(dpa/MAZ) POTSDAM Die Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für die Bundestagswahl, Cornelia Behm, hat einen menschlicheren Umgang mit Flüchtlingen gefordert. “Es stünde einigen Kreisbehörden im Lande gut zu Gesicht, Flüchtlinge mehr als Menschen und weniger als Fälle zu betrachten”, sagte sie am Sonntag. Als Beispiel verwies Behm auf die öffentlich kritisierten Zustände im Flüchtlingsheim Waldsieversdorf (Märkisch-Oderland) sowie Berichte, denen zufolge Asylbewerbern im Kreis Oberspreewald-Lausitz nachspioniert wurde, um ihre “Residenzpflicht” zu überwachen.
Derzeit verhindere eine “übertriebene Bürokratie”, dass Flüchtlinge für die Zeit ihres Aufenthaltes “annähernd normal leben können”, meinte Behm. Die Landkreise sollten sich vom Sachleistungsprinzip verabschieden und nach Möglichkeit — in Abweichung von der Residenzpflicht — die Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen erlauben.
Laut Flüchtlingsrat leiden die Bewohner des abgelegenen Heims Waldsieversdorf unter sozialer Isolation. Laut Behm ist die nächste Bushaltestelle vier Kilometer entfernt. Es seien keine persönlichen Telefonate möglich und es mangele an medizinischer Versorgung. Die “Kasernierung” in Gemeinschaftsunterkünften verhindere, dass Heimbewohner mit ihrem Gastland vertraut würden.
Grünen-Spitzenkandidatin: Flüchtlinge menschlicher behandeln
Potsdam (ddp/MOZ) Die Brandenburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm mahnt einen menschlicheren Umgang mit Asylbewerbern in Brandenburg an. “Es stünde einigen Kreisbehörden im Lande gut zu Gesicht, Flüchtlinge mehr als Menschen und weniger als Fälle zu betrachten”, sagte Behm am Sonntag. Die märkische Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl reagierte damit auf Meldungen über “unhaltbare Zustände” in dem weit abgelegenen Flüchtlingsheim Waldsieversdorf sowie auf Berichte, wonach Asylsuchenden in Oberspreewald-Lausitz nachspioniert worden sein soll, um die Einhaltung der Residenzpflicht zu überwachen.
Eine übertriebene Bürokratie verhindere, dass Flüchtlinge hier annähernd normal leben können, kritisierte Behm. Sie forderte die Landkreise auf, sich vom Sachleistungsprinzip zu verabschieden. Noch immer hielten mehr als die Hälfte der Kreise und kreisfreien Städte an diesem Prinzip fest. Statt der “Kasernierung in Gemeinschaftsunterkünften” sollten Asylsuchende in Wohnungen untergebracht werden, soweit das möglich sei. Zudem sollten die Behörden großzügig Ausnahmegenehmigungen erteilen, um beispielsweise Flüchtlingen Besuche von Familienmitgliedern in anderen Bundesländern zu ermöglichen.