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Bernau heute etwas brauner

Jugend­club in Bernau informiert heute über Nazis. Die wollen dage­gen demon­stri­eren. Dage­gen wiederum protestiert die Antifa. Von all dem sollen die Bernauer nichts wissen

Eigentlich sollte in “Bernau bei Berlin” heute Aufk­lärung stat­tfind­en. Mit ein­er Infover­anstal­tung über die Neon­azi-Gruppe “Märkisch­er Heimatschutz” will das Demokratis­che Jugend­fo­rum Bran­den­burg um 18 Uhr im Jugend­club “Dos­to” über die Machen­schaften der Neon­azis informieren. Nun rufen Neon­azis und Antifa jew­eils zur Demo auf. Und weil die Polizei “keine Unruhe” in der
Stadt will, bekommt in Bernau nie­mand recht mit, dass die Recht­en kommen. 

“Zwei legal angemeldete Demon­stra­tio­nen unter freiem Him­mel” sollen in Bernau stat­tfind­en, bestätigte die Polizeis­precherin im Schutzbere­ich Barn­im, Mar­ti­na Schaub, gestern der taz. Nähere Angaben zu Demon­stra­tionsver­lauf, ‑beginn, angemelde­ten Teil­nehmerzahlen und Mot­tos der
Demon­stra­tio­nen wollte sie nicht machen. 

Während im Inter­net für die Demos mobil­isiert wird, gab sich die Press­es­telle im Bernauer Rathaus gestern über­rascht. Man wisse wohl von der Infor­ma­tionsver­anstal­tung im Jugend­club, von geplanten Demon­stra­tio­nen sei hinge­gen nichts bekan­nt, erk­lärte Sprecherin Eva Maria Rebs auf Anfrage der
taz. Auch nach Rück­sprache wollte sie keine klare Stel­lung zum Treiben der Neon­azi­gruppe in Bernau beziehen. 

Stattdessen emp­fiehlt Rebs, sie wie fol­gt zu zitieren: “Bei­de Seit­en nehmen ihre ver­fas­sungsmäßig garantierten Rechte wahr. Es bleibt nun zu hof­fen, dass dies auf gewalt­freie Art geschieht. Denn so, wie die jew­eilige Demo in der Öffentlichkeit rüberkommt, so wird sie let­z­tendlich auch zu Sym­pa­thien oder Antipathien führen. Uns ist wichtig, dass in unser­er Stadt ein Kli­ma von Tol­er­anz und Weltof­fen­heit herrscht, und wir lehnen jede Form von
Ras­sis­mus und Gewalt ab.” 

Weil “laut Aus­sage der Anmelder nie­mand auf Stunk aus” ist, wie Polizeis­precherin Schaub sagt, und das “auch so bleiben” soll, müsse die Infor­ma­tion reichen, dass bei­de Demon­stra­tio­nen zeitlich und räum­lich voneinan­der getren­nt stat­tfind­en werden. 

Wer dann doch heute Farbe gegen rechts beken­nen will, muss der­weil spekulieren: Im Jugendzen­trum “Dos­to” wird als Tre­ff­punkt zur Gegen-rechts-Demo der Bernauer Bahn­hof um 17.30 Uhr genan­nt — dor­thin mobil­isieren aber auch die Recht­en: für 18 Uhr.

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