Berlin (MOZ) Berlin und Brandenburg planen die gemeinsame Ausbildung des
Polizeinachwuchses. “Das ist eine wichtige Perspektive”, erklärte
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) am Donnerstag in Berlin.
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) ergänzte: “In ein paar Jahren kann ich
mir bei der Ausbildung eine Arbeitsteilung mit Brandenburg vorstellen.” Die
Gewerkschaft der Polizei (GdP) lehnt das Vorhaben dagegen unter anderem mit
Blick auf die unterschiedlichen Beamten- und Polizeigesetze in beiden
Bundesländern entschieden ab.
Schönbohm und Körting kündigten an, künftig noch enger zusammenarbeiten zu
wollen. Als Beispiel nannten sie den Kampf gegen das Organisierte Verbrechen
in den Bereichen Frauenhandel, Autoschieberei, Schleuser-Kriminalität an.
Hier sei eine nahtlose Kooperation schon deshalb unabdingbar, weil bei
diesen Delikten Brandenburg als Transitland und Berlin als Umschlagplatz von
Straftätern genutzt werde. “Kriminelle halten sich nicht an die Grenzen der
Bundesländer”, sagte Körting. Eine besonders enge Zusammenarbeit sei
zwischen den Dienststellen entlang der Landesgrenze verabredet, betonte
Schönbohm. “Wir warten nicht auf die Fusion der Länder, sondern wollen die
Zusammenarbeit schon vorher intensivieren.”
Bei der Kooperation habe es bereits Erfolge gegeben, sagte Schönbohm. Er
verwies auf die Zerschlagung eines Autohändlerrings die in Berlin stahlen,
in Brandenburg umfrisierten und dann nach Ost€pa verkauften. Zudem sei
bulgarischen und rumänischen Frauenhändlern das Handwerk gelegt worden. Die
Ressortchefs räumten indes auch Abstimmungspannen ein.