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Berliner Schüler bei Ausflug überfallen

Die Täter sollen Base­ball-Schläger und Eisen­stan­gen gehabt haben — Polizei find­et keine Zeugen

(BM) Eine Gruppe von Berlin­er Schülern ist in der Nacht zu Sonnabend nach eigenen
Angaben am Plessow­er See bei Werder von ein­er bewaffneten Jugendbande
über­fall­en wor­den. Hin­weise auf einen recht­sradikalen Hin­ter­grund gibt es
bis­lang nicht, sagt die Polizei. 

Werder/Berlin — Es muss für die 15 Jun­gen ein­er elften Klasse der
Paul-Natorp-Ober­schule in Berlin-Schöneberg der blanke Hor­ror gewe­sen sein:
Sie hat­ten es sich am Fre­itagabend in ihrem Häuschen in der Bungalowanlage
“An der Eiche” in Kem­nitz bei Werder (Pots­dam-Mit­tel­mark) bequem gemacht.
Einige hörten Musik, andere schaut­en fern, wieder andere schliefen schon.
Doch auf einen Schlag kippte das abendliche Som­meridyll. Was fol­gte waren
Minuten des blanken Entset­zens und der Angst. Bis­lang unbekan­nte Täter
stürmten kurz nach ein Uhr am Sonnabend­mor­gen in Manier eines Rollkommandos
das kleine Häuschen. Zwis­chen zehn und 15 Män­ner im Alter zwis­chen 18 und 25
Jahren. Mar­tialisch nah­men sie Auf­stel­lung zwis­chen den Bet­ten. Einige
schwan­gen Base­bal­lkeulen, andere hiel­ten Eisen­stan­gen und Hol­zlat­ten. Einer
leuchtete mit der Taschen­lampe in den dun­klen Raum und direkt in die
verängstigten Gesichter der Berlin­er Schüler. “Geld her”, schrie er. 

Die Beute: Ger­ade ein­mal 60 Euro und drei trag­bare Audio-Geräte. Ein­er der
Berlin­er Schüler erhielt grund­los einen Schlag mit der Taschen­lampe an den
Kopf. Er erlitt dabei eine Prel­lung an der Stirn. Die Täter ver­schwan­den in
der Nacht. Die Polizei wurde ihrer trotz Such­hund-Ein­satz nicht habhaft. 

“Glück­licher­weise gab es nicht mehr Tätlichkeit­en”, sagte Oberkommissar
Andreas Wend­land vom für Werder zuständi­gen Schutzbere­ich Bran­den­burg. “Zum
Glück hat kein­er den Helden gespielt”, sagte ein Kripo-Beamter gestern vor
Ort. Die Mäd­chen der Klasse, die in einem Nach­bar­bun­ga­low schliefen, bekamen
nichts von dem Über­fall mit. Eben­so wenig die mit­gereiste Lehrerin. 

Der Über­fall löste bei der Polizei in Werder erhe­bliche Unruhe aus. Angst
vor einem “zweit­en Meck­len­burg” machte sich unter den Beamten bre­it. An der
Ost­seeküste hat­ten Skin­heads Polizei und Camp­ing­platz­be­treiber vor zwei
Jahren im Som­mer mit bru­tal­en Über­fällen auf Badegäste in Atem gehalten. 

Doch einen Hin­weis auf einen recht­sradikalen Hin­ter­grund für die Tat hatten
die Beamten gestern nicht. “Die Schüler beschrieben die Täter als normal
gek­lei­det.” Keine Rede von Springer­stiefeln und Glatzen. Obwohl es sich um
eine große Gruppe Tatverdächtiger han­deln soll, hat­ten die Kripo-Beamten bis
zum Abend gestern keine heiße Spur. “Bis­lang kön­nen wir noch nicht einmal
sagen, wie die Täter dor­thin gekom­men sind”, sagte Oberkom­mis­sar Wendland. 

Für den Über­fall gab es bis gestern keinen einzi­gen Zeu­gen. Anwohn­er, die in
den Früh­jahrs- und Som­mer­monat­en in ihren Bun­ga­low weilen, haben nichts
mit­bekom­men. Auch die Datschenbe­sitzer nicht, die unweit der Badestelle
wohnen, wo die Berlin­er zuvor gebadet hat­ten. “Üblicher­weise geschieht so
was nicht aus heit­erem Him­mel”, sagte Wendland. 

Die Schüler, die bis gestern in Kem­nitz bleiben woll­ten, sind noch am
Sonnabend früh wieder nach Berlin abgereist. Schulleitung, Lehrer und
Schüler woll­ten sich zu dem Vor­fall gestern nicht äußern. 

