Am 8. Mai fand das jährliche Gedenken an den „Tag der Befreiung“ statt. Der Tag steht für die Kapitulation Nazi-Deutschlands und das Ende des Gewaltherrschaft der Nazis in Europa. Etwa 300 Menschen beteiligten sich an der Veranstaltung, die in drei Stationen geteilt war:
Am Sowjetischen Ehrenmal gedachten die Anwesenden den Gefallen der Roten Armee, die im Kampf um die Befreiung von vielen tausenden Gefangenen, Verfolgten und Unterdrückten ihr Leben ließen. Wie bereits 2009 legte auch ein Vertreter der russischen Botschaft am Ehrenmal ein Kranz nieder, um die toten Soldaten zu ehren. Der deutsch-russische Chor Kalinka, 2009 ausgezeichnet mit dem Barnimer Kulturpreis, sorgte für die musikalische Begleitung der Veranstaltung. Neben dem russischen Militärattaché Rafael Y. Arutyunyan, redet auch Dagmar Enkelmann (MdB DIE LINKE): Sie forderte, dass der 8. Mai als offizieller Feiertag in Deutschland begangen werden solle. Ein Versuch der seit Jahren auf Bundesebene von CDU/ CSU blockiert wird.
An der zweiten Station, am Deserteurdenkmal auf der gegenüberliegenden Straßenseite, forderten Vertreter_innen der evangelischen Jugendarbeit und dem Bernauer Netzwerk für Toleranz und Weltoffenheit in verschiedenen Beiträgen: „Sag Nein! zu Krieg und Gewalt“. „Nie wieder Faschismus, Nie wieder Krieg!“, mahnte eine der Mitwirkenden. Auch hier wurden Blumen niedergelegt für die vielen Toten, die durch Nazi-Gewalt und Krieg ihr Leben ließen.
Als Abschluss fand auf dem Bernauer Marktplatz ein Festessen statt. Organisiert wurde dies von der Linksjugend [´solid], der Antifaschistischen Aktion Bernau und dem Jugendtreff DOSTO. „Wir wollen an dem Tag den Millionen Menschen gedenken, die durch die Kriegs‑, Besatzung- und Vernichtungspolitik der Nazis gefoltert wurden, unter Zwangsarbeit litten und ihr Leben verloren haben. Gleichzeitig stellt dieser Tag für Millionen von Verfolgten und Opfern – ob KZ-Häftlinge, Widerstandkämpfer_innen, Zwangsarbeiter_innen und andere „Feinde“ – die Befreiung von der Barbarei der Nazis und ihrer Unterstützer dar.“ hieß es im Aufruf.
Auch 65. Jahren nach der Befreiung vom Nationalsozialismus, sind Antisemitismus, Rassismus und Neonazismus offen und latent in der Gesellschaft verbreitet.“ heißt es weiter.
In diesem Sinne ruft das Bündnis “Niemand ist vergessen!” für dem 23. Mai zur Gedenkdemonstration nach Berlin- Buch (nahe Bernau) aus. Anlass ist der 10. Todestag von Dieter Eich, der am 25. Mai 2000 von Nazis ermordet wurde.