Potsdam (dpa) Die Einführung von Schuluniformen an Brandenburgs Schulen ist umstritten. Die CDU unterstützte am Mittwoch den Vorstoß der Potsdamer Max-Dortu-Grundschule, bis Ende 2005 solche Schulkleidung einzuführen. Dagegen warnten SPD und PDS, dass einheitliche Kleidung noch lange keine Chancengleichheit schaffe.
Die Schüler der Max-Dortu-Grundschule sollen ein Polohemd, ein T‑Shirt und eine Allwetterjacke erhalten. Es werde allerdings jedem Schüler freigestellt, ob er die Schulkleidung auch anziehe, hieß es. In Brandenburg gibt es nach Auskunft des Bildungsministeriums bislang noch keine Bildungseinrichtung mit Schuluniform.
“Gerade an der Kleidung der Schüler ist häufig deren soziale Herkunft zu erkennen”, sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Ingo Senftleben. “Eine einheitliche Schulkleidung kann hier einen wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden an den Schulen leisten.”
Die Bildungsexpertin der SPD-Fraktion, Ingrid Siebke, kritisierte: “Durch Schuluniformen und optische Gleichmacherei lösen wird kein einziges Problem.” Jugendliche sollten die Chance haben, ihre Individualität auch durch Kleidung zu zeigen. Mit Zustimmung der Schüler, Eltern und Lehrer könnten Schulen aber durchaus einheitliche Schulkleidung einführen, wenn dies zur Identifikation beitrage.
Die bildungspolitische Sprecherin der PDS-Fraktion, Gerrit Große, kritisierte, die Debatte als Ablenkungsmanöver. Die Koalition erschwere es Kindern aus sozial schwachen Elternhäusern mit der Einführung der Oberschulen, zu hoher Bildung zu gelangen. Die Argumente für Schuluniformen seien verlogen. “Solange das Schulsystem nicht in der Lage ist, Benachteiligungen von Kindern, die aus sozialer Herkunft resultieren, auszugleichen, kann die Kleidung höchstens die Probleme verschleiern.”