Thomas John, Sprech­er der Berlin­er Schul­ver­wal­tung, sagte: “Wir sind über
den Vor­fall in Werder tief betrof­fen.” Schüler, Lehrer und Eltern könnten
sich heute psy­chol­o­gisch berat­en lassen. Fach­leute der Schulverwaltung
stün­den bere­it, den Schock und die Äng­ste mit ihnen aufzuar­beit­en. Es
han­dele sich den­noch um einen Einzelfall, so John. “Es gibt keinen Grund,
Schulen von Fahrten ins Bran­den­burg­er Umland abzuraten.” 

Vor zwei Jahren habe es ähn­liche Fälle gegeben. Doch es sei schon lange
nichts mehr vorge­fall­en, so der Sprech­er. Man müsse jet­zt zunächst die
polizeilichen Ermit­tlun­gen abwarten, um Näheres sagen und entsprechende
Maß­nah­men ergreifen zu können. 

Das Ende ein­er Klassenfahrt

Berlin­er Schüler mit Base­ballschlägern bedro­ht und ausgeraubt

(Berlin­er Zeitung) WERDER. Es sollte ein lustiges Woch­enende für die Schüler ein­er elften
Klasse aus Berlin wer­den. Doch die Klassen­fahrt ins Umland endete bereits
einen Tag später nach einen Über­fall, bei dem ein­er der Gym­nasi­as­ten eine
leichte Gehirn­er­schüt­terung erlitt. 

Am Fre­ita­gnach­mit­tag reis­ten die zwölf Schüler des Paul-Natorp-Gymnasiums
aus dem Schöneberg­er Ort­steil Friede­nau zusam­men mit ihrer Klassenlehrerin
in ein Bun­ga­low-Dorf am Großen Plessow­er See in Kem­nitz bei Werder
(Pots­dam-Mit­tel­mark). Ein Woch­enende lang woll­ten die acht Jun­gen und vier
Mäd­chen im Alter zwis­chen 16 und 18 Jahren in der Ferien­an­lage Spaß haben.
Doch daraus wurde nichts. Denn schon in der ersten Nacht ihres Aufenthalts
erhiel­ten die Berlin­er unlieb­samen Besuch. “Gegen 1.30 Uhr stürmten etwa
zehn bis 15 Män­ner in den unver­schlosse­nen Bun­ga­low”, sagte
Polizeioberkom­mis­sar Andreas Wend­land am Son­ntag. Die Schüler hät­ten zu
dieser Zeit zusam­men fern gese­hen. “Die Täter waren nach Angaben der
Jugendlichen mit Base­ballschlägern, Holz- und Eisen­stan­gen bewaffnet und
dro­ht­en mit Gewalt”, sagte Wend­land. Die Ein­drin­glinge hät­ten Geld
gefordert, zudem nah­men sie unter anderem zwei MP-3-Play­er mit, die auf
einem Tisch lagen. Der Über­fall dauerte nur wenige Minuten, dann
ver­schwan­den die mit kurzen Hosen und T‑Shirts bek­lei­de­ten Män­ner wieder.
Die Angreifer sollen zwis­chen 20 und 30 Jahre alt gewe­sen sein und
ort­süblichen Dialekt gesprochen haben. 

“Die Jugendlichen haben ihre Lehrerin benachrichtigt”, sagte der
Oberkom­mis­sar. Wenig später sei die Polizei vor Ort gewe­sen. Mit einem
Fährten­hund ver­fol­gten die Beamten die Spur der Angreifer bis zu einer
Straße. “Dann war Schluss, ver­mut­lich stiegen die Täter dort in ihre
Fahrzeuge”, sagte Wend­land. Bis zum Son­ntagabend fand die Polizei keine
Zeu­gen, die die Autos gese­hen haben. 

Während des Über­falls wurde der 18-jährige Jerome G. mit ein­er Taschenlampe
niedergeschla­gen. “Der Junge wurde mit ein­er Kopfver­let­zung in ein
Kranken­haus gebracht. Er kon­nte die Klinik aber bere­its wieder verlassen”,
so Wend­land. Die Polizei schließe derzeit einen politisch-motivierten
Hin­ter­grund aus. 

