “Opfer­per­spek­tive”, das Lübben­er Forum gegen
Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit sowie zwei weitere
bran­den­bur­gis­che Pro­jek­te sind mit dem Bun­de­spreis “Aktiv für Demokratie und
Tol­er­anz” aus­geze­ich­net worden. 

Bei der Ver­lei­hung in Pots­dam räumte Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck
(SPD) am Fre­itag ein, dass die “bish­eri­gen Anstren­gun­gen im Kampf gegen den
Recht­sex­trem­is­mus noch nicht den gewün­scht­en Erfolg gebracht haben.” Wer
sich, wie die aus­geze­ich­neten Ini­tia­tiv­en gegen Recht­sex­trem­is­mus engagiere,
werde “nicht sel­ten mit Anfein­dun­gen und Dro­hun­gen aus der Szene
kon­fron­tiert”, sagte Platzeck. 

Umso höher sei Engage­ment wie etwa des Vere­ins “Opfer­per­spek­tive” zu
bew­erten, der lan­desweit rund 200 Opfer rechtsextremistischer
Gewalt­straftat­en betreut. Er war 1998 gegrün­det wor­den, als Bran­den­burg von
ein­er Welle recht­sex­trem­istis­ch­er Gewal­texzesse über­rollt wurde. Wiederholt
hat­te “Opfer­per­spek­tive” auch die rigide Abschiebeprax­is von Innenminister
Jörg Schön­bohm (CDU) kri­tisiert. Dominique John von der “Opfer­per­spek­tive”
ver­wies darauf, dass sich die Zahl recht­sex­tremer Gewalt­tat­en auf hohem
Niveau eingepegelt habe — 116 waren es im ver­gan­genen Jahr. Damit nahm das
Land nach Sach­sen den Spitzen­platz in Ost­deutsch­land ein. Viele
recht­sex­treme Gewalt­täter sähen sich als Voll­streck­er des Volkswillens,
warnte John. Und auch die Opfer empfän­den die Über­griffe “oft als
Fort­set­zung der Diskri­m­inierung im Alltag.” 

Das aus­geze­ich­nete Lübben­er Forum war 1998 gegrün­det wor­den. Der Auslöser:
“Damals gab es recht­sex­treme Auf­fäl­ligkeit­en in Lübben und eini­gen Orten des
Unter­spree­waldes gegeben”, sagte Pfar­rer Ernst-Gün­ther Hei­de. Habe zunächst
Aufk­lärung, Bil­dungsar­beit im Vorder­grund ges­tanden, gebe es inzwischen
konkrete Paten­schaften mit Asyl­be­wer­bern, Ange­bote für Elternge­spräch bei in
die Szene abdrif­ten­den Jugendlichen oder ein Notfalltelefon. 

Immer wieder wer­den auch Fälle von insti­tu­tioneller Diskri­m­inierung bekannt,
mah­nte Uta Leich­sen­ring, die frühere Eber­swalder Polizeipräsi­dentin und
ein­stige Vor­sitzende des Bran­den­burg­er Aktions­bünd­niss­es gegen
Recht­sex­trem­is­mus, die im Beirat des Bun­des­bünd­niss­es mitwirkt und die
Preisträger mit aus­gewählt hat. Das von der Bun­desregierung gegründete
“Bünd­nis für Demokratie und Tol­er­anz” ver­gab die zwis­chen 2000 und 5000 Euro
dotierten Preise an bun­desweit ins­ge­samt 85 Pro­jek­te. Der Stellvertretende
Geschäfts­führer des Bünd­niss­es Rein­er Schiller-Dick­hut lobte die
“beachtlichen Anstren­gun­gen der Bran­den­burg­er Lan­desregierung” gegen
Recht­sex­trem­is­mus — etwa mit dem Pro­gramm “Tol­er­antes Bran­den­burg” als
Beispiel für andere Bun­deslän­der. Bemerkenswert sei auch das finanzielle
Engage­ment Bran­den­burgs, um mobile Beratung­steams gegen Recht­sex­trem­is­mus zu
finanzieren. “Es ist zu wün­schen, dass sich auch die Staatskan­zleien andere
Län­der der Idee solch­er mobilen Beratung­steams öffnen.” 

