Auch in diesem Jahr feierten mindestens 30 rechtsextreme Jugendliche auf
dem Mahlower Straßenfest am 3. Oktober. Wie schon in den vergangenen
Jahren verwandelten sie das Fest damit in eine Angstzone für
nicht-rechte Jugendliche und Menschen anderer Hautfarbe. Eine
rechtsextreme Clique führte sogar eine Reichskriegsflagge mit sich, die
sie stundenlang vor sich auf ihrem Biertisch stehen hatte. Niemand nahm
Anstoß daran, obwohl sich der Tisch direkt vor der Festbühne befand. Das
öffentliche Zurschaustellen der Reichskriegsflagge ist in Brandenburg
seit einigen Jahren verboten. Weitere rechtsextreme Jugendliche standen
auf der Kreuzung zwischen Sparkasse Mahlow und Fleischerei Bendig herum
und flanierten über das Festareal. Sie trugen zum Teil einschlägige
rechtsextreme Kleidungsmarken und Aufnäher.
Dass die Organisatoren trotz unserer Warnungen untätig die Anwesenheit
der Rechtsextremen duldeten, finden wir unverantwortlich und skandalös.
Der Fakt, dass diesmal kein gewalttätiger Übergriff auf Andersdenkende
verübt wurde, liegt einzig und allein in der Tatsache begründet, dass
diese sich nicht auf das Fest trauten. Wir fordern von Organisatoren wie
von der Kommune eine öffentliche Thematisierung des
Rechtsextremismus-Problems, und das nicht erst zum Jahrestag des Noel
Martin Übergriffs.