Die Gym­nasi­as­ten brachen ihre Klassen­fahrt ab und reis­ten am Sonnabendfrüh
wieder nach Hause. Unklar ist, woher die Angreifer von dem Aufen­thalt der
Berlin­er Schüler wussten. Eine Antwort darauf erhof­fen sich die Beamten
durch eine Befra­gung von Besuch­ern des Bade­stran­des. Denn am Freitagabend
soll es am Ufer des Sees einen kurzen Wortwech­sel zwis­chen den Berliner
Schülern und ein­heimis­chen Jugendlichen gegeben haben. 

Die Elftk­lässler sind nicht die ersten Schüler, die in Bran­den­burg Opfer
eines Über­falls wur­den. Im Mai 1999 grif­f­en rechts­gerichtete Jugendliche im
Pots­damer Schloss­park Sanssouci eine franzö­sis­che Schulk­lasse an. Ein Jahr
zuvor wur­den am Ruhls­dor­fer See bei Bernau Schüler aus Berlin attackiert.
Die Täter trat­en mit Stahlkap­pen­schuhen und Springer­stiefeln auf die
Jugendlichen ein. 

Werder/H.: Schüler in Ferien­an­lage überfallen

(MAZ) Zehn bis 15 unbekan­nte Täter betrat­en in der Nacht zu Sam­stag unberechtigt
einen Bun­ga­low in ein­er Ferien­an­lage im Werder­an­er Ort­steil Kem­nitz, in dem
sich 15 Schüler ein­er Schule aus Berlin-Tem­pel­hof aufhiel­ten. Die Täter
führten Holzs­tan­gen, Base­ballschläger und Eisen­stan­gen mit sich. Unter
Andro­hung und Ausübung von Gewalt wurde von mehreren Jugendlichen Bargeld
entwen­det. Außer­dem wur­den zwei MP3- Play­er und
ein Mini­disc- Play­er, die
auf dem Tisch standen, entwen­det. Ein Jugendlich­er wurde durch einen Schlag
mit ein­er Taschen­lampe leicht am Kopf (keine Platzwunde) ver­let­zt. Er wurde
zur ambu­lanten Behand­lung ins näch­st­gele­gene Klinikum gebracht. 

Die Täter­gruppe (ca. 18- 25 Jahre alt) flüchtete in unbekan­nte Rich­tung. Die
sofort ein­geleit­ete Fah­n­dung ver­lief neg­a­tiv. Der einge­set­zte Fährtenhund
kon­nte die Täter­spur aufnehmen, ver­lor diese aber an ein­er angrenzenden
Straße. Hin­weise auf das Täter­fahrzeug kon­nten nicht erlangt wer­den. Die
Krim­i­nalpolizei der Wache Werder hat die Ermit­tlun­gen aufgenom­men, die zur
Zeit noch andauern. 

Klassen­fahrt endet mit Überfall

Bis­lang unbekan­nte Män­ner berauben Berlin­er Schulk­lasse in Bran­den­burg. Polizei schließt rechte Moti­va­tion aus

(TAZ) Für 15 Schüler der Paul-Natorp-Ober­schule in Schöneberg wird ihre
Klassen­fahrt ins bran­den­bur­gis­che Kem­nitz in kein­er guten Erinnerung
bleiben. Bis­lang unbekan­nte Män­ner haben in der Nacht zum Sam­stag die
Schüler über­fall­en und beraubt. Wie die Polizei in Pots­dam gestern
mit­teilte, han­delte es sich um eine Gruppe von rund 15 Per­so­n­en im Alter
zwis­chen 18 und 25 Jahren, die — mit Base­ballschlägern, Holz- und
Eisen­stan­gen bewaffnet — Bargeld und Musikgeräte von den Schülern
erpressten. Dabei ver­let­zten sie einen 18-Jähri­gen am Kopf. Er erlitt eine
Gehirnerschütterung. 

Die Hin­ter­gründe des Über­falls sind bis­lang unklar. Nach eige­nen Angaben
ermit­telt die Polizei “in alle Rich­tun­gen”. Auszuschließen sei jedoch, dass
die Täter aus der recht­sex­tremen Szene stam­men. Als Begrün­dung beriefen sich
die Beamten auf Zeugenaussagen. 

Die Täter waren in den Bun­ga­low ein­er Ferien­an­lage einge­drun­gen, in der sich
die Schüler aufge­hal­ten hat­ten. Nach­dem sie die Räum­lichkeit­en zunächst nach
Wert­ge­gen­stän­den durch­sucht hat­ten, erpressten sie von mehreren der 15
Schüler ins­ge­samt 60 Euro sowie zwei MP3- und einen Mini­disc-Play­er. Danach
flüchteten sie mit ihrer Beute in Fahrzeu­gen. Nach dem Über­fall brach die
Klasse ihre Fahrt ab und kehrte in Begleitung der Lehrerin vorzeit­ig nach
Berlin zurück. 

