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Behörde lehnt Denkmal-Plan ab

(LR, 8.9.) Den von der Stadt vorge­se­henen Verän­derun­gen am Denkmal­skom­plex auf dem
Sprem­berg­er Geor­gen­berg entzieht die untere Denkmal­be­hörde ihre Zustimmung.
Das hat sie jet­zt in einem Schreiben an die Stadtver­wal­tung zu verstehen
gegeben. Bürg­er­meis­ter Dr. Klaus Peter Schulze informierte am Montagabend
die Mit­glieder des Haup­tauss­chuss­es der Stadtverord­neten­ver­samm­lung von dem
im Rathaus einge­gan­genen Schreiben. 

Dass dieses bere­its dem Vor­sitzen­den des geor­gen­bergvere­ins und Mit­glied der
CDU-Frak­tion, Egon Wochatz, aber nicht den Frak­tionsvor­sitzen­den der anderen
Parteien bekan­nt war, löste im Auss­chuss Empörung aus. der Bürgermeister
ver­suchte zu glät­ten: “Eine ganze Tonne Asche auf mein Haupt, die Kopien
gehen sofort raus.” Fakt ist, dass die Stadt in Wider­spruch zum Bescheid der
Denkmal­be­hörde gehen wird. Dr. Schulz erin­nerte an die 2003 von der
Denkmal­be­hörde benan­nten Voraus­set­zun­gen, unter denen Verän­derun­gen am
Denkmal zuges­timmt wer­den könne. Diese seien sein­er Ansicht nach durch den
Beschluss der Stadtverord­neten­ver­samm­lung vom 23 . 2. dieses Jahres gedeckt.
Jet­zt diesen Verän­derun­gen nicht zuzus­tim­men, trifft auf den Wider­stand der
Stadt. Auch wenn ihr Wider­spruch, der in den näch­sten Tagen auf die reise
nach Forst geht, erneut abgelehnt wird, ist die Stadt nicht gewil­tt, klein
beizugeben. Dann gehe es weit­er, gab Dr. Schulz zu verstehen.
Im Schreiben der Denkmal­be­hörde vom Juni 2003 wird der stetigen
Weit­er­en­twick­lung des Memo­ri­alkom­plex­es Raum gegeben, das Denkmal solle in
sein­er beste­hen­den Form nicht verän­dert, son­dern durch Ergänzungen
fort­geschrieben wer­den. Die Fig­ur, die einge­meißel­ten Schriftzüge im
Gran­it­block sowie die bei­d­seit­i­gen Reliefs blieben damit erhal­ten, heißt es
in dem Schreiben aus dem Jahr 2003. Auf der Rück­seite des Granitblocks-auf
der stad­tabge­wandten Seite-könne eine Tafel nach den Vorstel­lun­gen des
Geor­gen­bergvere­ins und der Stadt ange­bracht wer­den. Eben­so beste­he die
Möglichkeit, weit­er Tafeln an der Stütz­mauer hin­ter dem Granitblock
anzubrin­gen, heißt es weit­er. Damit, so die Inter­pre­ta­tion im Rathaus, habe
man sein­er zeit mögliche Verän­derun­gen suggeriert.
Der Lösungsvorschlag der Stadt, der nach langer Diskus­sion mit einem
Kom­pro­miss geen­det hat­te, sah vor, am Sock­el des Denkmals für die Opfer des
Faschis­mus eine Tafel anzubrin­gen. Die Auf­schrift sollte laut­en: “Die Stadt
Sprem­berg gedenkt aller ihrer Opfer von Krieg und Gewalt im 20.
Jahrhun­dert.” Die Stadtverord­neten­ver­samm­lung beschloss sein­erzeit weiter,
die tafel mit elf Namen von Stal­in­is­mus-Opfern an der Stützmauer
anzubrin­gen, die das Denkmal umgibt.
Ein entsprechen­der Antrag der Stadt zur verän­derung des Denkmals ist
jet­zt also zurück­gewiesen wor­den. Die beantragte Erweiterung stelle eine
verän­derung des denkmals dar, die aus denkmal­fach­lich­er sicht nicht
befür­wort­bar sei, stellte das Bran­den­bur­gis­che Lan­desamt für Denkmalpflege
und Archäol­o­gis­che Lan­desmu­se­um als Denkmal­fach­be­hörde fest. Die untere
Denkmalschutzbe­hörde geht mit dieser Auf­fas­sung kon­form, heißt es im
jüng­sten Schreiben an die Stadt. “Die geplanten Hinzufü­gun­gen von
zusät­zlichen tafeln mit gedenk­in­hal­ten wür­den das Erschei­n­ungs­bild der
OdF-Gedenkstätte deut­lich verän­dern und die Wirkung der Anlage
beeinträchtigen…Die Hinzufü­gung zusät­zlich­er Tafeln mit Inhal­ten, die weit
über die Denkmalaus­sage, hie Opfer des Faschis­mus, hin­aus­ge­hen, kom­men einer
Umwid­mung des denkmals gle­ich”, heißt es in der Begrün­dung der unteren
Denkmalschutzbehörde.

Aus denkmal­fach­lich­er Sicht biete der Geor­gen­berg in Sprem­berg Platz für
eine weit­ere Gedenkan­lage. Diese kön­nte unter Ver­wen­dung der geplanten
tafeln in respek­tvollem Abstand zur OdF-Gedenkstätte errichtet wer­den, wird
schließlich auch ein Vorschlag für weit­ere Über­legun­gen unterbreitet.

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