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Baustart für Haus Szczypiorski

(MAZ, 9.9.) ORANIENBURG Zdzis­law Jasko musste im Jan­u­ar 1943 Aus­besserungsar­beit­en am
Schon­stein der Vil­la des Inspek­teurs der Konzen­tra­tionslager vornehmen.
“Ich wusste, wer der Bewohn­er war und fürchtete die Begeg­nung mit ihm. Ich
war erle­ichtert, zu erfahren, dass Eicke auf ein­er Dien­st­sitzung in
Auschwitz war”, berichtete der ehe­ma­lige pol­nis­che KZ-Häftling gestern
beim ersten Spaten­stich für die Inter­na­tionale Jugendbegegnungsstätte.
Jasko enthüllte gemein­sam mit dem pol­nis­chen Botschafter Andrzej Byrt das
Namenss­child an dem Gebäude. Statt Vil­la Eicke heißt es kün­ftig Haus
Szczy­p­i­ors­ki. Damit wird der pol­nis­che Schrift­steller und Journalist
Andrzej Szczy­p­i­ors­ki gewürdigt, der am Warschauer Auf­s­tand teil­nahm und
deshalb in Sach­sen­hausen interniert wurde. 

“Wir haben im Deutschunter­richt Sachen von Szczy­p­i­ors­ki gele­sen. Es war
span­nend und bewe­gend wie er die let­zte Nacht vor der Befreiung
schildert”, sagte Isabelle Van­dré aus der Klassen­stufe 10 des
Louise-Hen­ri­ette-Gym­na­si­ums. Gemein­sam mit ihren Mitschülern Karolin
Poller, Vic­to­ria Saew­ert und Arne Klaiber las sie auf dem Fest kurze
Geschicht­en des Schrift­stellers vor. “Das wird mal eine gute
Jugend­her­berge”, urteilte Arne Klaiber. 

Gün­ter Morsch, Leit­er der Gedenkstätte Sach­sen­hausen, erin­nerte daran,
dass es schon seit zehn Jahren inten­sive Bemühun­gen um den Auf­bau der
Inter­na­tionalen Jugend­begeg­nungsstätte gibt. Zahlre­iche Jugendliche halfen
mit, dass die Vil­la zumin­d­est pro­vi­sorisch während der Sommermonate
genutzt wer­den kon­nte. Morsch machte darauf aufmerk­sam, dass das
Konzen­tra­tionslager Sach­sen­hausen eine große Rolle bei der Ver­fol­gung des
pol­nis­chen Wider­stands in der Zeit von 1939 bis 1945 hat­te. Deshalb solle
in der Jugend­begeg­nungsstätte, die im Som­mer 2006 eröffnet wird, der
beson­dere Akzent auf die Ver­ständi­gung mit den pol­nis­chen Nach­barn und
Fre­un­den gelegt werden.

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