Obwohl die Polizei einen recht­sex­tremen Hin­ter­grund auss­chließt, weckt der
Vor­fall Erin­nerun­gen an eine Serie von Über­fällen auf Schülern vor fünf
Jahren. Damals wur­den inner­halb eines hal­ben Jahres cir­ca 15 gewaltsame
Über­griffe mit frem­den­feindlichem und diskri­m­inieren­dem Hin­ter­grund auf
Berlin­er Schüler in Bran­den­burg angezeigt. Die Vor­fälle lösten eine Debatte
über die Sicher­heit von Klassen­fahrten in die Region Bran­den­burg aus. Dort
beträgt der Anteil an Berlin­er Schülern, die für ihre Klassen­fahrten in den
Grüngür­tel kom­men, in eini­gen Ferien­an­la­gen bis zu 70 Prozent. 

Ein Aus­flug mit Schrecken

In Kem­nitz wur­den am Woch­enende Berlin­er Schüler über­fall­en. Jet­zt sind viele in dem Ort tief geschockt

(Tagesspiegel) Kem­nitz. Nach­dem eine Berlin­er Schulk­lasse in ein­er Bun­ga­lowsied­lung in
Kem­nitz bei Werder über­fall­en wurde, ste­ht der kleine Ort unter Schock. “Wir
haben Angst”, lautete gestern der meist gehörte Satz in den Gesprächen der
Ein­wohn­er. Der Angriff ließe auf eine organ­isierte Bande schließen, hieß es.
Die könne jed­erzeit wiederkom­men. Auf die Aus­sage der Polizei, dass so ein
Vor­fall in der Ver­gan­gen­heit in der Gegend noch beispiel­los ist, fol­gte oft
skep­tis­ches Kopf­schüt­teln. Bei früheren Ein­brüchen in andere Bun­ga­lows im
Ort seien die Täter mit Gewalt vorge­gan­gen. “Bei uns haben sie mit Äxten
eine Holzwand regel­recht kurz und klein geschla­gen, um ins Innere zu
gelan­gen”, erzählte eine Frau. 

Die Polizei suchte gestern nach möglichen Hin­weisen auf die zehn bis 15
Täter, die mit Eisen­stan­gen und Base­ballschlägern in die Bungalowsiedlung
einge­drun­gen waren. Fährten­hunde nah­men im Haus des Über­falls Spuren auf,
die ver­loren sich aber auf der Straße. “Wir ver­muten stark, dass die Täter
mit mehreren Autos an- und wieder abge­fahren sind”, sagte der
Dien­st­grup­pen­leit­er der Bran­den­burg­er Polizei, Andreas Wend­land. Bis gestern
Abend hat­te die Polizei nach zwar einige Ver­mu­tun­gen, aber noch keine
konkrete Spur zu den Tätern. Der Chef der betrof­fe­nen Pen­sion “An der Eiche”
wollte gegenüber der Presse keine Angaben über das Tat­geschehen machen. Es
werde “ohne­hin alles falsch dargestellt”, meinte er und berief sich auf eine
Vere­in­barung mit der Polizei. Die wusste allerd­ings nichts von einem
ange­blichen Maulko­rb für den Wirt. “Wir kön­nen dem doch nicht die Gespräche
mit Jour­nal­is­ten ver­bi­eten, so der vor Ort ermit­tel­nde Polizeibeamte.
Gestern standen alle Bun­ga­lows mit rund 80 Bet­ten leer. Anwohn­er aus der
Nach­barschaft erzählten von erhe­blichen Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen den
Angreifern und Gästen ein­er Hochzeits­feier. Die hät­ten sich den rund zehn
bis 15 Per­so­n­en in den Weg stellen wollen. “Als ein­er die Polizei vom
Gas­traum aus rufen wollte, wurde der daran gehin­dert”, berichtete der Zeuge. 

Die Angst in dem Gebi­et zwis­chen Pots­dam und Bran­den­burg vor den Schlägern
ist deshalb so groß, weil sich viele Ein­wohn­er noch an die vorjährige
Über­fallserie auf Camp­ing­plätzen im südlichen Meck­len­burg erin­nern. Die
konzen­tri­erte sich damals gezielt auf Aus­län­der, darunter auf Kinder und
Jugendliche. In Kem­nitz schloss die Polizei gestern einen fremdenfeindlichen
Hin­ter­grund des Über­falls vor­erst aus. 

