WUSTERHAUSEN Auf Einladung des Kyritzer Vorstandes des Bundes der Vertriebenen trafen sich am 7. April mehr als 50 Mitglieder zum
Gedankenaustausch mit dem Landtagsabgeordneten Dieter Helm (CDU). Er
erläuterte die von den unionsregierten Bundesländern verabschiedete
“Berliner Erklärung”. In zehn Punkten sind hier Standpunkte der CDU
aufgeführt.
Da geht es u. a. um die Befürwortung der Einrichtung eines “Zentrums gegen
Vertreibung” in Berlin, um die Forderung an die Regierung zur Erarbeitung
einer umfassenden Schlussgesetzgebung zum Kriegsfolgenrecht unter
Berücksichtigung aller offenen Fragen und bestehender Härten, z. B. im
Vertriebenenzuwendungsgesetz. Deshalb hat die Union im Bundesrat gegen die
Auflösung des noch bestehenden Ausgleichfonds gestimmt. Hier würden wichtige
Mittel zur Lösung obiger Aufgaben verloren gehen. In der “Berliner
Erklärung” wird die Bundesregierung aufgefordert, die Vertreibungsgeschichte
zum Gegenstand des Schulunterrichts zu machen. Entsprechend sollte sich auch
die künftige Lehraus- und Weiterbildung gestalten. Hinsichtlich der
Osterweiterung der EU wird deutlich gesagt, dass der Fortbestand von
Vertreibungs- und Entrechtungsdekreten nicht Teil des Rechts- und
Wertebestandes der Europäischen Union ist und somit weiterhin Thema der
offenen Fragen im Verhältnis zu Deutschlands östlichen Nachbarstaaten
bleibt.
In lebhafter und sachlicher Aussprache wurden die wirtschaftliche
Entwicklung im Land Brandenburg und die Aufgaben im Vereinsleben des BdV
diskutiert. Die Teilnehmer begrüßten die “Berliner Erklärung” in allen
Punkten.