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Berufungsverhandlung im »Doppelgänger«-Prozess

Am Mon­tag, den 10. April 2006, begin­nt um 10 Uhr vor dem Landgericht Frank­furt (Oder), Müll­ros­er Chaussee 55, die Beru­fungsver­hand­lung im so genan­nten Dop­pel­gänger-Prozess. Drei der Angeklagten, die das Amts­gericht Fürsten­walde im Novem­ber 2005 zu Haft­strafen wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung an drei aus­ländis­chen Jugendlichen verurteilt hat­te, sind in Beru­fung gegan­gen.

Ver­han­delt wurde ein ras­sis­tis­ch­er Angriff im Juli 2004 in Fürstenwalde. 

Im Juli 2004 war der keni­an­is­che Jugendliche William M. bei seinem Brud­er in Fürsten­walde zu Besuch, wo er seine alten Fre­unde aus dem ALREJU, einem Heim für min­der­jährige Flüchtlinge, traf. Gemein­sam mit den afghanis­chen Jugendlichen Farid A. und Zak­i­ul­lah J. woll­ten sie an jen­em Abend des 24. Juli Williams Brud­er besuchen, als sie in der Nähe der Rathaus­pas­sagen an ein­er Gruppe von fün­fzehn bis zwanzig Recht­sradikalen vor­beika­men. Ein­er rief »Scheiß-Aus­län­der«, ein ander­er wollte wis­sen, ob sie Pässe hät­ten. Die drei Migranten ent­geg­neten, sie bräucht­en so was nicht. Doch die Ras­sis­ten ließen nicht lock­er. William wurde als »Neger« beschimpft, unter »White-Power«-Gebrüll stürzte sich ein Angreifer auf ihn und boxte ihn. Farid und Zak­i­ul­lah ver­sucht­en, ihren Fre­und zu vertei­di­gen, sie wur­den dabei selb­st ange­grif­f­en. Gegen die Über­ma­cht hat­ten sie keine Chance. Jew­eils fünf Angreifer schlu­gen und trat­en auf ein Opfer ein. Zak­i­ul­lah erhielt einen hefti­gen Faustschlag gegen die Nase, die dabei ange­brochen wurde, Farid wurde eine abge­broch­ene Flasche über das Gesicht gezo­gen. Schließlich gelang es ihnen, sich loszureißen und wegzurennen. 

Weit­ere Prozesster­mine sind 24. April, 4., 8. und 11. Mai. Die Opfer wür­den sich über eine Unter­stützung im Pub­likum freuen. 

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