Schüler-Attack­en: Eine Chronik

1994 und 1998 häuften sich Über­griffe auf Berliner

(Tagesspiegel) Attack­en auf Berlin­er Schüler in den neuen Län­dern sind schon län­gere Zeit
nicht mehr bekan­nt gewor­den — doch 1998 und 1994 hat­ten Angriffe die
Öffentlichkeit schon ein­mal aufgeschreckt. So waren zwei ausländisch
ausse­hende Schüler der Kreuzberg­er Bor­sig-Realschule Ende Mai 1998 von
Jugendlichen in Zech­lin­er­hütte nahe Rheins­berg geschub­st und geschlagen
wor­den. Damals wusste die Berlin­er Sen­atss­chul­ver­wal­tung bere­its von rund
einem Dutzend ähn­lich­er Fälle in der ersten Jahreshälfte — sie riet aber
nicht generell von Klassen­fahrten ins Umland ab. Im Sep­tem­ber 1994 waren
Berlin­er Schüler im Ost­see­bad Zingst angepö­belt wor­den, ein Türke bekam
Faustschläge ab. Im März beka­men Schüler aus Tier­garten auf Rügen
aus­län­der­feindliche Parolen zu hören. 

Gessinger zum Über­fall auf Berlin­er Schüler

Schläger haben die Sprache ein­er zivilen Gesellschaft nicht gelernt

(Presse­di­enst Bünd­nis 90/Die Grü­nen Bran­den­burg) “Wer die Gewalt in unser­er Gesellschaft nur bei recht­en Schlägern sucht, verdrängt
das Prob­lem”, erk­lärt Joachim Gessinger, Mit­glied im Lan­desvor­stand von Bündnis
90/Die Grü­nen Bran­den­burg zu dem bru­tal­en Über­fall auf eine Berlin­er Schülergruppe
in Kem­nitz bei Werder/Havel. “Den ver­let­zten und beraubten Jugendlichen ist wenig
damit geholfen, wenn man ihnen sagt, es seien rechts­gerichtete Schläger gewe­sen, die
mit Base­ball-Schlägern und Eisen­stan­gen auf sie eingeprügelt hät­ten. Und sie werden,
wie viele ihrer Mitschüler, um Bran­den­burg kün­ftig einen weit­en Bogen machen.”
“Ver­mut­lich wird die Stadtver­wal­tung Werders wieder behaupten”, so Gessinger, selbst
Ein­wohn­er der Stadt, “die etwa 15 jun­gen Män­ner, von denen die Schüler nachts
über­fall­en wur­den, kämen natür­lich keines­falls aus Werder. Wer nicht begreift, dass
unsere Gesellschaft immer stärk­er von Gewalt geprägt wird und Jugendliche letztlich
unverdeckt zum Aus­druck brin­gen, was als unar­tikuliertes aggres­sives Poten­tial und
unver­ar­beit­eten Kon­flik­ten in unser­er Gesellschaft ins­ge­samt ver­bre­it­et ist
, der
schiebt das Prob­lem nur von sich weg. Bürg­er­meis­ter und Stadtverord­nete von Werder
sind aufge­fordert, sich um die Ver­let­zten und die mit heil­er Haut davongekommenen
Schü­lerin­nen, Schüler und Betreuer zu küm­mern und unverzüglich zu berat­en, wie die
Gemeinde gemein­sam mit der Bevölkerung der Zunahme von Gewalt begeg­nen kann.”
Gewalt­präven­tion ist nach Gessinger zuallererst eine Auf­gabe von den Älteren,
zusam­men mit Jugendlichen For­men gewalt­freier Kon­flik­t­bear­beitung zu üben,
zivilge­sellschaftlich­es Bewusst­sein aufzubauen und Alter­na­tiv­en zum Kon­sum medialen
Gewalt­mülls zu entwickeln.

Statt Son­ntagsre­den und regelmäßiger öffentlich
geäußert­er Bestürzung braucht Gewalt­präven­tion mehr praktisch-politisches
Engage­ment. Mehr Jugend­sozialar­beit, mehr Kul­tur- und Freizei­tange­bote, mehr
Lehrstellen kön­nen Eltern und Lehrern in ihrer schwieri­gen Auf­gabe unterstützen.
“Wer auf andere ein­prügelt, hat die Sprache ein­er zivilen Gesellschaft nicht
gel­ernt. Es ist die Auf­gabe aller, diese Sprache an die Stelle von Gewalt zu
setzen.” 

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