Lübben­er Forum gegen Rechts für Engage­ment geehrt

Bun­des­bünd­nis sieht Pro­gramm “Tol­er­antes Bran­den­burg” vorbildhaft

(LR) Der Pots­damer Vere­in “Opfer­per­spek­tive”, das Lübben­er Forum gegen Gewalt,
Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit sowie zwei weitere
bran­den­bur­gis­che Pro­jek­te sind mit dem Bun­de­spreis “Aktiv für Demokratie und
Tol­er­anz” aus­geze­ich­net wor­den. Bei der Ver­lei­hung in Pots­dam räumte
Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) gestern ein, dass die “bish­eri­gen
Anstren­gun­gen im Kampf gegen den Recht­sex­trem­is­mus noch nicht den
gewün­scht­en Erfolg gebracht haben”. 

Wer sich, wie die aus­geze­ich­neten Ini­tia­tiv­en gegen Rechtsextremismus
engagiere, werde “nicht sel­ten mit Anfein­dun­gen und Dro­hun­gen aus der Szene
kon­fron­tiert”, erk­lärte Platzeck. Um so höher sei Engage­ment wie etwa des
Vere­ins “Opfer­per­spek­tive” zu bew­erten, der lan­desweit rund 200 Opfer
recht­sex­trem­istis­ch­er Gewalt­straftat­en betreut. 

Der Vere­in war 1998 gegrün­det wor­den, als Bran­den­burg von ein­er Welle
recht­sex­trem­istis­ch­er Gewal­texzesse über­rollt wurde. Wieder­holt hatte
“Opfer­per­spek­tive” auch die rigide Abschiebeprax­is von Innen­min­is­ter Jörg
Schön­bohm (CDU) kri­tisiert. Dominique John von der “Opfer­per­spek­tive”
ver­wies darauf, dass sich die Zahl recht­sex­tremer Gewalt­tat­en auf hohem
Niveau eingepegelt habe — 116 waren es im ver­gan­genen Jahr. Damit nahm das
Land nach Sach­sen den Spitzen­platz in Ost­deutsch­land ein. Viele
recht­sex­treme Gewalt­täter sähen sich als Voll­streck­er des Volkswillens,
warnte John. Und auch die Opfer empfän­den die Über­griffe “oft als
Fort­set­zung der Diskri­m­inierung im Alltag”. 

Das aus­geze­ich­nete Lübben­er Forum war 1998 gegrün­det wor­den. Der Auslöser:
“Damals hat es recht­sex­treme Auf­fäl­ligkeit­en in Lübben und eini­gen Orten des
Unter­spree­waldes gegeben”, berichtete Pfar­rer Ernst-Gün­ther Hei­de. Habe
zunächst Aufk­lärung, Bil­dungsar­beit im Vorder­grund ges­tanden, gebe es
inzwis­chen konkrete Paten­schaften mit Asyl­be­wer­bern, Ange­bote für
Elternge­spräche bei in die Szene abdrif­ten­den Jugendlichen oder ein
Notfalltelefon. 

Immer wieder wer­den auch Fälle von insti­tu­tioneller Diskri­m­inierung bekannt,
mah­nte Uta Leich­sen­ring, die frühere Eber­swalder Polizeipräsi­dentin und
ein­stige Vor­sitzende des Bran­den­burg­er Aktions­bünd­niss­es gegen
Recht­sex­trem­is­mus, die im Beirat des Bun­des­bünd­niss­es mitwirkt und die
Preisträger mit aus­gewählt hat. Das von der Bun­desregierung gegründete
“Bünd­nis für Demokratie und Tol­er­anz” ver­gab die zwis­chen 2000 und 5000 Euro
dotierten Preise an bun­desweit ins­ge­samt 85 Projekte. 

Der Stel­lvertre­tende Geschäfts­führer des Bünd­niss­es Rein­er Schiller-Dickhut
lobte die “beachtlichen Anstren­gun­gen der Bran­den­burg­er Landesregierung”
gegen Recht­sex­trem­is­mus — etwa mit dem Pro­gramm “Tol­er­antes Bran­den­burg” als
Beispiel für andere Bun­deslän­der. Bemerkenswert sei auch das finanzielle
Engage­ment Bran­den­burgs, um mobile Beratung­steams gegen Recht­sex­trem­is­mus zu
finanzieren. “Es ist zu wün­schen, dass sich auch die Staatskan­zleien anderer
Län­der der Idee solch­er mobilen Beratung­steams öffnen.”

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