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Beschwichtung statt Auseinandersetzung

Schwarz ist die Nacht, in der wir euch kriegen, weiss sind die Män­ner, die für
Deutsch­land siegen, rot ist das Blut auf dem Asphalt.“
Diese Liedzeilen der Naz­iband „Frontalkraft“ prangten auf dem T‑Shirt eines
Pots­damer Recht­sex­tremen, der in der Nacht zum 5.April 2007 einen Jugendlichen
bru­tal nieder­prügelte, welch­er ihn auf sein Nazi-T-Shirt ansprach. Dies geschah
unter den Augen viel­er Par­tygäste im Waschhaus Potsdam. 

Was hat sich seit­dem getan? 

Die Reak­tion der Waschhausleitung, auf Anfrage der Presse fol­gte, in dieser
erk­lärten sie, dass der Recht­sex­trem­is­mus ein „gesamt­ge­sellschaftlich­es Prob­lem“ sei
und sie bere­its seit län­gerem in Kon­takt mit dem MBT (Mobiles Beratungs-Team), sowie
der Polizei ste­hen wür­den. Eine Nach­frage beim MBT ergab, dass erst seit diesem
Vor­fall ein Kon­takt bestünde, der sich bish­er auf ein einziges Tre­f­fen beschränkte.
Im Zuge der Aufar­beitung der Geschehnisse fol­gten ein Gespräch und eine
Entschuldigung bei dem Geschädigten. Während dieser Unter­hal­tung, hat der
Jugendliche seine Vorstel­lun­gen geäußert und konkrete Vorschläge für vorbeugende
Maß­nah­men genan­nt. Neben der Idee die „10 Punk­te für Zivil­courage“ sichtbar
aufzuhän­gen, forderte er ein generelles Ver­bot von Nazi-Sym­bo­l­ik im
Waschhauspublikum. 

Die Betreiber reagierten auf diese Äußerung aus­flüch­t­end dahinge­hend, dass es ihre
Kom­pe­ten­zen über­steige, alle Gäste auf entsprechende Sym­bo­l­ik zu überprüfen.
Kom­pro­miss­bere­it sagte der Geschädigte, ob es nicht möglich wäre wenig­stens Gästen,
welche die recht­sex­trem­istis­che Trend-Mode­marke „Thor Steinar“ tra­gen, den Zutritt
zu ver­bi­eten. In Berlin, sowie in den Sta­di­en der Fußball­clubs Hertha BSC und Werder
Bre­men gibt es bere­its ein Ver­bot der Marke „Thor Steinar“. Trotz der öffentlichen
Mei­n­ung das Mod­e­la­bel „Thor Steinar“ zu boykot­tieren, hält es das Waschhaus nicht
für nötig dieser Forderung Folge zu leis­ten. Dies trotz der Tat­sache, dass die Stadt
Pots­dam, das Waschhaus mit­fi­nanziert, sich aber anson­sten gerne mit der Aktion
„Tol­er­antes Pots­dam“ schmückt. 

So wird weit­er­hin das Waschhaus für Immigrant_innen, Trans­gen­ders und Linke ein Ort
zum Feiern sein, an dem sie nicht sich­er sein kön­nen den Abend ohne Zwischenfall,
wie den oben genan­nten, zu ver­brin­gen. So wird de fac­to gewalt­täti­gen Per­so­n­en mit
rechtem Gedankengut weit­er­hin der Zutritt gewährt. Augen­schein­lich besitzen die
Türste­her im Waschhaus keine Ambi­tio­nen bei Träger_innen rechter Sym­bo­l­ik zu
intervenieren. 

Die Press­esprecherin des ak_antifa_potsdam sagt dazu: „Hier zeigt sich wieder, dass
sich die Aus­sagen des Waschhaus­es als bloße Beschwich­ti­gun­gen zugun­sten des
öffentlichen Anse­hens ent­pup­pen und nicht die Folge ein­er ernsthaften
Auseinan­der­set­zung mit dem The­ma Recht­sex­trem­is­mus sind!“ Deswe­gen fordert sie „das
Waschhaus muss ein für alle mal eine klare Posi­tion gegen recht­es Gedankengut
beziehen und seinen leeren Ver­sprechun­gen und Worthülsen Tat­en fol­gen lassen!“

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